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Austro Control: Arbeiten mit der Faszination Luftfahrt

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Die Flugaufsicht Austro Control ist DER beliebteste Arbeitgeber Österreichs und gewinnt das trend-Arbeitgeberranking 2025. Die Austro Control fliegt viele Extrameilen für die Mitarbeitenden, die aufregende Jobs mit viel Verantwortung haben.

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Konzentrierte Stille herrscht im Allerheiligsten. Männer und Frauen sitzen vor Monitoren und halten über Funk Kontakt zu Piloten und Pilotinnen, die gerade den österreichischen Luftraum durchfliegen. Zum Allerheiligsten der Flugraumüberwachung, dem Area Control Centre, bekommen Außenstehende selten und nur nach eingehendem Sicherheitscheck Zutritt, und sie dürfen nur einen kurzen Blick hineinwerfen. Alles hier ist darauf aufgerichtet, Störfaktoren zu minimieren – aus gutem Grund.

Fluglotsen sind die Elitetruppe der Austro Control, und ihr Tagesgeschäft ist mit allerhöchster Verantwortung für Menschenleben verbunden. Die Lotsen sitzen in einem fensterlosen Raum und haben den Himmel über Österreich im Blick.

Genau diesen Job zu machen, ist offenbar für viele junge Menschen ein Traum: Beim traditionellen Recruiting Day Anfang März versuchten erneut 1.300 Bewerberinnen und Bewerber, einen der begehrten Ausbildungsplätze zu bekommen. „Nur vier Prozent erfüllen die Voraussetzungen, die es braucht, diesen verantwortungsvollen Beruf auszuüben“, erzählt AC-Co-Geschäftsführer Philipp Piber. Ausgezeichnetes räumliches Vorstellungsvermögen, maximale Stressresistenz und Reaktionsgeschwindigkeit sind gefragt, um die jährlich 1,5 Millionen Flüge im österreichischen Luftraum gut zu begleiten. 40 Personen beginnen jedes Jahr die dreijährige Ausbildung.

Vereinfacht gesagt sorgen die Lotsinnen und Lotsen für die sichere Abwicklung des Flugverkehrs. Von der An- oder Abflugphase, koordiniert durch Tower und Approach, bis hin zu Überflügen, die von der Überflugskontrollzentrale sicher durch den oberen Luftraum geführt werden. „Der österreichische Luftraum ist in fünf Sektoren und bis zu sieben vertikale Segmente unterteilt“, erklärt Piber. „Je nach Verkehrslage können die Segmente erweitert werden. Am höchsten ist das Verkehrsaufkommen im Sommer. Seit 2014 ist der Flugverkehr um 50 Prozent gestiegen.“

Ungewöhnliche Jobprofile und außergewöhnliche Benefits

Bei Austro Control gibt es vielfältigste Jobprofile: Neben den Lotsen im Air Traffic Management sind von den Engineering Services technische Aufgaben zu lösen. Meteorologie spielt natürlich eine große Rolle, und als Luftfahrtbehörde gilt es, eine Reihe von Aufsichtspflichten wahrzunehmen. Mitte März werden etwa Kandidaten für die Inspektion für Flugschulen gesucht oder für Audits zum Transport gefährlicher Güter.

„Wir haben wirklich außergewöhnliche Aufgabenprofile zu bieten“, sagt Co-Geschäftsführerin Elisabeth Landrichter. Neben den Fluglotsen arbeiten hier Juristen, Ingenieure, eine Vielzahl von IT-Expertinnen und Experten und dazu Fachkräfte im administrativen Bereich. „Das Schöne ist, dass unabhängig von Abteilung und Hierarchie alle Mitarbeitenden offenbar dieses Gefühl teilen, verantwortungsvoll an etwas mitzuarbeiten, das wichtig ist für das Land. Ein gewisser Stolz ist da schon zu spüren.“

Im Unternehmen wird viel getan, um allen Beschäftigten optimale Voraussetzungen für ihre verantwortungsvolle Arbeit und die persönliche Entwicklung zu geben. Die HR-Maßnahmen werden für die jeweilige Aufgabe und Lebenssituation maßgeschneidert. Landrichter: „Für jedes Jobprofil gibt es eigene Benefits. Ein junger Lotse hat ganz andere Erwartungen als ein älterer Mitarbeiter“, sagt sie.

Für Eltern gibt es einen bezahlten Elternmonat, eine Zulage und Sommercamps. Gesundheitsangebote haben einen besonders hohen Stellenwert. Essensgutscheine und gestütztes Öffi-Jobticket gehören zu den Basics wie gemeinsame Events, die den Teamgeist fördern. Frauen, immerhin ein Viertel der Belegschaft, organisieren sich in einem Netzwerk. Teleworking im Rahmen der Möglichkeiten und flexible Arbeitszeiten sind so selbstverständlich wie Weiterbildungsangebote. Landrichter: „Wir erarbeiten die Karriereperspektiven individuell, ermöglichen Veränderungen in alle möglichen Richtungen. Bei uns laufen spannende Großprojekte. Hier können Mitarbeitende auf Zeit ihre Expertise einbringen, auch wenn sie nicht dauerhaft eine Führungsposition anstreben.“

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Das Area Control Centre in Wien 3: Hier arbeitet die Flugsicherung für die Flughäfen Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt und Graz. Geschäftsführung Elisabeth Landrichter und Philipp Piber (vorne) mit Mitarbeitenden.

Neue Strategien für die Luftraumüberwachung

Zu den 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in den kommenden zwei Jahren 50 bis 70 weitere stoßen. In dem wichtigen Strategieprojekt „Airspace Austria 2030“ wird gerade eine Modernisierung der Luftraumüberwachung umgesetzt. „Bis 2028 erneuern wir unser Kernsystem für die Luftraumüberwachung“, sagt Piber. „Dieses Schlüsselprojekt setzen wir gemeinsam mit fünf anderen europäischen Flugsicherungen um. In dieser Allianz sind Kroatien, Dänemark, Irland, Portugal und Schweden mit dabei.“ Digitalisierung, Nachhaltigkeit und nicht zuletzt neue Luftverkehrsmittel wie Drohnen sorgen in dieser Branche also auch künftig für spannende Jobs.

Das Ranking der 300 besten Arbeitgeber Österreichs ist in der trend.EDITION am 21. März 2025 erschienen.

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