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Helmut Hanusch: „Kaum einer hat für unsere Medien mehr getan als er"

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Helmut Hanusch, 1947–2024

©VGN/Ricardo Hergott
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Helmut Hanusch, der ehemalige „trend“- und „News“-Geschäftsführer, ist im Alter von 77 Jahren verstorben. Kaum jemand prägte die heimische Medienlandschaft wie er. Der Journalist und ehemalige „trend“-Herausgeber Helmut A. Gansterer mit einem Nachruf auf den Medienmanager.

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Die Fülle der verlegerischen und kaufmännischen Aufgaben, die der Katholik Helmut Hanusch mit seiner quasi protestantischen und calvinistischen Arbeitsethik wahrgenommen hat, hätte jedem fleißigen Durchschnittsbürger für drei Leben gereicht.

Erst recht, wenn man seine signifikanten Multitalente in Rechnung stellt, die er schon früh nach seinem „Diplomkaufmann“ an der Hochschule für Welthandel bewies, wo er als spezielle BWL (Betriebswirtschaftslehre) „Werbung und Marktforschung“ gewählt hatte.

Das haben viele andere auch. Aber man wird keinen Zweiten finden, der in seinem Leben so viel daraus machte.

In ihm wuchsen viele Faktoren zu einem Kristall, auch scheinbar widersprüchliche. Eine echte Freude an Präzision und kaufmännischer Genauigkeit verband er wie selbstverständlich mit lockerer Leidenschaft wie der Liebe zur Kunst.

Als ihn der namhafte Verleger Norbert Orac bald nach dem Studium engagierte, durfte er sich zu einer instinktsicheren Wahl gratulieren. Binnen eines Jahres als Chefredakteur von „Organisation und Betrieb“ erhob er den jungen Mann zum Verlagschef, der nicht nur die Orac-Domäne (Steuer- und Wirtschaftsrecht) mit gebotener Sorgfalt betreute. Er hob auch – als krassen Kontrast – eine Sachbuchreihe aus der Taufe, die fantastische Künstler wie Gottfried Helnwein und Manfred Deix bot, aber auch VIPs wie Hugo Portisch, Hans Dichand, Hans Hass und Niki Lauda sowie das erste deutsche Gorbatschow-Buch. Dazu die Einführung der Publikumsmagazine „Yachtrevue“, „Gusto“ und „Diners Club“.

In späteren Karrieresprüngen wurde Helmut Hanusch unter anderem als Geschäftsführer des Wirtschaftstrend-Zeitschriftenverlags (trend, profil) sowie danach als starker Muskel der damaligen Verlagsgruppe News sichtbar – bis 2018 als Generalbevollmächtigter und bis zuletzt als Mitglied des Beirats der VGN Medien Holding. Auch im Ruhestand diente er leidenschaftlich den Medien, etwa als Vorstandsmitglied der Zeitungsherausgeber und Präsident der Media-Analyse.

Mit dem Privileg eines sehr frühen Freundes reiche ich noch zwei Anekdoten nach: Hanusch war der Einzige, dem Prof. Horst Knapp (trends erster Kolumnist) für seine „Finanznachrichten“ die Jahresbilanzbesprechungen blindlings anvertraute. Und es war ein unendliches Vergnügen, Helmut zu zuhören, wenn er über Musik sprach.

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