Wackelige Zukunft: Der IBM-Campus in Ehningen
©Development PartnerIn Deutschland ging die Imfarr-Tochter Development Partner pleite, nun wackeln die Zeitpläne sowie die Perspektiven einiger Großprojekte.
Nach dem Einstieg von Ex-Kanzler Werder Faymann in Nemat Farrokhnias IMFARR ging es Schlag auf Schlag: 2019 wurde um rund 800 Millionen Euro von HVB Immobilien das sogenannte Omega-Portfolio erworben. 30 der 35 Gewerbeimmobilien wurden kurz darauf an andere Investoren weitergereicht. Im November 2020 folgte der Silberturm in Frankfurt, ein Bürogebäude, um 630 Millionen Euro. Verkäuferin war die Samsung Group. Mit den Highlight Towers und dem "Elementum" in München setzten Farrokhnia & Co. auch in der bayrischen Landeshauptstadt 2021 und 2022 markante Akzente. Bei fast allen Transaktionen war die Schweizer SN Holding mit an Bord. Deren Eigentümer Norbert Ketterer ist mit dem Wohnungsbau-Start-up Nokera auch Trikotsponsor des FC Zürich. Die beiden Family Offices bezifferten Ende 2021 das Gesamtvolumen ihrer Projekte allein in Deutschland mit über zehn Milliarden Euro.
Neben der Refinanzierung großer Deals ist Imfarr seit August vor allem mit den Folgen der Pleite ihrer Düsseldorfer Tochter Development Partner gestresst. "Wie geht es auf der IBM-Baustelle weiter?", heißt es in den Zeitungen im Großraum Stuttgart seitdem. Denn in Ehningen nahe Stuttgart sollte eigentlich bis Ende 2023 ein fast 70.000 Quadratmeter großer Campus für 3.500 Mitarbeiter des US-Computerriesen bezugsfertig sein. Nun geht es um mögliche Verzögerungen und Pönalen, bei denen auch der Insolvenzverwalter mitzureden hat. Obwohl auf der Imfarr-Homepage mit 2023 angegeben, sagt Nemat Farrokhnia zum trend, die Fertigstellung sei "stets für Ende 2024" geplant gewesen.
An Development Partner hängt eine Reihe weiterer Projekte, hinter denen jetzt Fragezeichen stehen, etwa das frühere Einkaufszentrum City-Point in Nürnberg.
Artikel aus der trend. PREMIUM Ausgabe vom 29.09.23