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IV-Konjunkturbarometer: "Erfolgsmodell Österreich AG in Gefahr"

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Die Industriellenvereinigung sieht Österreichs Industrie vor dem dritten Rezessionsjahr und ruft nach einem Abbau bürokratischer Hürden.

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Die Industriellenvereinigung (IV) sieht Österreichs Industrie weiter gefordert und keine Erholung am Horizont. Ein Bürokratieabbau sei erforderlich, um die Attraktivität für Investoren aus dem Ausland zu steigern.

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Österreichs Industriekonjunktur will und will nicht anspringen. Seit dem dritten Quartal 2022 zeigt das Barometer nach unten. "Bei konjunkturell anhaltend schwieriger Lage in der Warenherstellung während des ersten Halbjahres 2024 steht die österreichische Industrie nach somit vor ihrem dritten Rezessionsjahr“, zieht IV-Generalsekretär Christoph Neumayer Resümee.

Im ersten Halbjahr 2024 war die Abwärtstendenz dem Konjunkturbarometer der Industriellenvereinigung zufolge deutlich. Die Bruttowertschöpfung der Industrie liegt demnach um real über 3% unter dem Vorjahres-Vergleichszeitraum.

IV-Chefökonom Christian Helmenstein kann auch weiterhin keine Wende absehen. Ein grundlegender konjunktureller Umschwung zum Besseren sei außer Sichtweite, bestenfalls eine "inkrementelle Verbesserung der Lage" und eine "stagnative Entwicklung" erkennbar. Gegenüber dem Vorjahr liegt die Wertschöpfung weit zurück.

Allerdings sieht Helmenstein in einzelnen Branchen Lichtblicke. So habe sich die Auftragslage in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie in Bauindustrie zuletzt verbessert. In der metalltechnischen Industrie, bei den industriellen Baustoffherstellern (Steine/Keramik) und in der Fahrzeugindustrie habe sich die Lage dagegen zum Teil nochmals erheblich verschlechtert. 

Bürokratie bremst Standort Österreich aus

Für eine nachhaltige Erholung, die Österreichs Industrie in ihrer Breite erfassen könnte, wären über längere Zeit private und öffentliche Investitionen erforderlich. Doch dafür besteht laut IV wenig Hoffnung. Die letzten Aufschwünge in Österreich seien ausnahmslos von außenwirtschaftlichen Impulsen getragen gewesen. Für einen solchen Impuls wäre jedoch eine dynamischere Entwicklung der Weltwirtschaft nötig, die sich derzeit nicht abzeichne.

Verkompliziert wird die Situation durch Handelsbeschränkungen. Österreichs exportorientierte Volkswirtschaft sei auf offene Märkte angewiesen. Helmenstein: „Die Anzahl protektionistischer Maßnahmen wächst ständig, während handelsliberalisierende und -dynamisierende Abkommen, wie jenes mit den MERCOSUR-Staaten blockiert werden."

Helmenstein betont erneut die nachteilige Entwicklung für den Standort Österreich im internationalen Vergleich. Besonders gravierend wirke sich die drastisch verschlechterte Kostenposition der österreichischen Industrie als Folge eines enormen Anstiegs der Lohnstückkosten, der Energiekosten und der Bürokratiekosten aus. Helmenstein: "Exporterfolge setzen aber ein wettbewerbsfähiges Produkt- und Dienstleistungsportfolio voraus, sonst wird die heimische Wirtschaft nicht an den noch vorhandenen Chancen des Weltmarktes partizipieren können, und weiterhin Marktanteile verlieren. Das würde das Ende des erfolgreichen Geschäftsmodells der Österreich AG bedeuten.“ 

Der Abbau der bürokratischen Auflagen sei daher ein wichtiger Punkt, besonders um Österreichs Attraktivität für industrielle Investoren aus dem Ausland zu verbessern. Neumayer: „Unternehmen finden sich tagtäglich in einem Bürokratiedschungel wieder. Es gibt viele kleine Schrauben, an denen gedreht werden muss."

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