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30 unter 30 - die Jungstars der österreichischen Wirtschaft

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30 unter 30 - die Jungstars der österreichischen Wirtschaft
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Millennials und die Generation Z sind faul und legen nur Wert auf Work-Life-Balance? Von wegen! trend präsentiert 30 Jungstars, die bereits aufgezeigt haben und beruflich noch viel bewegen wollen.

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Obwohl er ständig auf Achse und für seine Kunden rund um die Uhr erreichbar ist, hat Dominic Krb nicht das Gefühl, dass seine Freizeit zu kurz kommt: "Ich habe genug Balance in meinem Worklife", sagt der 26-jährige carplus-Vertriebsleiter. Was vor allem daran liegt, dass ihm sein Job großen Spaß macht.

Ähnlich sieht es Max Hefel, der seit heuer für die Soravia-Gruppe die Investment- und M&A-Abteilung leitet. Der Begriff "Work-Life-Balance" sei für ihn unpassend, weil doch der Beruf Teil des Leben sei. Spaß im Job hat der 28-Jährige deshalb, weil dieser besonders vielseitig ist und die Geschäftsführung dem Jungmanager genügend Freiraum für eigene Projekte einräumt. Und ein bisschen scheint sich das Unternehmen für den Vorarlberger wie eine große Familie anzufühlen, denn an Hefels Seite arbeitet auch Soravia-Spross Carlo. Und sogar gemeinsame Freizeitgestaltung scheint erwünscht zu sein: Hefel macht nämlich auf Anraten seiner jagdbegeisterten Chefs diesen Sommer den Jagdschein.

GENERATION SPASS.

Der klassische Nine-to-five-Job ist ihre Sache nicht, begeistertes Hineinknien in die Arbeit, stets verbunden mit einer ordentlichen Portion Selbstbestimmung und Flexibilität, zeichnet die "30 unter 30"-Talente des trend aus.

Auch jene Nachwuchsführungskräfte, die Aufgaben in Familienunternehmen übernommen haben, machten diesen Schritt sehr bewusst und nicht, weil die Eltern das von ihnen erwarteten. Bei der Auswahl der Jungstars hat die Redaktion bewusst die immer größer werdende Zahl der jungen Start-up-Gründer ausgenommen, weil diesen alljährlich ein eigenes trend-Startup-Ranking gewidmet ist.

Ehrgeiz, Beharrlichkeit, Mut und der Blick über den Tellerrand hinaus sind vielen der vom trend interviewten "Next Gens" zu eigen. Linda Pfeiffer etwa hat die Beharrlichkeit schon mit 19 Jahren an die Spitze getrieben. Sie wollte nicht akzeptieren, dass sie mit ihrem Kindergärtnerinnengehalt wohl nur schwerlich eine Eigentumswohnung erwerben würde können. Also pilgerte sie zu nicht weniger als sieben Banken und lieferte offenbar eine derart überzeugende Performance ab, dass die siebente Bank ihr schließlich einen Bankkredit ohne Eigenmittel zur Verfügung stellte. Danach hat sie den Kauf und Verkauf von Wohnungen inklusive Sanierung zu ihrem Business gemacht. Heute besitzt sie ein eigenes Immobilienunternehmen mit sieben Mitarbeitern. Als blonde, junge Frau, noch dazu mit starkem Burgenländer Dialekt, habe sie zwar manchmal von ihren Geschäftspartnern "überraschte Blicke" bekommen, die aber immer verschwanden, sobald ihr Gegenüber registrierte, dass Pfeiffer tatsächlich etwas von ihrem Geschäft verstand.

SINN STATT GELD.

"Als Kreativer und Unternehmer möchte ich meinen Beitrag leisten, die Welt und die Zukunft positiv zu beeinflussen", sagt etwa Digitalprofi Philipp Papapostolu. Auch die Biophysikerin Olena Kim will in ihrem Job etwas Substanzielles schaffen. Dafür ist sie bereit, auch 60 bis 65 Stunden die Woche zu arbeiten, denn: "In der Forschung ist das mit der Work-Life-Balance schwierig, wenn man seine Ziele erreichen will." Die studierte Biologin Katharina Rogenhofer, Aushängeschild der heimischen Fridays-for-Future-Bewegung, hat ihre Sorge um die Umwelt sogar ganz zu ihrem Beruf gemacht.

STEP BY STEP.

Weiterbildung wird bei vielen Jungmanagern großgeschrieben. "Wir halten heuer das dritte Jahr unseren Kurs "Aufsichtsrat Next Generation" ab und mussten leider etliche abweisen", erzählt Lehrgangsleiter Peter Kunz. Zu groß war das Interesse daran. In seinem Kurs lernen die Jungen wie Marie Bugingo oder Weronika Pilus, was auf sie als zukünftige Aufsichtsräte zukommt. "Diversität bedeutet nicht nur, dass mehr Frauen in Aufsichtsräte einziehen sollten, sondern dass dort auch junge, engagierte Leute gefragt sind", so Kunz. Als Arbeitgeber, erzählt der Anwalt, müsse man ambitionierte Talente hegen und pflegen. Denn Start-ups seien eine große Konkurrenz: "Gute Bezahlung reicht längst nicht mehr. Die meisten Start-ups bieten komplette Freiheit, sowohl zeitlich als auch örtlich. Darauf müssen sich Arbeitgeber langfristig einstellen", ist Kunz überzeugt.

30 unter 30: Österreichs Elite-Talente 2022

WERONIKA PILUS (29)

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WERONIKA PILUS (29)

Veronika Pilus

 © Trend / Lukas Ilgner

Die Juristin verkauft für die Signa-Gruppe Wohnimmobilien und spricht sechs Sprachen.

DIE KARRIERE VON WERONIKA PILUS lässt sich wohl als Senkrechtstart bezeichnen. Denn die Juristin, die seit sieben Jahren bei Signa Real Estate tätig ist, hat bereits als Ferialpraktikantin Wohnungen verkauft. Das hat ihr damals sogar einen "Rookie of the Year"-Award eingebracht.

"Nur wenige Jahre danach habe ich einen Käufer für ein riesiges Wohnbauprojekt am Hauptbahnhof gefunden, obwohl man mir das damals nicht zugetraut hat", erinnert sich die heute 29-Jährige. Und das zu einem höheren Preis als erwartet. Beharrlichkeit, Mut und viel harte Arbeit haben sie dorthin gebracht, wo sie jetzt ist, so die Jungmanagerin.

Seit drei Jahren leitet Pilus nun ein Team von sieben Mitarbeitern und will noch mehr erreichen. Deswegen hat sie kürzlich auch den Lehrgang "Aufsichtsrat Next Generation" absolviert. Ihr früher Start in der Branche, sagt die passionierte Tennisspielerin, war herausfordernd. "In einem nach wie vor von Männern dominierten Umfeld ist bei einer jungen Frauen jedenfalls Durchsetzungskraft gefragt", meint die gebürtige Polin und ergänzt: "Das ist nicht selbstverständlich."

TIM PÖCHHACKER (23)

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TIM PÖCHHACKER (23)

Tim Pöchhacker

 © Trend / Wolfgang Wolak

Der engagierte Jungpolitiker sitzt für die Grünen im Mödlinger Gemeinderat und studiert parallel an der WU und der TU in Wien.

MITUNTER BRAUCHT ES INITIALZÜNDUNGEN, um sich darüber klar zu werden, wie man seine Zukunft gestalten möchte. Beim Niederösterreicher Tim Pöchhacker war dies der Präsidentschaftswahlkampf 2016. Damals warb er für Alexander Van der Bellen. Zuerst noch "engagierter Beobachter", wollte er schon bald mehr bewegen.

Am 1. Mai 2022 wurde Pöchhacker 23 Jahre alt. Witze, dass er mit diesem Geburtsdatum bei einer anderen Partei ein Superstar wäre, ringen ihm ein müdes Lächeln ab. "Ich sehe bei der SPÖ Übereinstimmungen bei der Sozialpolitik, aber die Umwelt ist mir eine Herzensangelegenheit", erklärt er. Nun ist er jüngster Gemeinderat in Mödling und hat als bürgernaher Oppositionspolitiker vor allem ein Auge auf Verkehr, Mobilität, Bodenversiegelung und Raumplanung.

Themen, die auch ausgezeichnet mit seiner Studienwahl harmonieren. An der WU Wien studiert Pöchhacker nämlich Wirtschaftsrecht und parallel dazu Raumplanung an der TU Wien. Eine Zukunft in der Politik will er nicht ausschließen. Aber: "Im Moment bin ich glücklich, so wie es ist."

MARIE BUGINGO (29)

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MARIE BUGINGO (29)

Marie Bugingo

 © Trend / Lukas Ilgner

Die Rechtsanwältin in der Kanzlei GSV wollte einmal Taxifahrerin werden.

WENN MARIE LACHT, geht die Sonne auf. Ihre gewinnende Art ist vermutlich auch mitverantwortlich dafür, dass die Rechtsanwältin bei Mandanten so beliebt ist, wie ihr Chef Bernd Grama bestätigt. "Ich höre den Menschen zu und es macht mir Spaß, Probleme zu lösen. Außerdem bin ich authentisch", hält Bugingo selbst für ihr Erfolgsrezept.

Die Kanzlei GSV, in der sie seit neun Jahren tätig ist, hat sie damals über das Anwaltsranking des trend gefunden und sich beworben. Eigentlich wollte Bugingo, als sie klein war, Taxifahrerin werden, weil sie gesehen hat, wie ihre Eltern studiert haben und das Geld anfangs knapp war. Diese wanderten in den 80er-Jahren aus Ruanda nach Wien aus. "Ich finde es gut, dass ich Migrationshintergrund habe, aber das macht mich nicht aus", sagt die Immobilienrechtsexpertin.

Neben ihrem Beruf engagiert sich Bugingo auch sozial im Rahmen des Projekts "Zusammen: Österreich" des Integrationsfonds. Und wie sieht Maries Vision aus? "Ich möchte in 30 Jahren immer noch im Anwaltsberuf glücklich sein." Und die Politik reizt die charismatische Anwältin nicht?"Nein, höchstens das Bundespräsidentenamt."

LENI PIËCH (29)

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LENI PIËCH (29)

Leni Piëch

 © Trend / Wolfgang Wolak

Die Jungdesignerin setzt ihre Karriereschritte überlegt um.

DIE WIENER DESIGNERIN studierte am renommierten Londoner Saint Martins College Produkt- (und Industrial) Design und schloss noch ein Masterstudium in Innovation Management an. "Das war sehr philosophisch geprägt und ich habe ein Gefühl für die Gestaltung von Zukunftsszenarien erhalten", erzählt die 29-Jährige.

Heuer absolvierte sie zusätzlich noch ein Graduate Diploma für Design am Royal College of Art. Ihre Designs beschreibt Piëch als simpel, minimal und elegant mit Wurzeln im skandinavischen und japanischen Design. Einen guten Eindruck erhält man auf ihrer Website www. lenipiech.com. Dort rangiert Babyspielzeug, das an der Wand montiert wird, gleichberechtigt neben hochwertigen Sperrholzmöbeln und kleineren Keramik-und Glasarbeiten.

Aktuell macht sich die Designerin, eine Urenkelin von Ferdinand Porsche übrigens, gerade selbstständig und baut ihr eigenes Studio auf. "Sphaer" soll es heißen: "Ich werde mich auf hochwertiges und exklusives Möbeldesign spezialisieren", gibt sie einen kleinen Einblick in ihren Businessplan.

OLENA KIM (29)

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OLENA KIM (29)

Olena Kim

 © Trend / Wolfgang Wolak

Die Biophysikerin erforscht die Mikroschaltkreise des Hippocampus.

HINEINGEBOREN in eine Kiewer Ingenieursfamilie, war ihr erster Plan, Ärztin zu werden. Es wurde doch die Biophysik: "Die Vorgänge im Körper zu analysieren, fesselte mich sofort."

Gute Entscheidung: Heute gilt die Forscherin als eine international beachtete Größe im Bereich der Neurowissenschaften, forscht seit 2015 am Labor von Peter Jonas am ISTA in Klosterneuburg und hat dort Grundlagenforschung für die Gewebeanalyse erbracht: Sie hat mit Leica Microsystems eine neue Methode der Kryofixierung entwickelt.

Viele 60-Stunden-Wochen und Rückschläge bei den Experimenten bringen sie nicht vom Ziel ab. "Die Schönheit von Synapsen berührt mich immer wieder", findet sie poetische Worte für ihre Arbeit. Schöne Worte findet auch Professor Jonas: "Olena ist klug und hoch motiviert. Ich kenne nur sehr wenige Wissenschaftler, die einen Forschungspreis außerhalb ihres unmittelbaren Fachgebiets erhalten haben. Olena ist ein solcher Einzelfall." Ihr nächstes Ziel ist eine Professorenstelle. Olena Kim ist flexibel: "Ich folge meinem Forschungsobjekt."

PHILIPP PAPAPOSTOLU (29)

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PHILIPP PAPAPOSTOLU (29)

Philipp Papapostolu

 © Trend / Michael Rausch-Schott

Die Welt ändert sich rasant, der Digitalprofi reagiert darauf genauso schnell.

IM PRINZIP IST ES EINFACH: "Als Kreativer und Unternehmer möchte ich meinen Beitrag leisten, die Welt und die Zukunft positiv zu beeinflussen." Eine Aufgabe, die nie aufhört, wie Philipp Papapostolu versichert.

Gemeinsam mit David Bogner gründete der 29-Jährige vor gut fünf Jahren die digitale Kreativagentur papabogner. Fokus dabei: die Dinge anders machen. Papapostolu, der mit 15 eine Lehre zum Medienfachmann machte, hat fast 15 Jahre Erfahrung in der Branche.

Mit 23 war er Creative Director bei Virtue, einer der größten Werbeagenturen des Landes. Dort wuchs auch der Wunsch, Dinge grundlegend anders zu machen. So wird bei der eigenen Agentur etwa Transparenz gelebt. Das beginnt bei der internen Kommunikation, geht über Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmen und endet mit gemeinsamen Naturausflügen statt schnöden Branchenevents. Oder anders: "Wir wollen Mitarbeiter:innen nicht auspressen und auch keine sinnlosen Produkte oder uns fremde Geisteshaltungen vermarkten." Es funktioniert jedenfalls, die Agentur ist stetig gewachsen, zählt 20 Mitarbeiter:innen und fast null Fluktuation.

ALEXANDER DEURING (28)

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ALEXANDER DEURING (28)

Alexander Deuring

 © Reinhard Fasching

Als COO der von seinem Vater geschmiedeten Deurotech-Gruppe will er die Digitalisierung vorantreiben.

GEBOREN UND BIS ZUM VIERTEN LEBENSJAHR aufgewachsen in North Carolina, hat Deuring auch während seines Studiums auf Internationalität geachtet. Für den Bachelor ging er nach Mailand, für den Master an eine renommierte Business School in Madrid. Unmittelbar danach stieg er ins Vorarlberger Familienunternehmen ein.

Nach ersten Aufgaben in der Holding trägt er seit Anfang des Jahres als COO der Deurotech-Gruppe auch operativ Verantwortung. Die Gruppe bildet das Dach über mehreren zugekauften Unternehmen aus den Bereichen Anlagenbau und Umwelttechnik. "Meine Aufgabe besteht darin, das operative Geschäft der Gruppe zu vernetzen und Synergien zu heben", sagt Deuring.

Ein wichtiger Hebel dafür: die Digitalisierung. "Der Einsatz neuer Tools ist zwar bereits vor meiner Zeit angestoßen worden, aber ich beschleunige diese Projekte nun", sagt er. In der Jungen IV und in der Wirtschaftskammer setzt sich Deuring für eine Stärkung des Industriestandorts ein: "Die Industrie muss sich für neue Konzepte des Arbeitens öffnen, um attraktiver für Fachkräfte zu werden", ist er überzeugt.

RICHARD TIEFENBACHER (23)

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RICHARD TIEFENBACHER (23)

Richard Tiefenbacher

 © beigestellt

Der Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) wollte eigentlich Standesbeamter werden.

AUF DEN MUND GEFALLEN ist Richard Tiefenbacher jedenfalls nicht: "Ich bin erst 23, sehe aber aus wie 40", startet er lachend das Gespräch. In seiner Funktion als oberster Vertreter von 40.000 Lehrlingen wird ihm seine Eloquenz bestimmt nicht schaden.

Als der gebürtige Niederösterreicher im Jahr 2014 seine Lehre als Bürokaufmann bei der Stadt Wien begann, nahmen ihn Freunde mit zu einem Jugendclub der Gewerkschaft. Mit Gewerkschaft hatte Tiefenbacher gar nichts am Hut, aber die Stimmung im Club war so gut, dass er 2017 doch beitrat.

Seit letztem Jahr ist der Sohn einer Krankenpflegerin und eines Betriebsrats Bundesjugendvorsitzender. "Jeder dritte Lehrling ist in seiner Arbeit nicht zufrieden. Das will ich ändern", sagt der 23-Jährige, der sich auch nicht davor scheut, für die Rechte der Lehrlinge auf die Straße zu gehen und öfter mal bei Firmenchefs "mit der Faust auf den Tisch" zu hauen. Jedenfalls ist er mit "1.000 Prozent Fokus" bei der Sache, wie der ÖGJ-Chef versichert. Hat Tiefenbacher dabei ein Vorbild? "Meine Eltern", kommt es wie aus der Pistole geschossen. "Sie sind beide weltoffen und kommunikativ."

YANNICK SHETTY (27)

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YANNICK SHETTY (27)

Yannick Shetty

 © NEOS Wien

Der Neos-Abgeordnete arbeitet nebenbei bei der Staatsanwaltschaft Wien.

HÄTTE ES DIE IBIZA-AFFÄRE nicht gegeben, wäre Yannick Shetty wahrscheinlich längst "stinknormaler" Anwalt.

So konnten die Neos Stimmen dazugewinnen und der Sohn eines Inders und einer Österreicherin schaffte es ins Parlament. Dort ist ihm vor allem die Bildung ein Anliegen: "Hier herrscht große Ungerechtigkeit. Bildung ist in Österreich großteils vererbt."

Das will der Jungpolitiker ändern. Ewig lang will Shetty aber nicht in der Politik bleiben. "Mit 60 Jahren irgendwo als Hinterbänkler zu enden, ist ein Horrorszenario."

PAUL KRISAI (27)

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PAUL KRISAI (27)

Paul Krisai

 © ORF

Die Liebe zu Russland hat der Journalist während seines FH-Studiums entdeckt - jetzt leitet er das ORF-Korrespondentenbüro in Moskau.

JOURNALISMUS IST EINE LEBENSEINSTELLUNG." So kurz und bündig bringt Paul Krisai sein Credo auf den Punkt.

Der 27-jährige Mödlinger wusste schon in frühen Schülerzeitungstagen, dass er Journalist werden würde. Dementsprechend geradlinig verliefen Ausbildung und Karriereweg. Im Schnelldurchlauf: FH Joanneum Graz, Auslandssemester in Sankt Petersburg, wo die Faszination für Russland entfacht wurde. Danach Praktikum bei der "ZIB" im Auslandsressort und Auslandsressort bei ORF-Radio und dann Korrespondentenjob in Moskau.

Seit Herbst 2021 leitet Krisai das Korrespondentenbüro des ORF in Moskau und ist damit der jüngste Chefkorrespondent. Allerdings: "Ich halte wenig davon, Menschen auf ihr Alter zu reduzieren." Tut aber eh niemand, denn Krisai und sein Team (Miriam Beller und Carola Schneider), kürzlich mit dem Robert-Hochner-Sonderpreis ausgezeichnet, liefern unter erschwerten Bedingungen großartige Arbeit aus Russland, Zentralasien, dem Südkaukasus und Belarus. "Soweit ich informiert bin, war die Lage für Journalistinnen und Journalisten niemals so angespannt wie jetzt - wir haben Militärzensur mit Strafandrohung", erklärt er.

MICHAEL BARTENSTEIN (29)

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MICHAEL BARTENSTEIN (29)

Michael Bartenstein

 © Trend / Wolfgang Wolak

Der Commercial Manager bei Gerot Lannach betätigt sich nebenbei als Start-up-Gründer.

PHARMA MACHT SPASS, PHARMA IST COOL", findet Michael Bartenstein. So gesehen also recht praktisch, dass seiner Familie das Pharmaunternehmen Gerot Lannach in der Steiermark gehört. Und so war es für den jüngsten Spross der Familie Bartenstein auch klar, dass er nach seinem Masterstudium an der Columbia Business School in New York in das Familienunternehmen einsteigen würde.

Dort kümmert er sich nun um die Expansion von Gerot Lannach in neue Märkte, vorwiegend in Westeuropa, wo er Teams rekrutiert und für die Strukturen vor Ort sorgt. "Meine Arbeit im Unternehmen schließt aber andere Projekte nicht aus", so der Hobbyfußballer. Denn Bartenstein hat vor drei Jahren quasi nebenbei aer gegründet, ein Unternehmen, das ökologisch abbaubare Reinigungsmittel inklusive Verpackung erzeugt. "Das Unternehmen wächst in kleinen Schritten", berichtet er.

Etwas Ähnliches kann er sich auch im Gesundheitsbereich vorstellen. Man darf gespannt sein, womit der Jungspund als Nächstes überrascht. Fix aber ist: "Familie kann gerne noch warten. Dazu habe ich zu viele Pläne."

KATHARINA ROGENHOFER (28)

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KATHARINA ROGENHOFER (28)

Katharina Rogenhofer

 © picturedesk.com/Wolfgang Paterno

Die Wienerin hält mit Engagement, Know-how und Kommunikationsgespür das wichtige Thema Klimawandel im öffentlichen Bewusstsein.

DIE STUDIERTE BIOLOGIN (Schwerpunkt Zoologie) avancierte in den letzten drei Jahren zum Gesicht und Sprachrohr der heimischen Klimaaktivist:innen.

An der Eliteuniversität in Oxford absolvierte sie zudem ein Masterstudium in Biodiversity, Conservation und Management. "Ein bewusster Übergang weg von der Zoologie", wie sie erzählt, denn: "Es hapert nicht an der Wissenschaft, dass in der Gesellschaft nichts weitergeht. Daher wollte ich mehr beitragen, aktiv etwas verändern."

In Rogenhofers Fall sah dies folgendermaßen aus: Sie war Mitgründerin von Fridays for Future in Österreich, avancierte zur Sprecherin und Mitinitiatorin des Klimavolksbegehrens und landete in der Pandemie auch noch einen Sachbuch-Bestseller (Ändert sich nichts, ändert sich alles: Warum wir jetzt für unseren Planeten kämpfen müssen). Die Wienerin hat also maßgeblichen Anteil daran, dass das Thema Klimakrise in den letzten drei Jahren wahrgenommen und diskutiert wurde.

Bis Ende des Sommers macht sie nun ein Sabbatical, um Abstand zu gewinnen, alte Muster zu durchbrechen und (auch fürs sich selbst) neue Ziele zu formulieren.

LINDA PFEIFFER (27)

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LINDA PFEIFFER (27)

Linda Pfeiffer

 © Trend / Lukas Ilgner

Die Geschäftsführerin von Helida Immobilien kaufte mit 19 ihre erste Wohnung.

EIGENTLICH WOLLTE LINDA PFEIFFER immer ein eigenes Haus besitzen. "Aber wie sollte das mit dem Gehalt einer Kindergärtnerin je funktionieren?", fragte sich die Burgenländerin. Also versuchte sie mit 19 Jahren einfach ihr Glück.

"Ich fand in Eisenstadt eine günstige Wohnung und präsentierte der Bank gleich eine Mieterin. Also bekam ich ohne Eigenkapital den Hypothekarkredit und kaufte meine erste Wohnung", erzählt Pfeiffer. So kam die Tochter eines Gastwirten und einer Friseurin auf den Geschmack.

Heute kauft, saniert und verkauft die Jungunternehmerin Wohnungen am laufenden Band. "Ich akzeptiere kein Nein", nennt Pfeiffer als eines ihrer Erfolgsrezepte. Und ihren "unendlichen Ehrgeiz". Bei Helida Immobilien, das zu einem Drittel ihr selbst gehört, arbeiten mittlerweile sieben Mitarbeiter. Das eigene Haus ginge sich für Pfeiffer finanziell längst aus, muss aber wegen der vielen Arbeit noch ein wenig warten.

DOMINIC KRB (26)

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DOMINIC KRB (26)

Dominic Krb

 © Trend / Wolfgang Wolak

Der Verkaufsleiter bei carplus hat eine Leidenschaft für den Vertrieb.

ES WAR LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK. Als Dominic Krb die neue, schicke Niederlassung der Wiener Städtischen in St. Pölten sah, erkundigte er sich dort prompt nach Jobmöglichkeiten. So wurde er Trainee bei der Versicherung. "Ich wollte immer im Vertrieb arbeiten. Schon mein Opa war im Versicherungsvertrieb tätig", erzählt Krb, der nach dem Traineeprogramm sehr rasch im Versicherungskonzern Karriere machte.

Mit 19 Jahren wurde er das erste Mal mit Führungsaufgaben betraut. Heute, als Vertriebsleiter von carplus, hat er ausschließlich ältere Mitarbeiter unter sich. Das sei aber kein Problem, so Krb, denn: "Ich begegne allen immer auf Augenhöhe."

YASAR VURAL (28)

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YASAR VURAL (28)

Yasar Vural

 © Stefan Joham

Der türkische Immigrant beschäftigt in drei Reinigungsfirmen 320 Mitarbeiter.

MIT 28 JAHREN EIGENTÜMER von drei Firmen (Rainer Reinigung, A-Clean, Pauschalia Gebäudereinigung) und Herr über 320 Mitarbeiter zu sein, das können wohl nicht allzu viele Menschen von sich behaupten. Yasar Vural, der als Kind mit seinen Eltern nach Österreich emigrierte und in Wien aufwuchs, hat dieses Kunststück geschafft.

"Ich bin ein Mensch, der acht Tage die Woche und 25 Stunden pro Tag arbeitet", beschreibt er eines seiner Erfolgsrezepte. Sehr früh schon, als er noch bei einer Catering-Firma jobbte, hat Vural das Potenzial der Reinigungsbranche erkannt und sich mit finanzieller Unterstützung seiner Eltern mit gerade einmal 22 Jahren selbstständig gemacht.

Besonders Netzwerken liegt dem Jungunternehmer. Deswegen kann er heute so große Unternehmen wie Rewe, Inditex Österreich und die Wiener Schulen zu seinen Kunden zählen. Weitere Ziele hat er bereits vor Augen: "Ich will die Synergien der drei Firmen bündeln und in die D-A-CH-Region expandieren", sagt Vural.

MARK GERHARDTER (30)

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MARK GERHARDTER (30)

Mark Gerhardter

 © ATP Bildagentur Munich/Manfred Noger

Der Red-Bull-Erbe ist Vorstand der Wings-for- Life-Privatstiftung.

Über Mark Gerhardter, den einzigen Sohn von Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz, ist nur wenig bekannt, ist er doch ähnlich wie sein Vater äußerst medienscheu.

Nach seinem Wirtschaftsstudium hat der inzwischen 30-Jährige aber nach und nach Aufgaben im Red-Bull-Imperium übernommen. Seit Jahresbeginn sitzt er nun an der Seite seiner Mutter Anita Gerhardter, bei der er auch aufgewachsen ist, im Stiftungsvorstand der Wings-for-Life-Privatstiftung.

Seit letztem Jahr ist der Milliardenerbe außerdem in der Geschäftsführung der Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH mit Sitz in Salzburg, die Anteile an einer Immobilienfirma deaurea besitzt. deaurea kauft Immobilien und bietet den Verkäufern im Gegenzug dort in der Pension ein Wohnrecht an. Seine Funktion als Geschäftsführer der Thalheimer Heilwasser GmbH hat der Mateschitz-Filius zu Beginn des Jahres hingegen wieder niedergelegt.

KILIAN VALTINER (25)

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KILIAN VALTINER (25)

Kilian Valtiner

 © Georg Wilke

Der Tiroler ist einer der jüngsten Piloten, die Passagiermaschinen fliegen. Aktuell fliegt er für Condor viermal im Monat Langstrecke und studiert nebenbei Betriebswirtschaft.

DAS FLIEGEN hat der Tiroler Kilian Valtiner im Blut, denn sein Vater ist Privatpilot und hat den Sohn früher häufig auf den Flugplatz nach Lienz mitgenommen. Also machte Kilian mit 16 Jahren auch den Segelflugschein. "Ich konnte Segelfliegen, bevor ich legal den Führerschein machen konnte", erzählt der heute 25-Jährige.

Eine private Urlaubsreise nach Mauritius war schließlich die Initialzündung für ihn, die Fliegerei weiterzutreiben. Und das in Rekordzeit. Mit unglaublichen 22 Jahren flog Valtiner seine erste Passagiermaschine für Eurowings. Und nun, mit 25 Jahren, ist er einer der jüngsten Piloten beim Ferienflieger Condor. "Ich lebe einen Lotto-Sechser", freut sich Valtiner, der seit März für Condor die Langstrecke fliegen darf. Sein Beruf führt ihn nämlich regelmäßig an Traumdestinationen wie die Malediven, die Karibik oder Mauritius. Und auch das Arbeitsumfeld passt: "Die Kollegen sind toll und Condor ist für seine hohen Sozialstandards bekannt."

Vier-bis fünfmal im Monat fliegt der junge Überflieger, dazwischen wird pausiert. Langfristig will Valtiner sein Studium der Betriebswirtschaft, wo er zuletzt in München inskribiert war, abschließen und seinen Eltern bei deren Lebensmittelgroßhandel zur Hand gehen. Das Fliegen deswegen ganz an den Nagel hängen will der Pilot aber jedenfalls nicht. "Bei Condor gibt es tolle Teilzeitregeln." Aber werden seine Dienste in ein paar Jahren überhaupt noch gebraucht werden - Stichwort Klimawandel? "Aktuell sind Piloten weltweit mehr denn je gefragt und die Menschen werden sicher auch in Zukunft noch in den Urlaub fliegen."

LISA MARIE SCHIFFNER (21)

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LISA MARIE SCHIFFNER (21)

Lisa Marie Schiffner

 © Instagram

Die Influencerin erreicht mit ihren Content-Pieces ein Millionenpublikum.

DIE STEIRERIN ZÄHLT zu den erfolgreichsten Influencerinnen im deutschsprachigen Raum. Seit 2014 ist sie auf Social-Media-Kanälen aktiv und unterhält auf Instagram und TikTok mittlerweile ein Millionenpublikum (Mega-Influencer).

Schiffner, die von ihrem Vater gemanagt wird, ist eine Art One-Woman-Show. Einen Tag ohne Content-Piece (Post, Reel, Story) gibt es nicht. Nach eigener Schätzung besteht ihr Account etwa zu 20 Prozent aus bezahlten Inhalten. Monatlich erreichen Schiffner aber zwischen 200 und 500 Anfragen für Produktplatzierungen bzw. Kooperationen. "Davon mache ich, wenn's hoch kommt, aber nur zwei. Mein Fokus liegt auf wiederkehrenden Jahreskooperationen", erklärt die 21-Jährige.

Schiffner arbeitet unter anderem mit Brands und Unternehmen wie Starbucks, Samsung Austria, Kenzo, Guerlain Paris, GHD oder dm zusammen.

ANNA KALINA (30)

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ANNA KALINA (30)

Anna Kalina

 © Trend / Wolfgang Wolak

Die Kommunikationsexpertin beherrscht die alten und neuen PR-Tricks aus dem Effeff.

EIGENTLICH HATTE ANNA KALINA nicht geplant, in die Kommunikationsagentur ihres Vaters Josef Kalina einzusteigen. Seit Anfang des Jahres ist sie dennoch Mitglied der Geschäftsführung bei Unique relations und betreut vor allem die digitalen Agenden, macht Brand-PR und klassisches digitales Storytelling u. a für Unternehmen wie die ungarische Billig-Airline Wizz Air, den chinesischen Techkonzern Xiaomi oder die Bäckerei Der Mann.

"Was uns als Agentur ausmacht, ist, dass wir sehr flexibel und kreativ für alle Kunden in jeder Größenordnung sind." Kalinas Studienweg führte sie von der FH St. Pölten (dort ist sie mittlerweile selbst Lektorin) nach London. Danach gab es ein berufliches Intermezzo in Amsterdam bei FashionUnited inklusive Kommunikationsfeinschliff in Sachen Onlinemarketing.

DOMINIC VOGL (25)

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DOMINIC VOGL (25)

Dominic Vogl

 © Werner Krzan

Der Bankkaufmann steht dem Privatkundenvorstand der Bank Austria zur Seite.

IM ZARTEN ALTER von 15 Jahren heuerte Vogl als Lehrling in der Bank Austria an. Mit nur 22 Jahren war er einer der jüngsten Filialleiter. "Von meinem ersten Tag in der Bank an hat mir vor allem der direkte Kontakt mit unseren Kunden großen Spaß gemacht, und hohe Kundenorientierung zählt für mich zu den wichtigsten Qualitäten eines Dienstleistungsunternehmens", sagt Vogl, der seit Kurzem der neuen Privatkunden-Vorständin Daniela Barco als Business-Manager zur Seite steht.

TEODORA RADOVANOVIC (28)

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TEODORA RADOVANOVIC (28)

Teodora Radovanovic

 © SAG Innovation GmbH

Als Chefin von SAG Innovation verantwortet sie die gruppenübergreifenden Themen wie IT, Finanzen und HR.

NACH IHREM BACHELOR dockte Radovanovic mit 22 Jahren beim Autozulieferer Salzburger Aluminium an, um dort erste Berufserfahrungen zu sammeln. Nebenbei finalisierte sie ihre Masterarbeit. Was danach folgte, war ein Turboaufstieg: Im April 2020 übernahm sie die Verantwortung für den Finanzbereich, einige Monate später erhielt sie Prokura, Ende 2021 stieg sie zur Geschäftsführerin der SAG Innovation auf.

Die SAG-Tochter beschäftigt 70 Mitarbeiter und verantwortet gruppenübergreifende Themen wie IT, HR und Controlling. "Ich habe mich früh entschieden, eine Führungslaufbahn einzuschlagen, und bin dahingehend von meinen Vorgesetzten gefördert worden", sagt Radovanovic. Dass die SAG von zwei Frauen geführt wird, war insofern förderlich, als es Role-Models im Unternehmen selbst gab.

Radovanovic erinnert sich noch gut, als im Finanzbereich eine erste Führungsposition zu vergeben war. "Ich war zwar die jüngste Kandidatin und am kürzesten im Unternehmen, aber ich habe aufgezeigt", sagt sie.

MATI RANDOW (17)

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MATI RANDOW (17)

Mati Randow

 © Trend / Wolfgang Wolak

Österreichs bekanntester Schulsprecher gibt den Interessen seiner Generation eine Stimme.

IN DEN LETZTEN BEIDEN PANDE-MIEJAHREN ist der 17-jährige Schulsprecher der AHS Rahlgasse als eloquenter, selbstbewusster Vertreter von Schülerinteressen aufgefallen, der erstaunlich gekonnt Medienkanäle bedient. Alte (als Gast in Talk-Runden und Nachrichtensendungen) ebenso wie neue (Instagram, Twitter, TikTok, Facebook).

Erstmals politisch engagierte sich Randow für die Fridays-for-Future-Bewegung, aber der Aktionismus der Klimaschutzbewegung greift ihm mittlerweile zu kurz. Fragt man Randow, wie denn seine Pläne für die nächste Zeit so aussehen, wird einem wieder schlagartig klar, wie jung der Maturant tatsächlich noch ist.

Im Frühsommer geht's zur Musterung, im Herbst zum Zivildienst und danach wird studiert. Jus oder Bildungswissenschaften oder ein Lehramt. Interessen, Talent, Gestaltungswille und gutes Gespür für sozial erwünschte Antworten sind jedenfalls ausreichend vorhanden.

GEORG KLOGER (28)

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GEORG KLOGER (28)

Georg Kloger

 © beigestellt

Bis zur Coronakrise arbeitete er in den USA, dann wechselte er ins Familienunternehmen.

NACH DER HTL verwirklichte Kloger seinen Traum und ging in die USA. Dort arbeitete er sich bei der US-Tochter des Tiroler Holzunternehmens Klausner zum Werkstattleiter hoch.

Der Konkurs der Gruppe beendete seine US-Karriere allerdings jäh - und Kloger kehrte nach Tirol zurück. Erst half er im Familienunternehmen Tiroler Rohre als Springer aus, dann setzte er sich mit seinem Vater zusammen und sie planten die nächsten Karriereschritte.

"Meine Position wird sich in den nächsten Jahren immer wieder ändern, aber ich habe jetzt eine langfristige Perspektive im Unternehmen", sagt er. Die Tiroler Rohre stellen aus Alteisen Rohre und Pfähle her. "Das Thema Nachhaltigkeit in der Produktion ist mir sehr wichtig", sagt Kloger, der hier seine Ideen vermehrt einbringen will.

MAX HEFEL (28)

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MAX HEFEL (28)

Max Hefel

 © Trend / Lukas Ilgner

Als Head of Investment bei Soravia ist der Vorarlberger auf Expansionskurs.

FINANZIERUNGSTHEMEN haben Max Hefel immer schon interessiert, also zog es den Vorarlberger zum Finanzstudium nach Wien. Schon mit 23 Jahren landete Hefel als Investment-Analyst bei Soravia, auch weil sein Vater ihn vor einem Job in der Bank gewarnt hatte.

In den folgenden Jahren war er u. a. Executive Assistant des Finanzchefs. Seit Anfang des Jahres leitet er gemeinsam mit Carlo Soravia die Investmentabteilung des Konzerns. Und Hefel hat viel vor: "Wir wollen den Bereich in den nächsten Jahren stark ausbauen und uns als einer der Investmentmanager im deutschsprachigen Raum etablieren." Für den Ausgleich zu seinem Beruf reist Hefel gerne an exotische Destinationen, um dort seiner Surf-Leidenschaft nachzugehen.

KILIAN DORNER (28)

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KILIAN DORNER (28)

Kilian Dorner

 © beigestellt

Sich erst beweisen, dann Verantwortung übernehmen: Nach dieser Devise gestaltet er seine Rolle im Familienunternehmen.

NACH EINEM BACHELOR in Wien und einem Master in Barcelona fand Dorner seinen ersten Job bei Kearney in Wien. "Ich konnte dort coole Projekte betreuen und wertvolle Einblicke in andere Unternehmen gewinnen", sagt er.

Anfang 2022 wechselte er dann als Vertriebsmitarbeiter ins Familienunternehmen. In dem Job will er sich zunächst beweisen, um dann mittelfristig eine Geschäftsführerrolle bei Dorner Electronic zu übernehmen. Einen konkreten, mit seinem Vater abgestimmten Zeitplan gibt es dafür nicht.

Dorner Electronic ist auf Automatisierungslösungen für die Betonindustrie spezialisiert. "Ich sehe meine Aufgabe als nachfolgende Generation auch darin, einen Beitrag zu leisten, wie die Betonindustrie nachhaltiger werden kann", sagt Dorner, der in seiner Freizeit über die Organisation Sindbad Jugendliche aus anderen Milieus berät, ihre Vision für die Zukunft zu finden.

NORBERT HOFBAUER (25)

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NORBERT HOFBAUER (25)

Norbert Hofbauer

 © Petra Fröschl

Der Oberösterreicher ist der jüngste Anwalt des Landes.

IN OBERÖSTERREICH IST NORBERT HOFBAUER bereits ein richtiger Star. Er hat in dreieinhalb Semestern Jus (Mindestzeit liegt bei acht Semestern) studiert und ist in diesem Frühjahr mit gerade einmal 25 Jahren Österreichs jüngster Rechtsanwalt geworden.

"Ich wollte immer schon Rechtsanwalt werden, und das so schnell wie möglich", sagt der Jurist, der sich auf Immobilienrecht spezialisiert hat. Neben dem Studium hat sich der Jungstar deswegen auch immer Gerichtsverhandlungen angeschaut.

Trotz der Eile bei der Ausbildung habe er aber "ein ganz normales Leben" geführt, so Hofbauer. Für seine Hobbys Fußball und Skifahren, aber auch für so manchen günstigeren Urlaub hat der Oberösterreicher genug Zeit gehabt. Nächster Schritt ist die Partnerschaft in der Kanzlei Shamiyeh & Reiser, für die er seit 2018 tätig ist. "Die Gespräche befinden sich auf der Zielgeraden", ist der Anwalt zuversichtlich.

SARA VELIC (22)

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SARA VELIC (22)

Sara Velic

 © picturedesk.com/APA/Herbert Pfarrhofer

Die sozial engagierte ÖH-Chefin mit großem Gerechtigkeitsbewusstsein gilt bei Politkennern als großes Talent und SPÖ-Hoffnung.

DASS BILDUNGSCHANCEN NICHT FÜR ALLE GLEICH SIND, hat die Vorarlbergerin Sara Velic´ bereits in ihrer Schulzeit erkannt und sich damit beschäftigt. Dies zu ändern ist das Ziel.

Die Tochter einer bosnischen Einwanderfamilie engagierte sich sehr früh in der Politik. Zunächst als Schulsprecherin an der AHS Dornbirn, später als stellvertretende Landesschulsprecherin bzw. Österreich-Chefin der SPÖ-nahen Aktion kritischer Schüler_innen (AKS). Mittlerweile ist Velic´ beim VSStÖ angekommen und seit einem Jahr Bundesvorsitzende der Hochschüler_innenschaft. Also somit die oberste Vertretung studentischer Interessen.

Danach befragt, ob eine Karriere in der Politik denkbar ist, weicht die eloquente und engagierte Velic´ gekonnt aus, ihre Studienfächer Politikwissenschaften und Raumplanung lassen aber einiges an Interpretations- und Karrierespielraum zu.

EDI FRÖSCHL JUN. (28)

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EDI FRÖSCHL JUN. (28)

Eduard Fröschl

 © Andre Schoenherr

Als Ältester will er für das Bauunternehmen der Familie irgendwann die Verantwortung tragen.

SEIT ER 15 JAHRE ALT IST, arbeitet Fröschl im Familienunternehmen mit. An seinen ersten Einsatz auf der Baustelle kann er sich noch gut erinnern. Später dann, während des Studiums in Innsbruck, verbrachte er die Semesterferien in den Baustoffwerken oder im Baustoffhandel der Tiroler Fröschl-Gruppe.

Heute ist er als Projektmanager im Rohstoffhandel tätig. "Ich kann darüber hinaus all das umsetzen, was uns als Familienunternehmen nach vorne bringt - von Nachhaltigkeitsthemen bis hin zur Digitalisierung", sagt er.

Dass er sich aus freien Stücken für eine Karriere in der von seinem Urgroßvater gegründeten Firma entschieden hat, ist ihm wichtig zu betonen. Dennoch war für ihn früh klar: "Sehr gerne möchte ich die Verantwortung für die Zukunft unseres Familienunternehmens tragen."

STEVEN BLAHA (28)

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STEVEN BLAHA (28)

Steven Blaha

 © beigestellt

Wohnen und Arbeiten strikt zu trennen, ist für Blaha kein drängendes Thema.

VON SEINER WOHNUNG bis zum Arbeitsplatz sind es nur ein paar Schritte. Blaha, der Sohn von Friedrich Blaha, Chef des gleichnamigen Büromöbelherstellers mit Sitz in Korneuburg, wohnt im obersten Stock des Firmengebäudes. Als Unternehmenssprecher repräsentiert er die Firma nach außen und arbeitet bereichsübergreifend an der Seite seines Vaters.

VON SEINER WOHNUNG bis zum Arbeitsplatz sind es nur ein paar Schritte. Blaha, der Sohn von Friedrich Blaha, Chef des gleichnamigen Büromöbelherstellers mit Sitz in Korneuburg, wohnt im obersten Stock des Firmengebäudes. Als Unternehmenssprecher repräsentiert er die Firma nach außen und arbeitet bereichsübergreifend an der Seite seines Vaters.

"Ich habe es als sinnstiftende Chance gesehen, ins Familienunternehmen einzusteigen", sagt Blaha, der wie sein Vater die HTL absolvierte und dann einen Bachelor am FH Campus Wien im Bereich Hightech- Produktion anschloss.

Neben dem Job ist er als Co-Vorsitzender der Jungen Industrie Niederösterreich und Burgenland tätig und hält darüber hinaus als Universitäts- und Aufsichtsrat der Designuniversität St. Pölten den Kontakt zur Kreativszene. Einige Absolventen hat er sogar schon für einen Einstieg bei Blaha begeistern können.

TAMÁS TRUNK (18)

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TAMÁS TRUNK (18)

Tamas Trunk

 © beigestellt

Gen-Z-Berater, Sneaker-Experte, professioneller Slalomläufer.

MENSCHEN, DIE DOPPELT SO ALT SIND, hat er Anfang Juni beim Grazer Fifteen Seconds Festival erklärt, warum sie einen gewissen Kontrollverlust bei der Markenpflege hinnehmen sollten.

Trunk hilft Unternehmen wie E.ON, MOL oder Tesco, seine Generation zu verstehen und zu erreichen. Phänomenologische Vorträge über Marken und Sneaker hält er aus dem Stand. Sie sind seine große Leidenschaft und Forschungsobjekt: "Sneaker sind Ausdruck einer Lebenshaltung. Die Jugend erzählt damit Geschichten, sendet Codes", sagt er, "und global betrachtet sind sie ein Milliardengeschäft."

Mit "Marken Sneaker Generation Z" und "Kintsugi. Die Berufung der Marken" hat er bereits zwei Bücher geschrieben und forscht gerade über Subkulturen und Szenen in Ungarn. Beratungsmandate und gute Noten bringt der sympathische Ungar scheinbar locker unter einen Hut. Zur Matura am Sportgymnasium in Waidhofen/Ybbs wird er aber erst im Herbst antreten. "Die Skisaison war heuer lang und bislang meine erfolgreichste", erzählt er stolz. Trunk fährt im ungarischen Nationalkader, aber so gut wie die Österreicher seiner Altersklasse.

Der Artikel ist der trend. PREMIUM Ausgabe vom 25. Mai 2022 entnommen.

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