Torfersatz aus Brauereiabfällen - Terra Green macht es vor
©ACR/AEE IntecDas Start-up Terra Green verarbeitet Gärreste von Biogasanlagen zu Stoffen für Profi- und Hobbygärtner.
Markus Derler hatte dank seiner Agrarfirma schon bisher viel mit Bauern und Biogasanlagen zu tun. Da kam die Anfrage der Brauerei Göss an AEE Intec, einem von 19 Instituten der Austria Cooperative Research (ACR), gerade recht, ob es Ideen zur Verwertung der Gärreste aus der eigenen Anlage gäbe, in der Biertreber verarbeitet wird. „Derzeit wird die Flüssigkeit auf den Feldern verspritzt, das ist auch mit hohen Transportkosten verbunden“, erklärt AEE-Intec-Projektleiter Christian Platzer die Ausgangssituation.
Mit Hilfe von AEE Intec und der Institute GET, IWI und ZFE wurde eine Perspektive entwickelt: Entscheidend war die Auftrennung der Gärreste in ihre festen und flüssigen Bestandteile. Aus Letzteren lässt sich per Membrandestillationsverfahren ein Stickstoffdüngemittel erzeugen, ersteres ist als Ersatz für den umweltsensiblen Torf einsetzbar. Damit können der umweltschädliche Abbau und Import von Torf minimiert werden. Hier kommt Unternehmer Derler ins Spiel. „Für den Profi-Gartenbau ist das eine super Sache“, sagt er. Bei mehreren Betrieben wurden insgesamt 24.000 Pflanzen angepflanzt.
Aber auch für die Endkonsumenten bereitet Derlers Start-up Terra Green GmbH ein Produkt vor, marktreif soll es Anfang 2026 sein. Das Projekt wurde nun mit dem ACR-Startup-Preis, gesponsert vom Austria Wirtschafts Service (aws), ausgezeichnet. Auch ein baltischer Pflanzensubstratriese hat bereits Interesse gezeigt.
In der Kommunikation an die Endkunden dürfte es Derler einfach haben: Wer Bier trinkt, soll künftig darauf vertrauen können, dass aus den Produktionsabfällen etwas Neues wächst. Idealerweise im eigenen Garten.