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Kreditwürdigkeit: Österreich besser als Deutschland und Frankreich

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Kreditwürdigkeit: Österreich besser als Deutschland und Frankreich
Viele Unternehmer blicken sorgenvoll in die Zukunft, doch die Erholung hat bereits eingesetzt.©istock
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Österreich wurde in Europa und weltweit als einer der Länder in ihrer Kreditwürdigkeit von Coface nicht herabgestuft. Nur eine Branche in Österreich wurde auf "sehr hohes Risiko" hinaufgestuft. Die Prognosen für 2021 sind optimistisch.

Österreich und seine Unternehmen halten sich angesichts der Pandemie vergleichsweise gut. So stellt der Kreditversicherer Coface Österreich als einer der wenigen Länder weltweit ein gutes Zeugnis aus und behält die Bewertung A2 bei. „Österreich hat als eines der wenigen Länder seine Bewertung mit A2 behalten. Die Wirtschaft ist besondes im Vergleich zu anderen Ländern stabil“, so die Begründung von Declan Daly, Regionalchef bei Coface für Zentral- und Osteuropa.

Schlimmste in Österreich vorbei
So war Österreichs verarbeitende Industrie laut Coface von der verschlechterten Nachfrage und den Fabrikschließungen kaum betroffen.

Deutschland und Frankreich schlechter als Österreich bewertet
So etwa wurde die Bewertung der Kreditwürdigkeit der beiden großen europäischen Wirtschaftsnationen Deutschland und Frankeich von A2 auf A3 herabgestuft. Die Klassifizierung steht für mögliche Forderungsverluste und Insolvenzen in einem Land.

Spanien und USA im selben Boot
Auf A3 herabgestuft wurden auch Belgien, Portugal und Spanien und in Übersee die USA und Kanada. Noch eine Bewertungsetage tiefer ist Großbritannien gesunken. Die Briten tragen jetzt die Note A4 statt A3.

Ungarn, Polen, Tschechien: Nur noch A4-Bewertung
Österreichische Nachbarländer und Haupt-Exportpartner wie Ungarn, Polen und Tschechien haben ebenfalls ihre A3 Bewertung gegen eine A4 Note abgeben müssen. Für Italien ist sich gar kein A-Bewertung mehr ausgegangen. Die Note wurde von A4 auf B heruntergesetzt.

Musterschüler Schweiz, Holland und Luxemburg
Nur vier Länder konnte die Krise fast nichts anhaben: Holland, Norwegen, Schweiz und Luxemburg. Sie behalten die Bestnote A1.

BIP könnte in Österreich 2021 um fast fünf Prozent steigen
Viele Länder haben bereits mit dem Wiederhochfahren der Wirtschaft gestartet. "Auf das Corona-Erdbeben folgt nun die Erholungsphase", so Daly. Der Krediversicherer erwartet, dass die weltweite Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent abnimmt. Für 2021 wird jedoch bereits eine kräftige Erholung von fast fünf Prozent prognostiziert, sofern es zu keiner zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie kommt. Dann würde das BIP in den Vereinigten Staaten, der Eurozone, Japan und UK im Vergleich zu den Niveaus von 2019 aber dennoch um 2 bis 5 Punkte niedriger bleiben. „Wir gehen heute davon aus, dass in Österreich das BIP um 5,2% abnimmt. Für 2021 sieht es derzeit so aus, dass es wieder auf 4,8 Prozent steigen wird“, erläutert Daly.

Autoindustrie in Österreich auf "sehr hohes Risiko" hinaufgestuft
Die Studie zeigt auch wie unterschiedlich stark die einzelnen Branchen betroffen sind. „In Österreich am stärksten betroffenen ist die Autobranche, gefolgt von der Agri-Food-Bereich, der chemischen Industrie und dem Handel", so der Coface-Manager Die Automobilbranche wurde hierzulande auf „sehr hohes Risiko“ herabgestuft wurde. Aktuelle Umfragen unter Fertigungsunternehmen zeigen, dass die schlimmste Zeit vorbei ist und ein Aufschwung bereits eingesetzt hat. Die Erholung werde jedoch allmählich verlaufen und von einer anhaltenden Unsicherheit begleitet sein.

Verunsicherte Konsumenten und Investitionsstopp bremsen Erholung
Eine rasche Aufholung ist laut Coface durch die anhaltende Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Pandemie und damit einhergehende Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte und ein Stopp der Unternehmensinvestitionen nicht erwartbar. Zum anderen sind die Produktionsausfälle in einigen Sektoren, insbesondere im Dienstleistungs- und im Rohstoffsektor nicht nachzuholen.

Liquiditätsspritzen zögern Restrukturierungen hinaus
Die von den Zentralbanken ergriffenen Maßnahmen, haben seit April zur Stabilisierung der Finanzmärkte beigetragen, insbesondere in westeuropäischen Ländern, die bisher zur Aufrechterhaltung der Produktionskapazitäten einiger Unternehmen beigetragen haben, vor allem durch die Erhöhung der Verschuldung. Dennoch schieben sie auch Anpassungen bei der Beschäftigung und Cashflow-Problemen der Unternehmen auf.

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