Rund 3.600 Beschäftigte sind von der KTM-Pleite betroffen.
©APA/MANFRED FESLDie KTM AG wird „nach den ersten durchgeführten Erhebungen" fortgeführt, wie der Sanierungsverwalter Peter Vogel berichtete. Heute fanden zudem erste Betriebsversammlungen für die rund 3.600 Beschäftigten statt. Der Insolvenzantrag der KTM AG wurde am Freitag im Landesgericht Ried eingebracht.
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Wie das Sanierungsverfahren konkret ausgestaltet wird, ist noch nicht bekannt. Weitere Aussagen seitens der Sanierungsverwaltungen - betroffen sind neben der KTM AG die Töchter KTM Components GmbH und KTM F&E GmbH - werde es erst nach der ersten Gläubigerversammlung geben, ließ Vogl wissen. Die drei KTM-Firmen haben Schulden in Milliardenhöhe.
Rund 3.600 Beschäftigte sind von der Pleite betroffen. Bis Mittwoch sind Betriebsversammlungen bei den drei betroffenen Firmen KTM AG, KTM Components GmbH und KTM F&E GmbH in Mattighofen, Munderfing und Schalchen angesetzt, zeitlich auf die Schichten und Arbeitszeiten abgestimmt. Neun Kolleginnen und Kollegen seien vor Ort, sagte Karoline Neumüller, Leiterin der Insolvenzabteilung der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich im APA-Gespräch. Die Beschäftigten werden informiert, was ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung bedeutet, dass ihre Arbeitsverhältnisse nicht aufgelöst sind und „wer welches Geld zahlt", erklärte Neumüller.
AK stellt Anträge für Beschäftigte
Novembergehalt und Weihnachtsgeld sollen aus dem Fonds kommen, die Dezemberlöhne will KTM Anfang des Monats auszahlen. Die Aufgabe der AK sei es, für jeden einzelnen die Ansprüche aus dem Insolvenzfonds zu berechnen und zu beantragen. Die Anträge gehen an den Insolvenzfonds und das Landesgericht. Dieses leitet sie an die drei Insolvenzverwalter der Firmen weiter, die die Anträge auf Richtigkeit prüfen. „Wenn Masseverwalter und Insolvenzfonds ihr OK geben, sind wir gut in der Zeit", so Neumüller, die meinte, es könne bis zu 6 Wochen dauern, ehe das Geld ausbezahlt wird. Damit sei ein guter Teil der Arbeit der Interessenvertretung geschehen. Sobald Kündigungen ausgesprochen seien, gelte es, diese zu bearbeiten und Beendigungsansprüche zu prüfen.
Auch das Land Oberösterreich will in einem Runden Tisch Donnerstagvormittag mit Sozialpartnern und Arbeitsmarktservice (AMS) Unterstützungsmöglichkeiten ausarbeiten. Der zuständige Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) werde anschließend in den Bezirk Braunau fahren, um in einer regionalen Taskforce mit Vertretern im Bezirk an Unterstützung für die Zulieferbetriebe zu arbeiten, wie am Rande einer Pressekonferenz am Montag in Linz zu erfahren war.