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Lebensbedrohliche Nebenwirkungen: Blutverdünner mit Antibiotika

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Die Einnahme von Medikamenten sollte grundsätzlich nur auf ärztliche Empfehlung erfolgen. Besondere Vorsicht ist bei der gleichzeitigen Einnahme mehrerer verschiedender Medikamente geboten.

Die Einnahme von Medikamenten sollte grundsätzlich nur auf ärztliche Empfehlung erfolgen. Besondere Vorsicht ist bei der gleichzeitigen Einnahme mehrerer verschiedender Medikamente geboten.

©Elke Mayr
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Die gleichzeitige Einnahme blutverdünnender Medikamente wie Aspirin und Antibiotika kann lebensbedrohliche Folgen haben. Wissenschaftler raten zur besonderer Vorsicht.

Diagnose: Lebensbedrohliche Nebenwirkungen. Mit Blutgerinnungsmitteln behandelte Patienten tragen bei einer gleichzeitigen Anwendung von Antibiotika je nach Art des Antibiotikums ein zwei bis fünf Mal so hohes Risiko für Blutungen als Patienten ohne Antibiotika. Ein Forschungsteam der Universitätsklinik Köln hat das in einer Studie nachgewisen, für die Daten von 24 Millionen Versicherten untersucht wurden.

Blutgerinnung und Gerinnungshemmer

Die Blutgerinnung oder Hämostase ist ein lebenswichtiger Vorgang, der dafür verantwortlich ist, dass Blutungen gestoppt werden und die Wundheilung beginnen kann. Dafür sind im Körper einerseits die Thrombozyten (rote Blutplättchen) und andererseits das Protein Fibrin zuständig. Fibrin besteht aus Fasern, die sich nötigenfalls zu einem stabilen Netz zusammenziehen. Gemeinsam können Thrombozyten und Fibrin Blutungen stoppen.

Gerinnungshemmer, die diese Funktion eindämmen, werden vor allem bei Thromboseneigung und Herzerkrankungen verschrieben, doch sie bedeuten auch ein deutlich erhöhtes Blutungsrisiko, weshalb sie nie ohne ärztliche Verschreibung eingenommen werden sollten.

Die parallele Einnahme von Antibiotika und anderen Wirkstoffen steigert dieses Risiko noch weiter: Kommt es zu Blutungen, können diese massiv ausfallen und eine Gefährdung des Patienten bedeuten. Die große Gefahr dabei ist, dass Blutungen auch unbemerkt in den Hohlorganen – etwa im Magen oder den Harnwegen – auftreten können. Subkutane Blutungen (unter der Haut) und Gerinnsel sind ebenso möglich.

Antibiotika: Vorsicht bei Chinolon und Cotrimoxazol

Die Studie ergab dabei weder ein geschlechtsspezifisch noch altersspezifisch unterschiedliches Risiko, die Blutungen fielen aber umso stärker aus, je kürzer die Einnahme des Antibiotikums zurücklag. Der Studie folgend ist Vorsicht bei den antibiotischen Wirkstoffklassen "Chinolone" und "Cotrimoxazol" geboten. Die Autoren empfehlen, wenn möglich auf Antibiotika mit geringerem Blutungsrisiko auszuweichen und jedenfalls Patienten, die Blutverdünner erhalten und ein Antibiotikum benötigen, engmaschig zu kontrollieren.

WISSEN: Chinolone und Cotrimoxazol

Chinolone sind bakterizide Antibiotika, die das für die Zellteilung von Bakterien wichtige Enzym Gyrase blockieren. Bakterien können sich daher nicht mehr weiter vermehren.

Cotrimoxazol ist ein Antibiotikum, das aus den beiden Wirkstoffen Trimethoprim und Sulfamethoxazol besteht. Es wird besonders bei Atemwegsinfektionen, HNO-Infekten, Angina, Nieren- und Harnweginfekten eingesetzt. Es ist seit 1977 auf der WHO-Liste der unentbehrlichen Medikamente.

Vorsicht auch bei Aspirin und Antibiotika

Seit langem wird berichtet, dass das ohnehin unangenehme Blutungsrisiko durch kombinierte Einnahme mit anderen Medikamenten noch weiter erhöht werden kann – ein weltbekanntes Beispiel ist wohl die Acetylsalicylsäure, als Aspirin® zum "Überbegriff" einer ganzen Medikamentengattung geworden.

Das Fazit der Forscher: Die Kombination von Blutverdünnern mit Antibiotika ist gefährlich – Vorsicht und Kontrolle sind daher geboten, alternative Medikation sollte angestrebt werden.

Kein Risiko blei Pilzinfektionen

Im Gegensatz dazu zeigte sich im Rahmen der Studie, dass eine kombinierte Anwendung von Blutverdünnern und Mitteln zur Behandlung von Pilzinfektionen mit keinem erhöhten Blutungsrisiko verbunden ist.

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