Marcel Hirscher
©Van Deer Red Bull SportsVor fünf Jahren ist Marcel Hirscher vom aktiven Skisport zurückgetreten und wurde mit der Marke "Van Deer" Skifabrikant. Jetzt juckt es den achtmaligen Gesamtweltcup-Gewinner wieder. Er möchte wieder Rennen fahren und in der Saison 2024/25 wieder in den Rennzirkus einsteigen - allerdings für den Niederländischen Skiverband NSV.
Auf diese Nachricht hatten Skisport- und Marcel-Hirscher-Fans jahrelang gewartet. Der achtmalige Gesamtweltcup-Sieger, der damit im Skisport der GOAT (Greatest Of All Time) ist, will wieder Skirennen fahren. Der "Hirsch" hat wieder "Bock".
In der Saison 2024/25 sollen nicht nur die "Hirscher-Ski" Van Deer, die Hirscher 2021 aus der Taufe gehoben hat, sondern auch der Jahrhundertsportler selbst wieder im Ski-Weltcup an den Start gehen. In einer offiziellen, von Hirschers Unternehmen Van Deer Red Bull Sports ausgesandten Meldung, erklärt er:
„Ich bin vor fünf Jahren zurückgetreten und jetzt 35 Jahre alt – dementsprechend muss man meine Idee auch einordnen: Ich hätte gerne die Möglichkeit ab und zu Rennen zu fahren, einfach, weil es mir Spaß macht“.
Die Weichen für Hirschers Rückkehr in den Skizirkus wurden bereits gestellt. Und dabei gibt es eine Überraschung für Österreich: Da Hirscher, derzeit noch "Sportpensionist" und Skifabrikant, den zahlreichen jungen Talenten im Österreichischen Skiverband (ÖSV) bei ihrer Karriere nicht im Weg stehen will, wird Marcel Hirscher die Option nützen, künftig offiziell für die Niederländische Skivereinigung zu starten. Möglich wird das dadurch, dass Hirschers Mutter bekanntlich Niederländerin ist und der Skistar sowohl Inhaber eines österreichischen als auch eines niederländischen Passes ist.
Im partnerschaftlichen Austausch mit dem Österreichischen Skiverband und der Nederlandse Ski Vereiniging (NSV) hat sich für die Umsetzung seines Vorhabens daher diese Lösung herauskristallisiert.
Keine Ausnahmeregelung für den Ausnahmekönner
Der Ausnahmekönner Marcel Hischer legt Wert darauf, keine Ausnahmeregelungen für sich in Anspruch nehmen zu wollen.
„Diese Möglichkeit zu haben, stiftet für alle die größte Synergie: Die Zukunft im ÖSV gehört den jungen Athleten und deshalb möchte ich nicht, dass meinetwegen Ressourcen gebunden, Ausnahmeregeln gemacht oder Startplätze freigehalten werden. Ich bin mit dem ÖSV im besten Einvernehmen und dankbar für alles, was wir erreicht haben – mein neues Projekt ist in Holland einfacher umzusetzen“, sagt Marcel Hirscher.
Er verweist dabei auf einen zusätzlichen Mehrwert der Lösung im Interesse beider Länder: Die Skibegeisterung in den Niederlanden ist enorm, mit 2,2 Millionen Skifahrern und jährlich 6,7 Millionen Nächtigungen in österreichischen Skiorten zählt das Land zu den stärksten Herkunftsmärkten für den heimischen Wintertourismus.
ÖSV akzeptiert Verbandswechsel, Freude beim NSV
ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer betonte, dass sich der österreichische Skiverband sehr bemüht hatte, Marcel Hirscher im Falle einer Rückkehr in den alpinen Rennsport bestmögliche und auch individuelle Rahmenbedingungen zu bieten, schlussendlich habe der ÖSV dann aber dessen Entscheidung mitgetragen.
"Natürlich bedauern wir seine Entscheidung sehr. Marcel hat für den Skisport weltweit, in Österreich und den ÖSV Enormes geleistet. Als Wertschätzung dafür und im Sinne der Internationalität des Skisports hat die Präsidentenkonferenz des ÖSV seinem Wunsch nach einem Verbandswechsel zuge-stimmt“, sagt Scherer.
Frits Avis, General-Sekretär des Niederländischen Skiverbandes NSV, erklärt: „Die Tatsache, dass Marcel Hirscher beabsichtigt für den Niederländischen Skiverband anzutreten, ist eine absolute Ehre und ein Impuls von gesellschaftlichem Wert für unser Land. Marcel ist eine globale Ikone und Inspiration für alle Skifahrer: Interesse, Begeisterung und Stolz in den Niederlanden werden steigen, junge Talente werden sehen, wie Träume wahr werden können und unsere Besten im Skisport werden in ihm ein Vorbild haben, das sie über sich hinauswachsen lässt. Für diese Perspektive danken wir Marcel und besonders auch unseren Freunden vom Österreichischen Skiverband, die diese Lösung mit unterstützt und mit ermöglicht haben.“
Der nächste Schritt in Hirschers Sportkarriere wird daher der offizielle Antrag auf Änderung der Lizenzregistrierung an das dafür zuständige FIS-Council sein. Dessen Zustimmung vorausgesetzt könnte Hirscher bereits zum Saisonauftakt am 26. und 27. Oktober in Sölden wieder am Start eines Ski-Weltcuprennens stehen.