N26-CEO Valentin Stalf
©trend/Sebastian ReichDie Smartphone-Bank N26 hat ihren ersten Quartalsgewinn erzielt. Von Juli bis September konnte ein operatives Plus von 2,8 Millionen Euro erzielt werden.
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Die von den beiden Wienern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal im Jahr 2013 gegründete Neo-Bank ist regelmäßig in den Top 10 der Besten Startups Österreichs vertreten. Nun ist N26 das erste Mal profitabel. Das dritte Quartal hat das in Berlin ansässige Unternehmen mit einem operativen Plus von 2,8 Millionen Euro abgeschlossen.
Für das Gesamtjahr erwartet die Online-Bank dennoch ein operatives Minus von 20 Millionen Euro. Im Jahr 2023 betrug das Minus noch über 78 Millionen Euro.
Der Umsatz soll heuer auf 440 Millionen Euro steigen. Das wären knapp 40 Prozent mehr als im Jahr 2023. Rund die Hälfte des Umsatzes kommt aus Zinserträgen. Die Mehrheit davon aus der Veranlagung von Kundengeldern, ein steigender Anteil aber auch aus Erlösen aus dem Kreditgeschäft. Der Rest kommt aus Gebühren und Provisionserlösen.
Monatlicher Kundenzuwachs
Mehr als 4 Millionen Kund:innen werden europaweit von N26 betreut. Monatlich kamen zuletzt mehr als 200.000 Neuanmeldungen dazu. Grund dafür: Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hat im vergangenen Sommer eine wegen Mängeln in der Geldwäsche und Betrugsbekämpfung 2021 verhängte Wachstumsbeschränkung aufgehoben. Die Behörde hat einen Deckel von 50.000 Neukund:innen pro Monat auferlegt. Diese Wachstumsbremse hat N26 etwa zweieinhalb Jahre massiv eingeschränkt.
Die Zahl der Kund:innen, die sich tatsächlich Erträge erbringen, liegt bei etwa 4,8 Millionen. Ende 2023 lag diese Zahl noch bei 4,2 Millionen.
Künftiges Wachstum sollen neue Geschäftsfelder bringen. Im Jahr 2025 will N26 mit Konten für kleine und mittelständische Unternehmen auf den Markt gehen. In den Niederlanden ist N26 wiederum in das Geschäft mit Immobilienkrediten eingestiegen – unter der Marke "Neo Hypotheken". Geplant ist außerdem eine Expansion in Osteuropa, etwa nach Kroatien und Tschechien.