
Gute Nachricht für jene Bank-Austria-Aktionäre, die sich 2007 nicht abspeisen lassen wollten: Sie könnten eine Nachzahlung von fast 25 Euro je Aktie bekommen.
Ein Endlosverfahren erfährt ein erstinstanzliches Urteil. Das Handelsgericht Wien hat die italienische UniCredit, zu der die Bank Austria gehört, zu einer Nachzahlung verurteilt.
UniCredit hatte Bank Austria-Aktionäre im Jahr 2007 mit 129,40 EUR abgefunden und ausgeschlossen. Der Interessensverband für Anleger (IVA) und andere Aktionäre stellten einen Antrag auf Überprüfung der Barabfindung, ein jahrelanger Gutachterstreit war die Folge. Nun hält das Gericht eine Nachzahlung von 24,60 Euro für angemessen. Ob es einen weiteren Instanzenzug braucht, der weitere drei Jahre benötigen würde, ist offen.
Das könnte für die Bank durchaus teuer werden: „Berücksichtigt man die Verzinsung von ca. 4 Prozent ohne Zinseszinseffekte, wird UniCredit für ca. 7,5 Mio. Aktienrechte eine Rückstellung über 317 Millionen Euro buchen müssen“, schreibt der IVA in einer aktuellen Aussendung. Die Mailänder Bank wird es verkraften: Der UniCredit-Jahresgewinn betrug 2024 9,72 Milliarden Euro.
Die UniCredit lässt in einem am Donnerstag verbreiteten Statement wissen, „die Entscheidung des erstinstanzlichen Gerichts" werde „in den nächsten Tagen analysiert werden." Wichtiger Nachsatz: „Auf den ersten Blick wird die festgesetzte Nachzahlung durch den bisherigen Verlauf des Verfahrens nicht gestützt.“