In der österreichischen Industrie läuft derzeit wenig rund.
©APA (Mayr-Melnhof)/AlexDie Rezession in der Industrie schlägt sich auch in den Unternehmensergebnissen nieder. Ob Lenzing, ams Osram oder Mayr Melnhof Karton: Gute Nachrichten sind derzeit Mangelware.
Nicht nur die Politik von Deutschland bis in die USA scheint zur Zeit verrückt zu spielen. Auch die Nachrichten aus der Unternehmenswelt sind überwiegend düster.
Jobabbau ist beim Chip- und Sensor-Konzern ams Osram mit Sitz im steirischen Premstätten angesagt. In der dunklen Jahreszeit gehe es nur bei Halogenlampen für Autos aufwärts, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Autogeschäft insgesamt jedoch sei von Unsicherheiten geprägt, die Nachfrage aus dem Industrie- und Medizintechnikmarkt bleibe schwach, das Geschäft mit Halbleiterprodukten für mobile Endgeräte und Gewächshäuser werde sich abschwächen. Im abgelaufenen Quartal gab der Umsatz verglichen mit dem Vorjahr um drei Prozent auf 881 Millionen Euro nach. Der bereinigte Betriebsgewinn verbesserte sich um 15 Prozent auf 82 Millionen Euro - Kosten für Fusionen und Übernahmen, Umstrukturierungen, Ergebnisse aus Beteiligungen sowie den Verkauf von Geschäftsteilen sind dabei herausgerechnet.
ams Osram verschärft nun seinen Sparkurs und streicht Jobs. Betroffen seien mehr als 500 Mitarbeiter außerhalb der Produktion. Ungefähr ein Drittel der Positionen werde in Niedriglohnländer verlagert. Insgesamt verspricht sich das Unternehmen davon zusätzliche Einsparungen von 75 Millionen Euro, die bis Ende 2026 wirksam würden. Der Standort Premstätten ist nicht betroffen.
Zumindest in der Tendenz etwas besser läuft es beim börsennotierte Faserhersteller Lenzing. Zwar wurde der Neun-Monats-Verlust auf 111,1 Millionen Euro ausgeweitet, doch operativ hat sich das Unternehmen in den ersten drei Quartalen 2024 bei leicht gestiegenem Umsatz klar verbessert. Erklärung für das große Minus laut Lenzing AG: ein einmaliger Steueraufwand im 3. Quartal nach dem Einstieg des brasilianischen Zellstoffkonzerns Suzano, wodurch die Beteiligungsquote der B&C Holding auf unter 50 Prozent gesunken sei.
Deutlich niedrigere Gewinne im Vergleich zum Vorjahr schreibt der ebenfalls börsenotierte Verpackungshersteller Mayr Melnhof. Das Unternehmen hat in den ersten drei Quartalen 2024 Ergebniseinbrüche gemeldet. Der Gewinn vor Steuern gab um 40,4 Prozent auf 70,9 Millionen Euro nach, der Periodenüberschuss sank um 42,7 Prozent auf 52,3 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab. Der Umsatz verringerte sich um vier Prozent auf knapp 3,1 Milliarden Euro.