Um die Stromwende zu schaffen, setzt Wien Energie massiv auf den Ausbau von Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft.
©Foto: Wien Energie / Christian Hofer, Ludwig Schedl, Martina DraperIn den nächsten fünf Jahren wendet Wien Energie rund 2,6 Milliarden Euro für eine unabhängige und nachhaltige Energieversorgung auf. Das sichert auch tausende Arbeitsplätze und schafft heimische Wertschöpfung.
Wien Energie plant das größte Investitionsprogramm seiner Firmengeschichte: Bis 2029 will das Unternehmen rund 2,6 Milliarden Euro für eine unabhängige und klimaneutrale Energieversorgung aufwenden. „Die nachhaltigste Lösung für eine unabhängige Energieversorgung ist der Weg raus aus Gas: Deshalb investieren wir in den kommenden Jahren so viel wie noch nie in den Umbau unseres Energiesystems“, unterstreicht Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.
Der größte regionale Energie-Anbieter versorgt in Wien und Umgebung rund zwei Millionen Kund:innen mit Strom, Wärme, Elektromobilität sowie Energiedienstleistungen und will bis 2040 klimaneutral sein. Bereits 2023 hat das Unternehmen mit über 320 Millionen Euro das investitionsstärkste Jahr im letzten Jahrzehnt hinter sich gebracht. „Wir arbeiten mit aller Kraft an der Wärmewende und der Umstellung der Fernwärme auf klimaneutrale Quellen. Um die Stromwende zu schaffen, setzen wir massiv auf den Ausbau von Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft. Und auch bei der Mobilitätswende arbeiten wir aktiv mit und bauen konsequent die Ladeinfrastruktur in Wien aus“, führt Strebl aus.
Hoher Wertschöpfungseffekt
Von den geplanten 2,6 Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren fließen rund eine Milliarde in den Ausbau von Sonnen-, Wind- und Wasserkraft. Rund 800 Millionen Euro investiert Wien Energie in erneuerbare Wärmeerzeugung und Kreislaufwirtschaft und rund 260 Millionen Euro in den Ausbau der Fernwärme, Fernkälte und dezentrale Erzeugung. Weitere rund 260 Millionen Euro fließen in Digitalisierung, Innovation, E-Mobilität und Telekommunikation und rund 320 Millionen Euro in die Versorgungssicherheit.
„Wien Energie sichert zahlreiche Arbeitsplätze und schafft heimische Wertschöpfung. Dieser positive Effekt auf die Wiener Wirtschaft wird nun auch vom WIFO analysiert und attestiert“, sagt Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und Wien Energie arbeiten derzeit an einer umfassenden Studie zu Wertschöpfungseffekten der Energiewende, die bis zum Herbst abgeschlossen werden soll. Neben dem unmittelbaren Nutzen dieser Projekte für die Klimaneutralität und die zunehmende Reduktion von Treibhausgas-Emissionen bis 2040, tragen die Investitionen von Wien Energie auch als Wirtschaftsfaktor zur Standortattraktivität von Wien bei.
„Investitionen sind der Motor der Wirtschaft. Wien Energie gehört zu den stärksten Investoren der Bundeshauptstadt, diese Programme haben eine starke Hebelwirkung. Wir sehen das bereits in den ersten Analysen: Die Investitionen des Energiedienstleisters in den letzten fünf Jahre haben knapp 10.000 Arbeitsplätze generiert“, so WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr.
Neben dem Arbeitsplatzeffekt ist auch von entsprechenden Wertschöpfungseffekten, also Beiträgen auf das Bruttoinlandsprodukt, auszugehen. In den ersten Analysen schätzt das WIFO, dass jede Million, die Wien Energie investiert, mit rund 700.000 Euro an heimischer Wertschöpfung verbunden ist.
Klimafreundliche Kühlung
Stark ausbauen konnte Wien Energie bereits auch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien: 2023 hat wurden mit 1,3 Terawattstunden rund 13 Prozent mehr Strom aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft erzeugt als im Jahr davor. Rund 60 Photovoltaikanlagen, davon rund 50 direkt in Wien, wurden im Vorjahr errichtet. Zusätzlich hat der Energiedienstleister ein neues Wasserkraftwerk erworben, ein weiteres befindet sich im Bau. Auch im Bereich der Windkraft hat Wien Energie die Weiterentwicklungen von Bestandskraftwerken gesteigert und die Planungen dreier Windparks weitergeführt. „Wir wollen 2024 insgesamt wieder rund 70 Photovoltaik-Großanlagen errichten und im Herbst mit der Errichtung des Windparks Ebreichsdorf starten“, erklärt Karl Gruber, Geschäftsführer von Wien Energie.
Auch an der Wärmewende wird mit Hochdruck gearbeitet. „Wir errichten aktuell eine neue Großwärmepumpe bei der Spittelau. Dort nutzen wir künftig die Abwärme aus der Rauchgasreinigung, um Fernwärme für 16.000 Haushalte zu erzeugen. In dieses Projekt investieren wir rund 40 Millionen Euro“, erklärt Strebl. Neben der Wärmeerzeugung gewinnt auch klimafreundliche Kühlung laut dem Vorsitzenden der Wien Energie-Geschäftsführung immer mehr an Bedeutung: „Erst kürzlich haben wir den ,Fernkälte-Ring’ um die Wiener Innenstadt geschlossen – das heißt, wir können nun Schritt für Schritt das Stadtzentrum mit Fernkälte versorgen. Die Fernkälte ist auch ein schönes Beispiel, wie wir mit unseren Investitionen auch direkt für mehr Lebensqualität sorgen: Dank Fernkälte können Wiener:innen auch in Hitzesommern in immer mehr Gebäuden, wie etwa Unis oder Museen bei angenehmen Temperaturen verweilen.“
Entlastung ist auch sonst ein großes Thema: Wie im Vorjahr sinken in diesem Jahr abermals die Strom- und Gaspreise. Die günstigen Marktentwicklungen kommen automatisch bei den Kund:innen an. Und: Wer sich im Sommer für ein Jahr an Wien Energie bindet, profitiert von noch günstigeren Strompreisen.
Investitionen
Wien Energie investiert von 2024 bis 2029 insgesamt 2,6 Milliarden Euro:
• Rund 1.000 Millionen Euro in Sonnen-, Wind- und Wasserkraft
• Rund 800 Millionen Euro in erneuerbare Wärmeerzeugung und Kreislaufwirtschaft
• Rund 260 Millionen Euro in den Ausbau der Fernwärme, Fernkälte und dezentrale Erzeugung
• Rund 260 Millionen Euro in Digitalisierung, Innovation, E-Mobilität und Telekommunikation
• Rund 320 Millionen Euro in Versorgungssicherheit
Weitere Informationen: positionen.wienenergie.at