Rewe-Chef Marcel Haraszti
©Lukas IlgnerNeue Aufregung in der schwächelnden Biobranche. Supermarktriese Rewe hat die Kooperation mit Saatbau Linz, wichtiger Vorlieferant für die Rewe-Biomarke Ja!Natürlich, „aufs Eis gelegt“.
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Supermarktriese Rewe (u.a. Billa, Billa Plus hat die Kooperation mit Saatbau Linz, einer der größeren Getreidehändler und Saatgutproduzenten Österreichs (Umsatz 2022: 267 Millionen Euro) und wichtiger Vorlieferant für die Rewe-Biomarke Ja!Natürlich, „aufs Eis gelegt“, wie der Konzern bestätigt, ohne Details zu nennen. Pikant, denn in der Landwirtschaft sorgen undurchsichtige Importe von Biofuttermitteln aktuell ohnehin für heftige interne Diskussionen.
Eine Gruppe von Agrarrebellen beklagt, dass ausgerechnet der größte Bioverband Bio-Austria Agrarhändlern seit Jahren ermöglicht, ausländische Ware etwa aus der Ukraine in den Biokreislauf einzuschleusen, teils gegen eigene Regeln, Saatbau Linz könnte Profiteur gewesen sein. Bio-Austria gibt Einzelfehler zu, dementiert aber strukturelle Defizite (siehe auch "Revolte im Bioland" aus trend Edition4 vom August 2024).
Saatbau Linz-Geschäftsführer Josef Fraundorfer wollte zu den Vorgängen nicht Stellung nehmen, Insider verweisen auch auf Machtkämpfe unter Mitbewerbern im Lebensmittelhandel als mögliche Streitursache. Die Oberösterreicher waren jedenfalls laut Nachrichtenmagazin "Spiegel" bereits Ende 2023 in einen Skandal um mangelhaft deklarierte Sojaimporte aus Togo (Afrika) verwickelt. Damals schob man die Schuld auf Geschäftspartner – was sich vor Gericht jedoch dieser Tage als haltlos herausstellte.
Artikel aus trend. PREMIUM vom 23.8.2024
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