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Rosenbauer: USA-China-Effekte, neuer CEO

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Der ehemalige Stahlmanager Robert Ottel steuert ab 22. April den Feuerwehrausrüster Rosenbauer.

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Kanada-Zölle treffen den oberösterreichischen Feuerwehrausrüster, der 2024 das Betriebsergebnis um 73 Prozent steigern konnte. Ex-Voestalpine-Finanzchef Robert Ottel wird neuer Vorstandsvorsitzender.

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Der Handelsstreit mit den USA trifft den heimischen Feuerwehrausrüster Rosenbauer nur indirekt. Die US-Werke des Konzerns beliefern Kunden in den USA, Kanada, Mittel- und Südamerika. Man sei bei den Werken in den USA von Importzöllen auf Vorprodukte und Exportzöllen nach Kanada betroffen, sagte der scheidende Rosenbauer-Chef Sebastian Wolf. Nach dem Turnaround und dem Mehrheitseigentümerwechsel erwartet Wolf heuer, angetrieben vom Auftragsbestand, ein positives Geschäftsjahr.

Von der US-Handelspolitik seien alle Feuerwehrausrüster in den USA gleichermaßen betroffen, sagte der Rosenbauer-CEO bei der Bilanzpressekonferenz am Freitag. Etwaige Zölle bei Vorprodukten würden alle Hersteller an die Kunden weitergeben, erwartet der Rosenbauer-Chef. Die in den vergangenen Jahren immer restriktivere Handelspolitik Chinas hat der Feuerwehrausstatter schon zu spüren bekommen. In guten Jahren habe man rund 5 Prozent der Fahrzeuge - 100 Stück - nach China exportiert. Im laufenden Jahr sind aufgrund von Handelsrestriktionen keine Fahrzeugexporte möglich. Im Vorjahr wurde das letzte Rosenbauer-Feuerwehrfahrzeug nach China geliefert.

Der operative Gewinn des Feuerwehrausrüsters Rosenbauer stieg 2024 auf 64,9 Mio. Euro (+ 73 Prozent), der Umsatz erhöhte sich um 23 Prozent auf 1,306 Mrd. Euro. Das Vorsteuerergebnis kletterte von 7 auf 26,3 Mio. Euro, das Periodenergebnis legte im Jahresvergleich von 1,2 auf 29,8 Mio. Euro zu. Kräftig bergauf ging es auch mit dem Auftragsbestand, er lag zum Jahresende 2024 bei 2,28 Mrd. Euro, ein Plus von 28 Prozent.

Der Mitarbeiterstand betrug zum 31. Dezember des Vorjahres 4.483 Beschäftigte und erhöhte sich damit um vier Prozent. Rosenbauerverwies am Freitag in einer Aussendung auf eine starke Verbesserung beim Trade Working Capital und einer gesunkenen Nettoverschuldung. Die im Februar 2025 abgeschlossene Kapitalerhöhung habe die Eigenkapitalquote signifikant auf rund 26 Prozent verbessert.

Chefwechsel: Ottel folgt auf Wolf

„Ausgehend vom soliden Auftragsbestand und basierend auf den Initiativen der letzten beiden Jahre erwartet der Rosenbauer-Vorstand für 2025 einen Umsatz von zirka 1,5 Milliarden Euro, die EBIT-Marge soll über 6 Prozent liegen“, teilte der Feuerwehrausrüster mit. Donnerstagabend nach der Aufsichtsratssitzung wurde bekannt gegeben, dass Robert Ottel zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt wurde. Er folgt auf Sebastian Wolf, der aus dem Konzern ausscheidet. Der frühere voestalpine-Vorstand Ottel wird sein Mandat am 22. April 2025 antreten. Seine Bestellung erfolgte auf drei Jahre.

Bei Rosenbauer stand zuletzt Dauereinsatz am Programm. Der Einstieg des Robau-Konsortiums rund um den Red Bull-Erben Mark Mateschitz, den Industriellen Stefan Pierer sowie zwei der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich zuzuordnende Firmen bei Rosenbauer wurde am 5. März abgeschlossen. Am 12. März hatte Rosenbauer nach vollzogener Kapitalerhöhung mit seinen wesentlichen Kreditgebern eine Refinanzierung in Höhe von 330 Mio. Euro finalisiert. Am 1. April schließlich hatten die Aktionäre den Umbau im Rosenbauer-Aufsichtsrat abgesegnet. Die Mehrheitsaktionärin Robau stellt künftig drei Aufsichtsratsmitglieder.

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