
Rheinmetall-Chef Armin Papperger in den „Financial Times" zu den Ukraine-Friedensverhandlungen: „Wer nicht in Verteidigung investiert, wird nicht wie ein Erwachsener behandelt."
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Armin Papperger, CEO des Rüstungskonzerns Rheinmetall mit Sitz im deutschen Düsseldorf, ist seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine vor drei Jahren zu einer der gewichtigsten Stimmen der europäischen Verteidigungsindustrie geworden. Pappberger, der 2024 Ziel eines russischen Mordkomplotts gewesen sein soll, meldet sich am Beginn der Gespräche zwischen den USA und Russland über einen Frieden in der Ukraine zu Wort.
Europa sei selbst schuld, dass es in den Verhandlungen keine Rolle spielt, wird der Rüstungsmanager in den „Financial Times" zitiert: „Wenn man nicht investiert, wenn man nicht stark ist, dann wird man wie ein Kind behandelt". 30 Jahre lang sei es für die Europäer bequem gewesen, nur ein Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben. Daher sei ihnen jetzt konsequenterweise der Kindertisch zugeteilt, während Russland und die USA am Tisch für die Erwachsenen säßen, so der Rheinmetall-CEO.
Der Rheinmetall-Konzern verfügt auch in Österreich über substanzielle Produktionen, darunter ein großes Werk für Militärfahrzeuge in Wien-Liesing. Das Unternehmen ist großer Profiteur der „Zeitenwende". Vor dem Beginn des Ukraine-Krieges, im Jahr 2021, setzte es 5,7 Milliarden Euro um. In fünf Jahren, also 2030, sollen es schon 30 bis 40 Milliarden Euro sein, sagt Papperger der „Financial Times." Der Kurs der Aktie hat sich seit Anfang 2022 fast verachtfacht.