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Schaumgebremste Reaktionen bei Brau Union

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ZENTRALE. In der Kommunikation waren die Österreicher zuletzt an der kurzen Leine der Konzernmutter in Amsterdam. Offen bleibt auf Nachfrage, in welcher Höhe Heineken nun Risikovorsorgen machen wird.

©APA/picturedesk.com/Rainer Unkel
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Eine drohende STRAFZAHLUNG, Abgänge, Auslagerung, Umzug: Wie es mit der Heineken-Tochter Brau Union weitergeht.

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Nach dem Bußgeldantrag der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) gegen den Bier-Marktführer Brau Union (Gösser, Zipfer etc.), Tochter des niederländischen Getränkeriesen Heineken, sitzt der Schock tief. Auf trend-Anfrage konnte nicht beantwortet werden, in welchem Jahresabschluss in welcher Höhe nun Risikovorsorgen getroffen werden – und ob der an der Börse Amsterdam notierte Multi dafür eine Ad-hoc-Mitteilung machen muss.

Wie berichtet könnte das Kartellgericht ein Bußgeld in Höhe von bis zu zehn Prozent des Heineken-Konzernumsatzes von 36 Milliarden wegen möglicher Verstöße gegen das Missbrauchs- und Kartellverbot verhängen. Und auch wenn es wohl eher ein Prozent sein wird, wäre das bei einem 850-Millionen-Euro-Umsatz-Unternehmen wie der Brau Union noch immer kolossal.

Offenkundig wurde die Causa völlig unterschätzt. Im Brau-Union-Lagebericht 2022 ist zwar von einer Hausdurchsuchung im April des Jahres die Rede – Vorsorgen wurden keine getroffen. Für Verwunderung in der Branche hat die Reaktion auf den BWB-Antrag gesorgt: Die Brau Union sprach von einem „grundlegenden Missverständnis“.

Zweieinhalb Jahre Untersuchung, und die Behörde versteht die Funktionsweise des Markts nicht? Daniela Winnicki, seit Anfang Juli neue Unternehmenssprecherin: „Wir vertreten nach wie vor diesen Standpunkt.“

Winnicki ist Gabriele Maria Straka nachgefolgt, über viele Jahre das Gesicht der Brau Union nach außen und profilierte Nachhaltigkeitsexpertin.

Schon Ende 2023 hatte Irmgard Pracher, langjährige Leiterin der Rechtsabteilung, das Unternehmen verlassen. 26 Jobs aus der Finanzverwaltung, vor allem Buchhalter, wurden ins polnische Krakau ausgelagert.

In Linz wird umgezogen: Die Liegenschaft der bisherigen Zentrale in der Poschacher Straße wird verkauft, in zwei Jahren soll ein Bürogebäude neben der Tabakfabrik bezogen werden.

Der Artikel ist trend. PREMIUM vom 12. Juli 2024 entnommen.
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