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Signa: Nächste Hiobsbotschaft für Ex-Manager

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Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer bei einer Außerordentlichen Hauptversammlung von Signa Development im Frühjahr 2024

©APA/HELMUT FOHRINGER
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Die Insolvenzverwalterin der Signa Development Selection verlangt weitere 125 Millionen Euro Schadenersatz von Ex-Managern.

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Nur wenige Wochen, nachdem der Insolvenzverwalter der größten Signa-Gesellschaft SPS ehemalige Vorstände und Aufsichtsräte zur Zahlung von einer Milliarde Euro aufgefordert hat, schießt seine Kollegin Andrea Fruhstorfer nach. Die Masseverwalterin der Signa Development Selection SDS fordert zunächst 125 Millionen Euro von insgesamt elf ehemaligen Managern, darunter CFO Manuel Pirolt und Aufsichtsrat Alfred Gusenbauer.

Mehr als eine Milliarde Euro Schaden möglich

Wobei sie in dem Schreiben, das dem trend vorliegt, festhält: „Der maßgebliche Schaden beträgt jedoch voraussichtlich über eine Milliarde Euro.“ Auch Fruhstorfer geht wie ihr Kollege in der SPS davon aus, dass die SDS bereits Ende 2022, spätestens jedoch Anfang 2023 insolvent war. Dennoch seien vom Vorstand konzerinterne Kreditvergaben ohne Sicherheiten erfolgt, bemängelt Fruhstorfer. Als „Loch-auf-Loch-zu-Politik“ bezeichnet sie das. Der Vorstand hätte erkennen müssen, dass die Immobilien deutlich überbewertet und die Mieten nicht fremdüblich waren, heißt es in dem Schreiben an die Vorstände, die 2022 die Gesellschaft leiteten. Ähnlich kritisch sieht die Masseverwalterin die Tätigkeit der Kontrolleure. „Tatsächlich hat es der gesamte Aufsichtsrat unterlassen, den Vorstand der SDS ordnungsgemäß zu überwachen“, schreibt Fruhstorfer an Gusenbauer und sechs weitere Aufsichtsräte.

Des Weiteren hätten es die Mitglieder des Aufsichtsrates unterlassen, auf die Stellung eines Insolvenzantrags durch den Vorstand hinzuwirken. Außerdem seien kein taugliches Rechnungswesen und keine taugliche Finanzplanung vorgelegen. Es hätte lediglich „Bierdeckelkalkulationen“ gegeben. Dies allein hätte den Aufsichtsrat zu konkreteren Schritten zur Verbesserung des internen Kontrollsystems und engmaschiger Überwachung der Finanzlage der Gesellschaft verpflichtet, so die Insolvenzverwalterin, die den Managern eine Frist bis 14. März eingeräumt hat, um die 125 Millionen Euro zu begleichen.

Wie der KSV1870 indes am Mittwochabend bekannt gab, wurde über das Vermögen von Signa-Manager Pirolt ein Konkursverfahren eröffnet. Die Anzahl der Betroffenen und die Höhe der Verbindlichkeiten sind noch nicht bekannt.

Der Artikel erscheint in der trend.PREMIUM-Ausgabe vom 7. März 2025.

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