Die Signa Prime ist in Konkurs.
©Elke MayrDer Treuhand-Sanierungsplan für die Signa Prime Selection ist endgültig gescheitert. Der Oberste Gerichtshof entscheidet im Sinne der Finanzprokuratur. Das Vermögen der Signa wird nun vom Masseverwalter verwertet.
Aus dem Sanierungsverfahren der Signa Prime, der Signa-Gesellschaft mit den bedeutendsten Assets, ist nun ein Konkursverfahren geworden.
Bereits Ende Juli hatte das Oberlandesgericht Wien auf Antrag der Finanzprokuratur den Treuhand-Sanierungsplan für die Signa Prime gekippt. Finanzprokuratur-Präsident Wolfgang Peschorn begründete dies damals damit, dass er sich von einem Konkursverfahren statt einer Treuhandsanierung mehr Transparenz bei der Abwicklung und eine bessere Aufarbeitung der bisher größten Wirtschaftspleite Österreichs erwarte. Die Signa Prime bekämpfte diese Entscheidung beim Obersten Gerichtshof. Der OGH hat nun auch im Sinne der Finanzprokuratur entschieden. Das Vermögen der Signa Prime wird jetzt in einem Konkursverfahren vom Masseverwalter verwertet werden.
„Wir akzeptieren den Beschluss, unser Ziel bleibt nach wie vor, die Aktivitäten zur Schaffung von Masse für die Gläubiger umzusetzen“, sagte Herwig Teufelsdorfer, Vorstand der Signa Prime, auf Anfrage der APA. Der Gläubigerschutzverband Creditreform, der bevorrechtete Gläubigerschutzverband, zeigt sich nach der OGH-Entscheidung verwundert ob der Begründung. Die wirtschaftlichen Interessen der Mehrheit der Gläubiger spielten anscheinend keine große Rolle bei der Entscheidungsfindung. Schließlich hätten zwei Drittel der Gläubiger der Treuhandsanierung zugestimmt, heißt es von Seiten der Creditreform.
Laut Finanzplan verfügt die Signa Prime über ausreichende Liquidität für ihren Fortbetrieb im Rahmen des Sanierungsverfahrens: Die ersten zwei Tranchen des Massekredits über jeweils 25 Millionen Euro wurden bereits abgerufen, wie bereits Ende Juli berichtet wurde. Die angemeldeten Insolvenzforderungen belaufen sich auf mehr als 12,2 Milliarden Euro, davon wurden mehr als 5,9 Milliarden Euro bereits anerkannt.
„Durch die aktuelle Entscheidung läuft man Gefahr, dass man zur Unzeit in einen fire sale gerät und es dadurch zu einer geringeren Quote für die Gläubiger kommt", so Creditreform-Geschäftsführer Gerhard Weinhofer in einer Stellungnahme: „Die Treuhandsanierung hätte den Vorteil gebracht, dass man auf eine Erholung des Immobilienmarktes bei gleichzeitig sinkender Zinsen hoffen hätte können. In diesem Szenario wären die Erfolgsaussichten – auch nach Meinung der Gerichtssachverständigen – höher und damit für die Gläubiger vorteilhafter gewesen.“