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Tappen im Dunkeln des Signa-Schattenreichs

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Signa- Baustelle

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Großgläubiger und Investoren verstärken die Suche nach verborgenen Vermögenswerten der Familie Benko.

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Ende Juni stellten Polizeibeamte bei Hausdurchsuchungen eine große Menge Geschäftsunterlagen und Datenträger in der Zentrale der Signa-Holding, in René Benkos Innsbrucker Villa und bei drei Signa-Managern sicher. Ein weiterer Akt in dem Wirtschaftskrimi folgte Anfang dieser Woche. Das Oberlandesgericht Wien gab dem Einspruch des Generalprokurators im Finanzministerium, Wolfgang Peschorn, statt, der die Treuhandlösung bei der Signa Prime Selection beeinsprucht hatte. Zwar wird wohl erst die nächste Instanz endgültig entscheiden. Aber ein Konkurs – wie von Peschorn gewünscht – ist nähergerückt, die rasche Verwertung des Vermögens erschwert.

Für Gläubiger und geschädigten Investoren sind diese beiden Ereignisse ein Anlass, den Druck zu erhöhen. Nicht zuletzt, weil man sich neue Erkenntnisse aus beschlagnahmten Unterlagen erhofft. Das Asset Tracing – die Verfolgung verborgener Vermögenswerte – wird nun intensiviert, wie aus Kreisen der in der Causa aktiven Anwalts-Armada zu vernehmen ist. (siehe auch Story: Anwälte im Signa-Taumel).

Stiftungen in Österreich und Liechtenstein

Hauptstoßrichtung sind die von René Benko und seiner Mutter gegründeten Stiftungen in Österreich und Liechtenstein, vorrangig die Laura-Privatstiftung, die seit 2007 existiert. Diese dient aktuell als Cash-Box für Benko und bezahlt alle seine immer noch hohen Aufwendungen. Unter ihrem Dach haben Vertraute des gefallenen Starunternhmers aber auch ein von der Signa-Gruppe unabhängiges Parallelreich mit Hunderten Immoblien in Deutschland und Österreich aufgebaut: von wenig glamourösen Bauten in Chemnitz, Dresden, Halle oder Leipzig über schmucke Villen bis zu Prestigeobjekten in bester Lage in Berlin.

Vermutung: Immobilien werden treuhänderisch gehalten

Großgläubiger und Investoren, die durch die Signa-Megapleite Milliarden Euro verloren haben, wollen endlich Genaueres wissen. Vermutet wird etwa, dass eine Reihe von Immobilien treuhänderisch für René Benko gehalten werden. Beweise dafür fehlen allerdings noch. Zunehmend ins Visier geraten zwei der engsten Wegbegleiter des Signa-Gründers: Heinz-Peter Hager, der Italien-Chef des Immobilienkonzerns und mittlerweile Alleinvorstand der Laura-Stiftung, und Marcus Mühlberger, der eine Vielzahl von Geschäftsführungen im Laura-Schattenreich innehat.

Dem „Handelsblatt“ gegenüber sagte Hager, Benko selbst zähle nicht zu den Begünstigten der Stiftung, sehr wohl aber „mehrere enge Familienangehörige“, darunter jedenfalls seine Mutter Ingeborg. Was rechtlich anfechtbar ist, muss sich erst herausstellen. Weitgehend im Dunkeln tappen die Anwälte noch in Bezug auf die Arual-Stiftung in Liechtenstein, die u. a. die prunkvolle Villa Ansaldi am Gardasee besitzt.

Augenmerk auf Heinz-Peter Hager

Gesucht wird aber auch nach möglichen Doppelverwertungen nach dem Muster des Hotels Bauer in Venedig, das man an die deutsche Industriellenfamilie Schoeller zu verkaufen versuchte, obwohl arabische Investoren darauf ein Pfandrecht besaßen.

Signa Geschädigte richten ihr Augenmerk auf Heinz-Peter Hager, einen engen Benko-Vertrauten und derzeit Alleinvorstand der Laura-Privatstiftung, unter deren Dach ein Immobilienreich abseits der Signa aufgebaut wurde. Die Arual-Stiftung, der die Villa Ansaldi gehört, ist noch eine Blackbox.

Signa-Gruppe: Der Zerfall des Immobilien- und Kaufhaus-Konzerns

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