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Das geheime Vermögen der Austro-Kirche

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©Elke Mayr
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Neun Diözesen, zahlreiche Orden und die bischöflichen Stühle / Bistümer verwalten hierzulande ein Milliardenvermögen. Die klerikale Buchführung ist dabei ebenso versiegelt wie jene im Vatikan. Die Autoren des Bestsellers "Gottes Werk und unser Beitrag" haben die wenigen Anhaltspunkte in penibler Recherche zusammengefasst.

Grund und Boden

Den größten Vermögensanteil hält die katholische Kirche traditionell in Grundbesitz. Dieser beträgt insgesamt rund 215.600 Hektar, davon 168.170 Hektar Forste und 47.460 Hektar Landwirtschaft und Bauland. Nimmt man für die Forste einen Mindestwert von 1 Euro/m2 an und für die übrigen Flächen 1,70 Euro/m2, ergibt sich ein Volumen von mindestens 2,5 Milliarden Euro. Nicht eingerechnet ist Bauland, teils in Top-Lage, das ein Vielfaches wert ist. Die größte Gruppe der Grundbesitzer sind die Orden (144.000 Hektar), gefolgt von Diözesen (36.300 Hektar) und den bischöflichen Stühlen / Bistümern (25.000 Hektar).

Finanzvermögen

Das Kapitalvermögen der Kirche ist ein gut gehütetes Geheimnis. Kirchliche Institutionen müssen nicht bilanzieren, entsprechend rar sind Zahlen. Die im kirchlichen Mehrheitsbesitz befindliche katholische Privatbank Schelhammer und Schattera verwaltet rund 2,2 Milliarden Euro an Einlagen. Gut die Hälfte davon wird kirchlichen Kunden zugeschrieben. Aus den angegebenen Finanzerträgen der Diözesen lassen sich weitere Rücklagen von geschätzten 475 Millionen Euro errechnen. Macht in Summe 1,6 Milliarden Euro, die gesichert angenommen werden können.

Immobilien

Alleine das Erzbistum Wien besitzt Immobilien mit einem Schätzwert von 40 Millionen Euro, darunter das Gebäude Bräunerstraße 3 in der City (vier Millionen Euro), den Drittelanteil des Churhauses in der City (sechs Millionen Euro), die Schlossanlage Gut St. Veit und das Schloss Großrußbach (gesamt rund 30 Mio. Euro). Beträchtliche Immobilienbestände haben auch die Bistümer Graz-Seckau und Gurk in Kärnten sowie das Erzbistum Salzburg. Das gesamte Volumen hat einen Schätzwert von 500 Millionen.

Beteiligungen

Flaggschiff ist die Styria Media Group (u. a. "Kleine Zeitung") mit einem Umsatz von 415 Millionen Euro. 98,3 Prozent der Styria sind im Besitz der Katholischen Medien Verein Privatstiftung (früher: Katholischer Preßverein der Diözese Graz-Seckau), 1,7 Prozent im Besitz des Katholischen Medien Vereins, der ebenfalls im Einflussbereich der Diözese steht. Die zweite Medienbeteiligung hält die Kirche am Niederösterreichischen Pressehaus (u. a. "NÖN"). Eigentümer sind das Bistum St. Pölten (54 Prozent), der Pressverein der Diözese St. Pölten (26 Prozent) und die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien (20 Prozent). Umsatz 2011: 107 Mio. Euro.

Die Katholische Privatbank Schelhammer & Schattera ist zu 80 Prozent in kirchlichem Besitz. Die Bank hält über Holdings rund neun Prozent der Anteile an der Lotto-Toto Holding GmbH, knapp zehn Prozent an den Casinos Austria und an weiteren Objekten.

Laufende Einnahmen

Die Gesamteinnahmen der Diözesen von knapp 496 Millionen Euro für 2011 speisten sich zu 80 Prozent aus Kirchenbeiträgen. 44 Millionen Euro flossen in Form von "Staatlichen Entschädigungszahlungen" für die Einbußen der NS-Zeit ins Kirchenbudget. Weitere 52 Millionen Euro stammen etwa aus Miet- oder Pachteinnahmen.

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