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Voestalpine strukturiert Autozuliefergeschäft in Deutschland um

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Klares Bekenntnis zum Autozuliefergeschäft in Deutschland trotz harter Schnitte: Voestalpine-Vorstandsmitglied Carola Richter

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Ein Werk in Rheinland-Pfalz wird geschlossen, bei einem zweiten in Baden-Württemberg Personal abgebaut – die zuständige Vorständin Carola Richter spricht dennoch von einer „nachhaltigen Zukunftsperspektive für die verbleibenden Automotive Components-Standorte".

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Als die frühere BASF-Managerin Carola Richter Anfang April ihren Job bei der Voestalpine antrat, bekam sie als erste Frau im Vorstand des Stahl- und Technologiekonzerns viel Aufmerksamkeit. Der Öffentlichkeit hat sich die Leiterin der Division Metal Forming seitdem kaum gezeigt – sie hat intern mehr als genug zu tun.

Nach der Aufarbeitung des „Mini-Bilanz-Skandals" rund um jahrelange Fehlbuchungen in einer deutschen Metal-Forming-Gesellschaft fällt nun auch der Umbau des deutschen Autokomponentengeschäfts in ihre Zuständigkeit. Die Neuaufstellung ist eine direkte Folge der Krise in der deutschen Automobilindustrie. Nun gibt es erste Details dazu.

Das Automotive-Werk in Birkenfeld, Bundesland Rheinland-Pfalz, mit 220 Mitarbeitern soll geschlossen werden, wie die Voestalpine Freitagmittag bekanntgab. Die restlichen vier Standorte in Deutschland bleiben, allerdings soll der Personalstand in Dettingen in Baden-Württemberg um ein Drittel gekürzt werden. Derzeit sind dort 650 Beschäftigte tätig.

Die verbleibenden Werke – neben Dettingen sind das Schmölln, Schwäbisch Gmünd und Böhmenkirch – sollen künftig in einem Produktionsverbund mit jeweiliger Technologie- bzw. Produktspezialisierung zusammenarbeiten.

„Ziel dieser Maßnahmen ist die langfristige Sicherung des Automobilzulieferbereiches der Metal Forming Division und der damit verbundenen rund 2.000 Arbeitsplätze in Deutschland", teilte das Unternehmen mit. Österreich ist von der Reorganisation nicht betroffen.

Richter gibt aber ein eindeutiges Bekenntnis für die Zukunft des Sektors ab: „Die geplanten Reorganisationsmaßnahmen einschließlich der Schließung des Standortes Birkenfeld sind notwendig, um eine nachhaltige Zukunftsperspektive für die verbleibenden Automotive Components-Standorte und für eine größtmögliche Anzahl an Mitarbeiter:innen in Europa und ganz besonders in Deutschland zu schaffen. So sehen wir uns in der Lage, auch zukünftig ein strategischer Partner für die ansässigen Automobilhersteller zu sein.“

Am Beginn der Woche hatte der Konzern mit Sitz in Linz seine Prognose für den Jahresgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 1,7 auf 1,4 Milliarden Euro gesenkt. Begründet wurde das u.a. mit den Entwicklungen in Deutschland.

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