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Weihnachtsgeschäft übertrifft Erwartungen

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Das Weihnachtsgeschäft bringt dem Handel einen Dezember-Mehrumsatz von 1,15 Milliarden Euro.

©APA/EVA MANHART
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Das Weihnachtsgeschäft entwickelt sich besser als erwartet. Der weihnachtsbedingte Mehrumsatz liegt im Einzelhandel über dem Vorjahresniveau.

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Die belebten Einkaufsstraßen der ersten zwei Adventwochenenden trügten nicht: Trotz rezessionsbedingter Konsumzurückhaltung darf sich der heimische Einzelhandel auf ein gutes Weihnachtsgeschäft einstellen. Mit den ersten beiden Adventeinkaufssamstagen sei man „sehr zufrieden“, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will heute bei einer Pressekonferenz.

Die Umsatzprognose von Handelsverband und WIFO geht von einem Dezember-Umsatz von insgesamt 7,5 Milliarden Euro aus. Der weihnachtsbedingte Mehrumsatz liegt damit bei 1,15 Millarden Euro netto. Dies bedeutet eine Steigerung zum Vorjahr um zwei Prozent. Das klassische Weihnachtsgeschäft wird definiert als Mehrumsatz im Dezember, der über den durchschnittlichen Umsätzen der Monate Jänner bis November liegt.

386 Euro werden Österreicher:innen heuer durchschnittlich für Geschenke ausgeben. Das sind um 26 Euro mehr als im Vorjahr. Die diesjährigen Kassenschlager sind laut HV-Geschäftsführer Will u.a. Strickjacken und Heißluftfritteusen. Deutlich Unterschiede gibt es zwischen den einzelnen Branchen. Beim Nichtlebensmittelbereich liegen die Mehrumsätze im Dezember um 26 Millionen Euro hinter dem Vorjahresniveau.

Dass die Österreicher:innen trotz allgemeinem „Angstsparen in Krisenzeiten“ zu Weihnachten doch deutlich tiefer in die Taschen greifen, zeigte sich bereits bei der trend-Umfrage von November. Die Mehrheit der Befragte gab an - trotz Sparens - dieses Jahr ähnlich viel für Weihnachtsgeschenke auszugeben wie im Jahr 2023.

Versöhnlicher Jahresabschluss

Branchenintern gilt der Dezember als „5. Quartal“ - für den Großteil der österreichischen Einzelhändler ist er der wichtigste Monat im Geschäftsjahr. Schließlich entscheidet das Weihnachtsgeschäft darüber, ob das Geschäftsjahr erfolgreich endet oder nicht. Der Handelsverband geht nun von einem „halbwegs versöhnlichen Jahresabschluss“ aus. Die Gesamtjahresprognose von Handelsverband und WIFO für den österreichischen Einzelhandel beläuft sich auf 77,2 Milliarden Euro netto. Dies bedeutet eine nominelle Steigerung von 2,7 Prozent gegenüber 2023. HV-Geschäftsführer Willi zeigt sich angesichts dessen vorsichtig optimistisch: „Spätestens im zweiten Quartal 2025 hoffen wir auf eine signifikante Aufhellung der Konsumlaune.“

Deutlich vorsichtiger zeigt sich Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr bei der Antwort auf die trend-Frage, ob nun schon ein Ende des Angstsparens sichtbar sei: „Da wäre ich vorsichtig. Uns interessiert ja nicht der Umsatz, sondern die preisbereinigte Wertschöpfung." Der jüngste Wifo-Konjunkturtest von Ende November zeigt beim Handel zwar eine Verbesserung, dennoch ist das Niveau unterdurchschnittlich. Felbermayr: „Es würde mich wundern, wenn es einen Sprung nach oben gibt.“

Die positiven Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel sollten demnach als positiver, weihnachtlicher Impuls und nicht als allgemeine Trendumkehr verstanden werden.

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