
Varta-Großaktionär Michael Tojner
©Hostrup-FotografieDer Batteriehersteller Varta will mit hartem Sparkurs, Stellenabbau und frischem Geld von Investoren über 25 Mio. Euro pro Jahr einsparen. Laut dem Varta-Großaktionär Michael Tojner sei die Sanierung noch ein steiniger Weg.
Nachdem der Sanierungsplan für Varta Ende Jänner 2025 nur mit viel Mühe durchgebracht werden konnte und kürzlich auch eine dagegen gerichtete Verfassungsbeschwerde abgewiesen wurde, geht es nun mit den Mühen der Ebene weiter. Der finanziell angeschlagene deutsche Batteriehersteller Varta will mehr als 25 Mio. Euro pro Jahr einsparen. Das sagte Varta-Chef Michael Ostermann bei einem Gespräch im Wirtschaftspresseclub Stuttgart. So bringe der Abbau von 150 Stellen in der Verwaltung an allen Standorten eine jährliche Entlastung von 15 Mio. Euro bei den Personalkosten.
In der Produktion seien keine Stellenstreichungen geplant. Hier komme es sogar zu Neueinstellungen. Insgesamt beschäftigt Varta derzeit rund 4.000 Menschen.
Varta spare unter anderem künftig auch bei Mietkosten, weil bisher gemietete Immobilien nun dem Unternehmen gehörten. Ostermann machte deutlich, dass alle Kosten auf dem Prüfstand stünden.
Laut dem österreichischen Varta-Großaktionär Michael Tojner hat Varta jetzt zwar wieder Luft zum Atmen bekommen, die Sanierung sei aber nach wie vor ein steiniger und langwieriger Weg. Mehr Fortune hat Tojner bei seinen anderen Industriebeteiligungen. Montana Aerospace steigerte 2024 den Umsatz um 17,6 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Der Verkauf der Aluflex an den österreichischen Konzern Constantia Flexibles konnte letzte Woche finalisiert werden, wodurch 160 Millionen Euro an Tojner flossen.
Batteriehersteller in Sanierung
Die Restrukturierung von Varta sieht eine Herabsetzung des Grundkapitals auf null vor. Dies bedeutet für die freien Aktionärinnen und Aktionäre den vollständigen Verlust ihres Geldes. Dann wird das Kapital wieder erhöht. Frisches Geld gibt es vom früheren Mehrheitseigentümer Michael Tojner und vom Autobauer Porsche.
Letzterer hatte in jüngster Vergangenheit die Mehrheit bei Vartas Autobatterie-Tochtergesellschaft V4Drive Battery übernommen. Die Varta-Sanierung läuft im Rahmen des deutschen Restrukturierungsgesetzes StaRUG, welches Krisenunternehmen Insolvenzverfahren ersparen soll