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Wienerberger: Schwacher Bau-Sektor zertrümmert Gewinn

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Wienerberger Logo in der Konzern-Zentrale

©Elke Mayr
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Die Krise im Hochbau hat den Ziegel-Konzern Wienerberger voll erwischt. Bei stabilen Umsätzen ging der Gewinn fast komplett verloren. Das Unternehmen erwartet erst im kommenden Jahr eine Erholung der Märkte.

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Solide Umsatzentwicklung, aber Gewinn bricht weg

Wienerberger konnte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 einen Umsatz von 2.213 Millionen Euro erzielen, was leicht über dem Vorjahreswert von 2.203 Millionen Euro liegt. Trotz globaler Unsicherheiten und der schleppenden Erholung der Wohnbaumärkte in einigen Regionen konnte das Unternehmen somit seine Position behaupten.

Weniger positiv ist die Gewinnentwicklung des Ziegelkonzerns. Die auf der gesamten Immobilienbranche lastende Baukrise hat das Unternehmen mit voller Breitseite erwischt.

Das operative EBITDA sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 % auf 400 Millionen Euro (H1 2023: 454 Millionen Euro). Deutlicher ist schon der Rückgang beim EBIT von 307,4 Mio. Euro auf 121,5 Mio. Euro. Der Nettogewinn ist hingegen fast völlig weggebrochen. Von dem Plus von 223,5 Millionen Euro im ersten Halbjahr blieben in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 nur noch 0,5 Mio. Euro übrig.

Kennzahlen in Mio. €

  1. 1. Halbjahr 2023

1. Halbjahr 2024

Operatives EBITDA

454

400

EBIT

307,4

121,5

Nettogewinn

223,5

0,5

Umsatz

2.203,5

2.213,2

Wienerberger reagiert auf Marktherausforderungen

Die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2024 spiegeln die Herausforderungen wider, denen Wienerberger in einem komplexen Marktumfeld gegenübersteht. Insbesondere die schleppende Erholung der Wohnbaumärkte, insbesondere im Einfamilienhaussegment, und die damit verbundene Nachfrageschwäche wirkten sich negativ auf das Ergebnis aus. Zudem belastete die politische Unsicherheit in mehreren wichtigen Märkten die Investitionsbereitschaft.

„Wienerberger ist für eine Erholung der Märkte gut gerüstet. Mit unseren nachhaltigen Lösungen für leistbaren Wohnraum, energieeffiziente Renovierung und effektives Wassermanagement tragen wir nicht nur zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen bei, sondern sind aktiv Teil der Lösung zur Bewältigung des Klimawandels und dessen Auswirkungen“, stellt Wienerberger-CEO Heimo Scheuch, CEO zu dem Ergebnis fest.

Wienerberger hat jedoch frühzeitig reagiert und setzt auf striktes Kostenmanagement sowie weitere Restrukturierungsmaßnahmen. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen konnte das Unternehmen durch organisches Wachstum und die Integration von Terreal, einem führenden Anbieter von Dachlösungen, einen positiven Beitrag zum Gesamtumsatz erzielen.

CEO Scheuch zur Terreal-Übernahme: "Die Übernahme war der bisher größte Schritt in unserer wertschöpfenden Wachstumsstrategie, und wir arbeiten kontinuierlich an einer raschen Integration. Durch die Kombination unserer Portfolios positioniert sich wienerberger als der europäische Steildachexperte, dessen Angebot Solar- und Regenwasserlösungen sowie weitere innovative Lösungen umfasst. Dies befähigt uns, eine Schlüsselrolle bei der Renovierung des europäischen Gebäudebestands zu spielen und eine starke Plattform für zukünftiges Wachstum aufzubauen.“

Ausblick: Hoffnung auf Marktbelebung ab 2025

Für das Gesamtjahr 2024 rechnet Wienerberger trotz des schwierigen Marktumfelds weiterhin mit einer soliden Performance und erwartet ein operatives EBITDA im Bereich von 800-820 Millionen Euro.

In Osteuropa kam es bereits zur Erholung der Wohnungsneubaumärkte. Das leistete einen starken Beitrag zum Halbjahresergebnis. Darüber hinaus haben die Endmärkte in Großbritannien und Irland einen leichten Anstieg der Nachfrage und der Bautätigkeit verzeichnet.

Weniger positive Entwicklungen sind in Zentralwesteuropa zu beobachten, wo Wienerberger hofft, dass die Talsohle erreicht ist. Ähnliches gilt für Nordamerika. In den meisten Regionen ist mit einer Belebung des Wohnungsneubaus durch staatliche Anreizprogramme erst 2025 zu rechnen. In Kombination mit der globalen politischen Unsicherheit hat dies in allen Endmärkten zu schwierigen makroökonomischen Bedingungen geführt.

Wienerberger steht zudem weiterhin entschlossen zu seinem Engagement für Nachhaltigkeit. Im Vorjahr hat das Unternehmen die Ziele seines Nachhaltigkeitsprogramms erreicht und sich erweiterte, noch ehrgeizigere Ziele für 2026 gesetzt, insbesondere im Hinblick auf eine weitere Senkung der Emissionen und die Förderung einer Kreislaufwirtschaft.

Das neue Nachhaltigkeitsprogramm enthält neue Benchmarks für Wasser- und Abfallmanagement. Außerdem hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, bis 2026 drei Viertel seines gesamten Umsatzes mit Bauprodukten erwirtschaften, die zu Netto-NullGebäuden beitragen. Dazu gehören integrierte Dachlösungen, Außenwände und Fassaden, Lösungen für Heizen und Kühlen, sowie Systeme für die Nutzung von Solarenergie.

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