KKR, mit Unternehmenssitz im Hudson Yard-Hochhaus in New York, verwaltet in Summe Vermögenswerte von rund 500 Milliarden Dollar, rund eine davon soll nun in Österreich investiert werden.
©RhododendritesDer US-Investmentfonds KKR (TikTok, Fortnite, Toys´R´Us u. a.) will in Österreich Ökostrom für 670.000 Haushalte produzieren. Das Finanzvolumen: bis zu einer Milliarde Euro.
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Der Umbau des fossilen Energiesystems zieht auch in Österreich immer größere wirtschaftliche Schwergewichte an. Jetzt kündigt einer der weltweit bekanntesten Private-Equity- und Investmentfonds, KKR (Kohlberg Kravis Roberts& Co.) über seine Energie-Tochter ContourGlobal Milliardeninvestitionen in regionale Erneuerbare-Energie-Projekte an. Antonio Cammisecra, früher für den Netzbetrieb und erneuerbare Kraftwerke zuständige Manager des italienischen Energieriesen Enel und seit Frühjahr 2024 CEO von ContourGlobal: „Unser Business ist sehr regional geprägt. Das heißt, wir werden möglichst viele Kooperationen mit Projektpartnern vor Ort eingehen, damit wir hier auch Kraftwerkparks auf die grüne Wiese stellen können.“
KKR verwaltet in Summe Vermögenswerte von rund 500 Milliarden Dollar, darunter etwa Beteiligungen an Technologieunternehmen wie Byte- Dance (TikTok) oder Epic Games (Fortnite) oder Marken im Konsumgüterbereich wie Toys "R“ Us, BeautyHealth, Unilevers Speiseeisgeschäft oder Pets at Home. ContourGlobal unterhält sein weltweites Windkraft-Competence-Center in Österreich, will nun die seit zehn Jahren hier gemanagten kleineren Windparks (Austria Wind) durch so genanntes Repowering ertüchtigen und zusätzlich weitere Kraftwerkparks mit gesamt bis zu 1.000 MW Leistung auf die grüne Wiese stellen, selbst in Bundesländern wie Tirol, Kärnten oder Salzburg, die bislang so gut wie gar keine Windräder aufweisen. Das Investmentvolumen von bis zu einer Milliarde Euro würde Strom für 670.000 Haushalte bedeuten, oder 21 Prozent des Windkraftausbaus nach den aktuellen Zielen der Bundesregierung.
„Das ist in mancher Hinsicht verrückt.“
Das weltweite Portfolio von ContourGlobal ist derzeit noch zu 70 Prozent fossil bestimmt. Bis 2030 will Cammisecra das auf 30 Prozent reduziert haben. Und ja, auch die Hemmnisse in Österreich dabei sind ihm mittlerweile geläufig: „Auch wenn ich akzeptieren kann, dass es ein schmerzhafter Prozess ist, ein neues Kraftwerk zu genehmigen – was wirklich ärgerlich ist, ist die Komplexität des Repowerings. Das ist in mancher Hinsicht verrückt. Selbst wenn wir die Turbinen verstärken und damit mehr Leistung erzielen, obwohl wir die Anzahl der Windräder reduzieren und das Landschaftsbild verbessern, dauert es unvorstellbar lange und ist sehr mühsam. Das ist zwar überall so, aber sowohl in Europa als auch in Österreich nicht zufriedenstellend.“