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Bosch-Gruppe Österreich: ein vielfältiger Technologie-Multi

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12 min
Die Bosch Österreich Zentrale in Wien-Landstraße
Die Bosch Österreich Zentrale in Wien-Landstraße©Bosch Österreich
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Die Bosch-Gruppe hat als international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen das Ziel der „Vernetzung und Technik des Lebens ist”. In Österreich, wo das Unternehmen seit 1899 präsent ist, beschäftigt Bosch an 12 Standorten über 3.100 Mitarbeiter:innen. Mit einem Umsatz von über 1,4 Mrd. € liegt die Bosch Gruppe auf Rang 88 im trend. TOP500 Ranking 2023.

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FACTS: Die Bosch-Gruppe in Österreich

trend TOP 500 Ranking: 88

  • Gegründet: 1976

  • Unternehmenscampus: Göllnergasse 15-17, 1030 Wien

  • Mitarbeiter (2022): 3.107

  • Tätigkeiten: Kfz und Kfz-Komponenten 54%; Konsumgüter sowie Energie- und Gebäudetechnik 30%; Maschinen/Anlagen(bau) 16%

  • Umsatz (2022): 1.415,50 Mio. €

  • Eigentümer: Robert Bosch GmbH Deutschland 100 % (indirekt); Robert Bosch Holding Austria GmbH (Anteil: 99,90 %); Robert Bosch GmbH Deutschland (Anteil: 0,10 %)

  • Management: Helmut Weinwurm (VstVors), Wilhelm Pruckner (Controlling, Kaufm., Finanzen)

  • Website: www.bosch.at

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Die Bosch Österreich Manager Wilhelm Pruckner (links) und Helmut Weinwurm

 © Bosch-Gruppe

Umsatzentwicklung Bosch-Gruppe Österreich

Jahr

Umsatz (in Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

1.146

31,88

2016

1.163

1,48

2017

1.251

7,57

2018

1.359

8,63

2019

1.392

2,43

2020

1.225

-12,00

2021

1.400

14,33

2022

1.415

1,07

Umsatzentwicklung Bosch-Gruppe in Österreich 2015 - 2022

Über die Bosch-Gruppe in Österreich

Die Bosch-Gruppe gehört zu den international führenden Technologie- und Dienstleistungsunternehmen und Zulieferbetrieben verschiedener Branchen, mit besonderer Stärke in der Automobilindustrie. Zur Bosch-Gruppe gehören rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in 60 Ländern. In Österreich, wo das Unternehmen seit 1899 präsent ist, beschäftigt Bosch an 12 Standorten über 3.100 Mitarbeiter:innen. Mit einem Umsatz von über 1,4 Mrd. € liegt Bosch Österreich im trend. TOP500 Ranking 2023 auf Rang 88.

Das Österreich-Headquarter befindet sich in WIen-Landstraße. Hier sind neben Verwaltungs- und Vertriebsbereichen auch Entwicklungsbereiche angesiedelt, die richtungsweisende Engineering-Projekte für die Mobilität vorantreiben.

In Österreich ist Bosch mit allen vier zum Unternehmen gehörenden Bereichen vertreten: Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods (Power Tools) sowie Energy and Building Technology.

An den Standorten Wien, Linz und Hallein betreibt Bosch internationale Entwicklungs-Kompetenzzentren der Mobilitätstechnik. Damit ist Österreich innerhalb der Bosch-Gruppe ein wichtiger Entwicklungsstandort für alle Antriebsarten. In Wien werden etwa Motorsteuergeräte für Diesel- und Benzinmotoren für PKW entwickelt. Zudem erfolgt die Software- und Funktionsentwicklung für Elektroautos und sogenannte Brückentechnologien wie Hybrid und Range Extender ebenfalls in Wien. Zudem leistet man bei Bosch in Österreich wertvolle Beiträge bei der Entstehung innovativer Lösungen im Bereich der vernetzten Mobilität und Künstlichen Intelligenz. Auch zukunftsweisende Lösungen entlang der weltweiten Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff werden innerhalb des internationalen Bosch-Entwicklungsverbundes in Österreich vorangetrieben.

Vorstandschef von Bosch Österreich ist Helmut Weinwurm.

Mitarbeiterentwicklung Bosch-Gruppe Österreich

Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

2.928

3,39

2016

2.895

-1,13

2017

2.902

0,24

2018

3.044

4,89

2019

3.176

4,34

2020

2.940

-7,43

2021

2.820

-4,08

2022

3.107

10,18

Mitarbeiterentwicklung Bosch-Gruppe in Österreich 2015 - 2022

Firmengeschichte: Die Bosch-Gruppe

Die Geschichte der Bosch-Gruppe nahm in Stuttgart ihren Anfang. Robert Bosch gründete dort im Jahr 1886 die „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“, die verschiedenste Arbeiten erledigte, von der Installation von Telefonanlagen bis hin zu elektrischen Klingeln.

Ein erster großer Schritt in Richtung internationaler Erfolg war die Herstellung und das Einbauen von verbesserten Magnetzündern für Automobile ab 1897; ab 1902 Hochspannungsmagnetzündern weiterentwickelt. In der Zwischenzeit wurde 1898 bereits die erste Bosch-Gesellschaft in London gegründet, woraufhin 1899 eine Tochtergesellschaft in Paris und schließlich auch Österreich folgte, während sich die 1901 in Deutschland fertiggestellte Fabrik immer weiter ausweitete.

Bosch Geschichte

1906 erhielt der erfolgreiche Magnetzünderhersteller den ersten Auftrag für die USA, woraufhin Bosch 1912 eine eigene Fabrik in Springfield, Massachusetts gründete, um vor Ort produzieren zu können. Die Produktpalette wurde 1913 und 1914 erweitert, unter anderem um ein innovatives Beleuchtungssystem. Durch diesen Erfolg, weitete sich das Bosch-Netz international weiter aus, so auch auf folgende Länder: Südafrika (1906), Australien (1907), Argentinien (1908), China (1909), Japan (1911).

Das Unternehmen zeigte sich auch gegenüber der Krise des ersten Weltkriegs resistent und stellte die Produktion auf Granatzünder um, sodass nach Kriegsende weiter geforscht und 1926 neue Produkte angeboten werden konnten, wie das Bosch-Horn, Scheibenwischer und die Batteriezündung, wobei die 1925 eingeführte Fließbandfertigung den Zeitraum der Fertigstellung stark reduzierte.

Ein weiterer großer Schritt stellte die Entwicklung der Dieseleinspritzpumpe dar, die 1927 auf den Markt kam, wobei abseits der Automobilindustrie zusätzlich neue Geschäftsbereiche entstanden, zum Beispiel Radio- bzw. Fernsehtechnologie und Bohrhämmer.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Produktion erneut militarisiert, wobei durch den Verlust vieler internationaler Standorte und der Zerstörung etlicher Anlagen, die dem Krieg folgenden Jahrzehnte dem Wiederaufbau und der Erweiterung der Produktpalette gewidmet wurden.

1950 brachte der Wirtschaftsaufschwung schließlich neue Erfolge, besonders durch Bosch-Haushaltsgeräte und der Entwicklung elektronischer Bauteile.

Innovation und die Kreation neuer Produkte zeichneten auch die darauffolgende Geschichte des Bosch-Unternehmens bis heute aus, sodass zahlreiche weitere Geschäftsfelder wie Hydraulik, Verpackung, Jetronic und schließlich auch Künstliche Intelligenz entstanden.

International hat die Bosch Gruppe mit ihren insgesamt 421.000 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 88,2 Mrd. € erwirtschaftet, das operative EBIT lag bei 3,8 Mrd. €.

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Bosch, Geschäftsjahr 2022

 © Bosch Gruppe

Die Unternehmensbereiche der Bosch-Gruppe

Die Bosch-Gruppe ist aktuell in vier Unternehmensbereiche gegliedert, die alle auch in Österreich vertreten sind.

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Der Umsatz der Bosch-Gruppe, aufgeschlüsselt nach Unternehmensbereichen.

 © Bosch Gruppe

Mobility Solutions

Am Bereich Mobility Solutions sind die Robert Bosch AG (Wien, Linz Hallein, Steyr), die Bosch General Aviation Technology GmbH (Wien) und die ITK Engineering GmbH (Wien, Graz) beteiligt.

Der Fokus liegt auf intelligenten, automatisierten und connected Lösungen für zahlreiche Sektoren im Bereich der Mobilität. Dazu gehören PKW ebenso wie LKW und andere Nutzfahrzeuge, Luftfahrt, eBike-Systeme, oder Großmotoren, Abgasnachbehandlung bei und KFZ-Ersatzteile, Diagnose-Geräte, Software bzw. Werkstattkonzepte.

2022 lag der Umsatz im Geschäftsfeld Mobility Solutions bei 52,6 Mrd. € (+16 %). 2029 soll er bei 80 Mrd. € liegen.

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Mit der Mobility-Sparte ist Bosch das weltweit größte Zulieferunternehmen für die Automobil-Branche. Für 2029 peilt Bosch mit seine Mobilitätslösungen einen Umsatz von 80 Milliarden Euro weltweit an.

 © Bosch

Industrial Technology

Dem Bereich Industrial Technology widmet sich die Bosch Rexroth GmbH (Pasching, Linz, Wien). Hier stehen Antriebs- und Steuerungstechnik im Fokus, die betroffenen Märkte sind Fabrikautomation und Mobilhydraulik. Ebenso spielen Sondermaschinenbau, Montageanlagen und Sondermaschinen für den Eigenbedarf eine Rolle.

Mit einem Gesamtumsatz von 6,9 Mrd. € ist der Unternehmensbereich Industrietechnik noch der kleinste der Bosch-Gruppe. Aufgrund der fortschreitenden Automatisierung rechnet Bosch jedoch in diesem Sektor in den nächsten Jahren mit einem besonders starken Wachstum.

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Im Bereich der Industrietechnologie erwartet Bosch in den nächsten Jahren starkes Wachstum.

 © Bosch Gruppe

Consumer Goods

Dieser Unternehmensbereich umfasst die beiden Unternehmen Robert Bosch AG (Wien, Schwaz) und BSH Hausgeräte BmbH (Wien). Hier wird ein Angebot von Power Tools und Hausgeräten angeboten, unter anderem Elektrowerkzeuge, Schleifmittel oder Haushaltsgeräte der Marken Bosch, Siemens, Neff, Gaggenau und Constructa sowie Smart Home-Produkte.

Auf den Bereich der Consumer Goods entfällt rund ein Viertel des Bosch-Jahresumsatzes. Mit einem Volumen von 21,3 Mrd. € ist er der zweitgrößte der Unternehmensgruppe. Das Wachstum ist in diesem Segment jedoch überschaubar.

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Power Tools von Bosch: Die Geräte für Professionisten sind in blau gehalten, die für Heimwerker grün.

 © Bosch Gruppe

Energy and Building Technology

Zu diesem Unternehmensbereich gehören die Robert Bosch AG (Wien, Marchtrenk, Graz, Innsbruck) und die Bosch Industriekessel Austria GmbH (Bischofshofen).

Dieser Bereich beschäftigt sich mit Thermotechnik, dem Vertrieb von Thermotechnik-Produkten wie Wärmepumpen. Außerdem mit der Produktion bzw. dem Vertrieb von Heiz- und Heißwasserkesseln für gewerbliche, kommunale und industrielle Anwendungen.

2022 erzielte Bosch Thermotechnik einen Rekordumsatz von 4,5 Mrd. €. Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist um 54 % gestiegen.

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Die Nachfrage nach energiesparenden Produkten wie Wärmepumpen, Klima- und Lüftungsgeräten ist rasant gestiegen.

 © Bosch Gruppe

Weitere in Österreich vertretene Spezialmarken der Bosch-Gruppe sind:

Bosch, Auto Crew, Bosch Service, rexroth, Buderus, CST/berger, CoremanNet, Dremel, Dynacord, Electro-Voice, freud, HC Cargo, Hawera, Junkers, OTC, extra. Prämiensystem, RTS, Robinair, sia Abrasives, Telex, Zexel.

Die Robert Bosch Stiftung

Die Robert Bosch Stiftung wurde 1964 gegründet und bündelt seither als Forschungszentrum die Weiterentwicklung der Produktideen des Unternehmens. Ziel sind tragfähige und innovative Lösungen gesellschaftlicher Herausforderungen und die Durchführung von Projekten, wie während den 1960er Jahren zum Beispiel die integrierten Schaltungen. Dank jener Stiftung entstanden Millionenseller wie Halbleiterbauteile. Als Gesellschafterin der Robert Bosch GmbH wird die Stiftung aktuell durch deren Dividende finanziert, wobei deren Förderung 2021 über 76 Millionen Euro betrug. Die gemeinnützige Stiftung hält 94 Prozent der Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH, die unternehmerische Gesellschafterfunktion wird von der Robert Bosch Industrietreuhand KG ausgeübt.

Nachhaltigkeit bei Bosch

Die Bosch-Gruppe hat eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, die auf den 2015 verabschiedeten Sustainable Development Goals (SDGs) der UNO basiert und diese als Schwerpunkte ihres Nachhaltigkeitsmanagements erkoren hat. Diese Bereiche werden mit folgenden Zielsetzungen abgedeckt:

  • Klimaschutz. Den wichtigsten Aspekt stellt hier die Reduktion der CO2-Emissionen dar, wobei Bosch seit 2020 mit seinen 400 Standorten klimaneutral ist. Bis 2030 sollen außerdem jene Emissionen bis zu 15% reduziert werden, die die gesamte Wertschöpfkette betreffen bzw. die Nutzung der markeneigenen Produkte. Des Weiteren soll Energieeffizienz und die regenerative Eigenerzeugung mit Grünstrom bis 2030 gesteigert werden.

  • Wasser. Bis 2025 soll Wasserentnahme in Wasserknappheitsgebieten um 25% reduziert bzw. die Qualität der Abwasserströme gesteigert werden. Für Letztere wurden verbindliche Standards eingeführt.

  • Kreislaufwirtschaft. Hier kommen Materialeffizienz und die Verlängerung von Lebensdauer von Produkten ins Spiel, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und nach sozialem Mehrwert zu streben.

  • Vielfalt. Chancengerechtigkeit und eine Steigerung der weiblichen Führungskräfte auf 25% werden bis 2030 weltweit angestrebt, genauso wie erhöhtes Mitwirken bei gemeinnützigen Zwecken. 2022 hat Bosch dafür 27,4 Mio. Euro gespendet.

  • Menschenrechte. Für alle Geschäftspartner der Bosch-Gruppe existiert ein Verhaltenskodex, um Menschenrechte entlang der Wertschöpfungskette zu wahren. Außerdem wird ab 2023 jährlich eine Risikoanalyse der Lieferanten durchgeführt, um Umwelt- und Sozialstandards einzuhalten.

  • Gesundheit. Eine Reduktion der Unfallrate auf maximal 1,45 Unfälle pro 1 Mio. Arbeitsstunden wird bis 2025 angestrebt, genauso wird auch das Management von riskanten Stoffen (Material Data Management for Compliance and Sustainability) weitergetrieben.

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