Casinos Austria AG, der Casino- und Glücksspielbetreiber im Porträt

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• Gegründet: 1967

• Firmensitz: Rennweg 44, 1030 Wien

• Mitarbeiter (2022): 2.993

• Tätigkeit: Freizeit, Sport & Spiel

• Umsatz (2022): 1.419,23 Mio. Euro

• Haupteigentümer: Allwyn Austria Holding 3 GmbH (38,288 %); ÖBAG Österreichische Beteiligungs AG (33,238 %); Allwyn Austria Holding 2 GmbH (21,408 %);  Privatstiftung Dipl.Ing. Melchart (4,926 %);  Schelhammer Capital Bank AG (Anteil: 1 %);

• Management: Van Lambaart Erwin (Generaldirektor), Skopek Martin (Vorstandsdirektor)

• Aufsichtsrat: Wolfgang Hesoun (Vorsitz), Robert Chvátal (Vorsitz Stv.)

• Website: www.casinos.at

Die 1967 gegründete Casinos Austria AG ist als Inhaberin der österreichischen Glücksspiellizenz ein konzessioniertes Unternehmen für den Betrieb von Spielcasinos und das Anbieten von weiteren Glücksspielen und Wett-Angeboten (Lotterien, Online Gaming und Sportwetten).

In Österreich betreiben die Casinos Austria zwölf Casinos in Baden, Bregenz, Graz, Innsbruck, Kitzbühel, im Kleinwalsertal, in Linz, Salzburg, Seefeld, Velden, Wien und Zell am See.

Über die Casinos Austria International Holding (CAIH) betreibt das Unternehmen zudem aktuell 24 weitere Casinos und Spielbanken in neun Staaten (Ägypten, Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Liechtenstein, Nordmazedonien, Schweiz und Ungarn)

Eine weitere Konzerngesellschaft sind die Österreichischen Lotterien (Anteil: 68 %), über die die in Österreich zugelassenen Lotterien (u.a. 6 aus 45, EuroMillionen, Klassenlotterie), Wettspiele (Toto, Torwette) sowie Instant-Glückslotterien wie Bingo, Rubbellos oder Brieflos und Online- Click-and-Win-Spiele abgewickelt werden.

Ebenfalls zur Casinos Austria AG gehören die Unternehmen Win2day, WinWin und die Sportwetten-Gesellschaft Tipp3.

Mehrheitseigentümerin der Casinos Austria AG ist die Allwyn Austria Holding, die von der Tschechischen Sazka-Gruppe kontrolliert wird. Sie hält 59,69 % der Unternehmensanteile. 33,24 % sind in den Händen der staatlichen österreichischen Beteiligungsgesellschaft ÖBAG. Weitere kleinere Anteile gehören der Privatstiftung Melchart (4,93 %); der Schelhammer Capital Bank AG (1 %); der Hotel Sacher, Eduard Sacher GmbH (0,98 %) sowie jeweils 0,04 % Brigitte und Ingrid Melchart und Thomas und Verena Polzer.

Das Management der Unternehmensgruppe liegt seit 2022 in den Händen von Generaldirektor Erwin van Lambaart. Martin Škopek besetzt seit 2019 den Posten des Vorstandsdirektors.

Die heutige Casinos Austria AG geht zurück auf die 1934 gegründete Österreichische Casino AG. 1967 übernahm die Österreichische Spielbanken AG, aus der 1985 wiederum die „Casinos Austria AG“ entstand.

Ab 1977 wurde das Glücksspielunternehmen mit der Casinos Austria International Holding (CAIH) auch international tätig und begann, weltweit Casino-Projekte umzusetzen. Im Lauf der Jahrzehnte hat die CAIH weltweit über 300 Casino-Projekte umgesetzt. Aktuell werden von der CAIH 24 Casinos in neun Staaten betrieben. International ist somit in den vergangenen Jahren eine deutliche Konsolidierung des Geschäfts erfolgt. Zum Vergleich: 2007 gehörten noch 74 internationale Standorte zu dem Unternehmen. Auch wurden 2013 Tochtergesellschaften in Rumänien und Chile und die Beteiligungen an italienischen Video Lottery Terminals verkauft, während der argentinischen Tochtergesellschaft ENJASA die Lizenz entzogen wurde.

1986 erfolgte zur Einführung des österreichischen „Lotto 6 aus 45“ die Gründung der Tochtergesellschaft Österreichische Lotterien, die seither die Lotto-Glücksspiele in Österreich abwickelt.

Im April 2000 wurde als weitere Tochtergesellschaft die Österreichische Sportwetten Gesellschaft m.b.H. ins Leben gerufen. Sie hält in allen neun Bundesländern Konzessionen für die Durchführung von Sportwetten, die nicht unter das Glücksspielmonopol fallen. Nach außen tritt das Unternehmen mit der Marke „tipp3“ auf.

2010 erfolgte die Novellierung des österreichischen Glücksspielgesetzes und die Neuvergabe der Konzessionen für den Betrieb der 12 Casinos in Österreich. Die Casinos Austria AG hat dafür die Konzession erhalten. Diese laufen noch bis 31. Dezember 2027 bzw. 31. Dezember 2030. In den Casinos werden verschiedene Glücksspiele angeboten. Dazu gehören neben Klassikern wie Roulette, Poker und Black Jack in großer Zahl auch Glücksspielautomaten.

Von 2016 bis zum September 2021 war der Mitbewerber und teilweise auch Partner aus der Glücksspiel- und Gaming-Industrie, Novomatic mit 17,2 % an den Casinos Austria beteiligt. Nach andauernden Korruptionsvorwürfen, die als Folge des Ibiza-Skandals massiv zunahmen, und einem eskalierenden Dauerstreit mit Co-Aktionär Sazka, zog Novomatic einen Schlussstrich unter seine Beteiligung und verkaufte die Anteile wieder. Das ermöglichte es der tschechischen Sazka-Gruppe ihre Anteile an der Casinos Austria AG auf 55 % erhöhen konnte. Seither kontrolliert die Sazka-Gruppe die AG mehrheitlich. In der Folge erhöhte Sazka durch die Übernahme weiterer Unternehmensanteile der Privatbank Schellhammer & Schattera die Beteiligung auf gegenwärtig 59,69 %.

Spielerschutz und „verantwortungsvolles Spielen“ ist in der Gaming-Industrie eine große Herausforderung. Die EU-Regularien setzen den Glücksspiel-Lizenzinhaber dabei auch einen engen Rahmen. Casinos Austria hat gemeinsam mit der Lotterien-Tochter das Präventionsangebot „Playsponsible“ ins Leben gerufen. In dessen Rahmen steht das frühzeitige Erkennen und Handeln bei problematischem Spielverhalten im Vordergrund. Darunter fallen Hilfe und Beratung rund um Spielsucht bzw. die Möglichkeit einer Selbstsperre. Um den Jugendschutz zu wahren, ist der Verkauf von Lotterieprodukten an Personen unter 16 Jahren verboten bzw. sind Sportwettprodukte und Online-Glücksspiel erst ab dem 18. Lebensjahr erlaubt.

Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1968 ist Sponsoring ein fixer Bestandteil seiner Aktivitäten. Die Casinos Austria AG gehört mit ihren Tochterunternehmen, den Österreichischen Lotterien, WINWIN und win2day zu den wichtigsten Sponsoren des österreichischen Sports, von Kulturunternehmen und des Tourismus.