Die Frauenthal Holding ist Österreichs wichtigster Großhändler im Bereich Österreichs Sanitär-, Heizungs- und Installationstechnik und mit der Automotive-Sparte ein wertvoller Partner der Autoindustrie. Mit 1,135 Mrd. € Umsatz liegt das Unternehmen auf Rang 116 im trend TOP500 Ranking 2023.
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FACTS: Frauenthal Holding
Gegründet: 1907/1989
Unternehmenssitz: Rooseveltplatz 10, 1090 Wien
Mitarbeiter: 3.236
Tätigkeiten: Holding und Beteiligungsverwaltung; Mischkonzern mit Haustechnik/Sanitär und Automotive-Sparte
Umsatz (2022): 1,135 Mrd. €
Eigentümer: FT Holding GmbH (Anteil: 68,46%), Streubesitz (Anteil: 31,54%)
Vorstand: Hannes Winkler (VstVors), Erika Hochrieser (Finanzen, Recht und Personal), Robert Just (Vertrieb, Supply Chain Management, Business Development & Marketing, IT und Digitalisierung)
Aufsichtsrat: Claudia Anna Beermann (ARVors), Andreas Staribacher (ARVorsStv), August Enzian (AR v BR del), Johannes Strohmayer, Christian Tassul, Thomas Zwettler (AB v BR del)
Website: frauenthal.at
Börsen-Kennzahl: AT0000762406
Geschichte der Frauenthal Holding
Die Geschichte der Frauenthal Holding geht auf die 1921 gegründete „erste österreichische Porzellanfabrik“ von Ing. Ludwig Neumann zurück. Diese wurde 1974 an die schwedische Gruppe „Euroc“ verkauft, welche wiederum 1990 durch das Management aufgekauft wurde. Mit dem Management-Buy-out begann die Ceram-Gruppe sowie die Übernahme der Frauenthal Keramik AG.
Im Jahr darauf, 1991 ging das Unternehmen an die Wiener Börse (ISIN AT0000762406). Es folgten weitere Käufe und Übernahmen, so dass 2002 eine Reorganisation der Gruppe zu einer Holdinggesellschaft für Industriebeteiligungen unter dem Namen „Frauenthal Holding AG“ folgte.
Umsatzentwicklung Frauenthal Holding
Jahr | Umsatz (Mio. €) | +/- ggü. Vorjahr in % |
---|---|---|
2015 | 790,7 | 24,05 |
2016 | 754,4 | -4,59 |
2017 | 904,5 | 19,90 |
2018 | 954,6 | 5,54 |
2019 | 951,29 | -0,35 |
2020 | 874,04 | -8,12 |
2021 | 1.024,09 | 17,17 |
2022 | 1.135,23 | 10,85 |
Umsatzentwicklung Frauenthal Holding 2015 - 2022
Organisation der Frauenthal Holding AG
Zur Frauenthal Holding gehören Produktionsstandorte, Holding- und Verwaltungsgesellschaften und Handelsgesellschaften in Österreich, Tschechien, Deutschland, Schweden, China, der Slowakei, den USA und Kanada. Die Konzernzentrale befindet sich in Wien; dort werden die Konzernentwicklung (Business Development auf Konzern- und Divisionsebene) durchgeführt und die strategische Ausrichtung der Divisionen gesteuert sowie die Reporting- und Investor-Relations Funktionen wahrgenommen. Genauer liegt die Rolle der Holding in der Strukturierung und Steuerung der Konzernfinanzierung, der Vorgabe der strategischen Ausrichtung der Divisionen und der Umsetzung von Projekten.
Mitarbeiterentwicklung Frauenthal Holding
Jahr | Mitarbeiter | +/- ggü. Vorjahr in % |
---|---|---|
2015 | 3.121 | 17,07 |
2016 | 3.036 | -2,72 |
2017 | 3.648 | 20,16 |
2018 | 3.580 | -1,86 |
2019 | 3.517 | -1,76 |
2020 | 3.292 | -6,40 |
2021 | 3.255 | -1,12 |
2022 | 3.236 | -0,58 |
Mitarbeiterentwicklung Frauenthal Holding 2015 - 2022
Frauenthal Haustechnik & Handel
Mit dieser Sparte steht die Frauenthal Holding im Großhandel für Sanitär, Heizung, Installationstechnik und Elektromaterial in Österreich an vorderster Stelle.
2005 erfolgte nach weiteren Käufen auch der Erwerb der SHT Haustechnik Beteiligungs AG (SHT-Gruppe), ein Großhandel, der die bekannten Industriemarken aus den Bereichen Sanitär, Heizung, Installation und Elektro sowie Produkte der Eigenmarke ALVA vertreibt. Mitte 2014 wurde die ÖAG, Österreichs zweitgrößter Sanitär-Großhändler übernommen und in der Folge als Frauenthal GmbH in die Gruppe eingegliedert.
Zu SHT gehört auch die Marke 1a Installateur, eine 1982 gegründete Kooperation selbstständiger Privatunternehmen aus der österreichischen Sanitär- und Heizungsbranche.
Seit dem Jahr 2020 ist Frauenthal mit der Marke Elektromaterial auch als Großhändler für die österreichischen Elektriker-Betriebe tätig.
Ebenfalls zu Frauenthal gehören der Rohrleitungs- und Tiefbauspezialist Kontinentale, bad&energie, die Installateur Service Zentren (ISZ) und ALVA Haustechnik.
Frauenthal Automotive
Seit dem Jahr 2002 ist Frauenthal auch in der Automotive-Sparte tätig. Der Einstieg erfolgte mit dem Erwerb der Styria Federn Gruppe mit der Produktion von Stahlfedern für Lkw und andere Nutzfahrzeuge.
2004 erweiterte die Holding ihr Standbein im Automotive-Sektor durch die Übernahme der Linnemann-Schnetzer-Gruppe, Hersteller von Bremsdruckbehältern aus Stahl.
Aus dem Stammgeschäft der Porzellanproduktion ging das neue, auf die Herstellung von Katalysatoren für die Automobilindustrie spezialisierte Unternehmen Ceram Catalysts GmbH hervor. Als Folge mehrerer Umstrukturierungen, neuer Beteiligungen und zwischenzeitlichen Teilverkäufen von Unternehmensteilen im Zuge der Wirtschaftskrise entstand die heutige Frauenthal Automotive.
Das Unternehmen beliefert mit seinen Erzeugnissen den Großteil der europäischen Nutzfahrzeugindustrie sowie ausgewählte PKW-Kunden und fertigt zudem für Industriekunden aus verschiedenen Branchen diverse Stahlkomponenten.
Zur Automotive-Sparte gehören heute die Gnotec-Gruppe, Frauenthal Airtank und Frauenthal Paowertrain.
Die Gnotec-Gruppe (Frauenthal Gnotec) mit zwei Standorten in Schweden, einen in der Slowakei, einen in China und einen in den USA. Sie liefert Metallblechteile.
Frauenthal Airtank mit je einem Standort in Deutschland und Tschechien ist europäischer Marktführer für Druckluftbehälter aus Stahl, die unter anderem in Bremssystemen schwerer LKW eingesetzt werden.
Frauenthal Powertrain entwickelt und produziert Ausgleichswellen, Pleuelstangen und Verteilerleisten für die PKW- und LKW-Industrie. Der Standort von Frauenthal Powertrain befindet sich in Deutschland.