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Kapsch Gruppe: Führend in Verkehrs- und Mobilitätsmanagement

Aktualisiert
Lesezeit
9 min
LKW-Maut Erfassung, Lösung von Kapsch TrafficCom

LKW-Maut Erfassung, Lösung von Kapsch TrafficCom

©iStockPhoto
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Die Kapsch Gruppe ist ein heute auf Telekommunikation und Verkehrstelematik spezialisiertes Wiener Unternehmen mit langer Tradition. Mit rund 6.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 967,61 Millionen Euro liegt die Gruppe im Trend TOP500 Ranking auf Platz 137.

FACTS: Kapsch Group Beteiligungs GmbH

trend TOP 500 Ranking: 137

  • Gegründet: 1892 / 1998

  • Unternehmenssitz: Am Europlatz 2, 1120 Wien

  • Mitarbeiter: 6.054

  • Tätigkeiten: Holding und Beteiligungsverwaltung; Telekommunikation; Verkehrsleit- und Mautsysteme

  • Umsatz (2022): 967,61 Mio. €

  • Eigentümer: DATAX HandelsgmbH (CHILDREN OF ELISABETH-Privatstiftung 49,5 %; Traditio-Privatstiftung 49,5 %)

  • Management: Andreas Hämmerle, Georg Kapsch

  • Aufsichtsrat: Christian Gassauer-Fleissner (ARVors), Elisabeth Kapsch (ARVorsStv), Friedrich Liska

  • Börsen-Kennzahl: KAPSCH TRAFFICCOM AG AT000KAPSCH9

  • Website: kapsch.net

Umsatzentwicklung Kapsch Group Beteiligungs GmbH

Umsatzentwicklung Kapsch Gruppe 2015 - 2021

Jahr

Umsatz (in Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

908,8

k.A.

2016

1.046,8

15,18

2017

1.111,2

6,15

2018

1.145,0

3,04

2019

1211,9

5,84

2020

1137,9

-6,10

2021

958,5

-15,77

2022

967,6

9,49

Umsatzentwicklung Kapsch Gruppe 2015 - 2021

Firmengeschichte Kapsch Group Beteiligungs GmbH

Der Unternehmer Johann Kapsch gründete 1892 eine feinmechanische Werkstätte in der Schottenfeldgasse im Wiener Bezirk Neubau. Von Anfang an war die Post- und Telegraphenverwaltung Kunde des Unternehmens und durch die große Nachfrage wurde schon 20 Jahre nach der Gründung aus dem kleinen Betrieb eine Fabrik im Wiener Bezirk Meidling, wo sich heute noch der Firmensitz befindet.

Während des Ersten Weltkriegs konnte Kapsch von der sehr hohen Nachfrage an Fernmeldegeräten durch das k.u.k. Heer, der Bahn und der Post profitieren. Nach dem Zerfall der Donaumonarchie konnte Kapsch seine Kunden in Prag, Triest und Zagreb halten und gleichzeitig die Geschäftsbeziehung zur Post- und Telegraphenverwaltung vertiefen. Gerade durch den Ausbau des Telefonnetzes und der Einrichtung von halbautomatischen Zentralen stieg das Unternehmen in neue Höhen auf.

1923 gelang die erste Fertigstellung eines Radio-Empfangsgeräts und Kapsch wurde das Jahr darauf Gründungsmitglied der Radioverkehrsgesellschaft, welche ab 1924 den regulären Sendebetrieb in Wien aufnahm. Aufgrund der stark wachsenden Nachfrage nach Rundfunk-Empfangsgeräten eröffnete Kapsch schon 1927 ein weiteres Werk.

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Georg Kapsch

 © Lukas Ilgner

Mit dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland und dem Anbahnen eines neuen Krieges wurde die Firma abermals zu einem kriegswichtigen Betrieb. Staatliche Stellen und die Wehrmacht brauchten Fernsprecheinrichtungen, Funkgeräte, Batterien und Kondensatoren in großen Stückzahlen. 1943 arbeiteten 3000 Menschen für den Meidlinger Betrieb, wobei auch Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. Produziert wurde unter anderem auch der Volksempfänger. Mit Kriegsende waren die Werke teils schwer zerstört und beschädigt. Zeitgleich wurde alles noch brauchbare durch die rote Armee der Sowjetunion beschlagnahmt und abtransportiert. Dem Rohstoffmangel zum Trotz wurde der Betrieb wieder aufgenommen und man konzentrierte sich auf kleine, aber leistungsstarke Radios wie den “Mucki” oder den “Weekend 5”.

Mitte der 50er Jahre wurden die ersten Fernsehgeräte der Öffentlichkeit präsentiert und verkauft. Mit der Übernahme der deutschen Telefunken GmbH 1953 konnte Kapsch ab nun das komplette Spektrum an Nachrichtentechnik anbieten. Die immer wachsende Nachfrage an Betriebsfunk für Sicherheitskräfte und Eisenbahn beflügeln die Auftragsbücher. Seit 1970 stattet Kapsch die Bahnstrecken der Österreichischen Bundesbahnen mit Zugfunk aus und 1990 wurden alle Hauptstrecken abgeschlossen. Zusätzlich wuchs auch das Geschäft der Flugsicherung. Das Know-how wurde zunächst nach Mittel- und Osteuropa exportiert, fand aber schon bald Anklang in der ganzen Welt.

Kapsch Corporate Museum | Trailer (German)


Ab 1981 arbeitete Kapsch, in Kooperation mit dem Unternehmen Notel, an der Umstellung zu einem digitalen Telefonsystem in Österreich. Diese Aufgabe erledigte in der Folge ab 2001 die dafür gegründete Kapsch CarrierCom AG.

1990 begann man an intelligenten Verkehrslösungen, wie etwa Verkehrsflusssteuerung und Parkhausmanagement, zu arbeiten. Daraus entstand die Kapsch TrafficCom AG, heute ein weltweit agierender Anbieter von Verkehrsleit- und Mautsystemen.

2019 beschloss die Kapsch Group, ihren strategischen Fokus künftig auf zwei Bereiche zu konzentrieren, einerseits Maut- und Traffic-Management-Lösungen für die intelligente Straße im inter- und intraurbanen Bereich – Kapsch TrafficCom und andererseits auf ICT, IOT und Digitalisierungslösungen – Kapsch BusinessCom. Die beiden Geschäftsbereiche Kapsch CarrierCom und Kapsch PublicTransportCom wurden an den Technologiekonzern S&T vekauft, der seit Juni unter dem Namen Kontron firmiert. Georg Kapsch, Vorstandsvorsitzender der Kapsch Group, erklärte dazu: „Wir übergeben die beiden Unternehmen in die guten Hände eines anderen erfolgreichen österreichischen Unternehmens. Wir sind überzeugt, dass die beiden Unternehmen mit S&T einen perfekten strategischen Fit darstellen und S&T aufbauend auf dem vorhandenen Produktportfolio und der starken Marktstellung der beiden Unternehmen diese erfolgreich weiterentwickeln wird.“

2021 wurde die Kapsch Group neu geordnet. Die Gruppe wurde dem Einflussbereich von Elisabeth Kapsch und Georg Kapsch zugeordnet. CEO blieb Georg Kapsch, ist in vierter Generation Leiter der Firma und von war 2012 bis 2020 Präsident der Industriellenvereinigung.

Die Kapsch AG ist im Alleinbesitz der Kapsch-Group Beteiligungs GmbH, die wiederum im Alleinbesitz der DATAX HandelsgmbH ist. Die DATAX HandelsgmbH, mit gleichem Firmensitz wie die Kapsch AG und die Kapsch GmbH, ist zu gleichen Teilen im Besitz der “Children of Elisabeth-Privatstiftung” und der "Traditio-Privatstiftung". Die “Children of Elisabeth-Privatstiftung” hat, unter anderem, Elisabeth Kapsch als Stifterin. Die “Traditio-Privatstiftung” hat wiederum, neben weiteren Personen, den CEO Georg Kapsch als Stifter.

Mitarbeiterentwicklung Kapsch Group Beteiligungs GmbH

Mitarbeiterentwicklung Kapsch Gruppe 2015 - 2021


Jahr

Mitarbeiter

+/- ggü. Vorjahr in %

2015

5.734

k.A.

2016

5.838

1,81

2017

6.868

17,64

2018

7.236

5,36

2019

6.896

-4,70

2020

6.673

-3,23

2021

6.471

-3,03

2022

6.054

-6,44

Mitarbeiterentwicklung Kapsch Gruppe 2015 - 2021

Kapsch TrafficCOM AG

Die Kapsch TrafficCOM AG ist ein Lösungsanbieter in den Bereichen Mauterhebung, Verkehrsmanagement, Smart Urban Mobility, Verkehrssicherheit und vernetzte Fahrzeuge. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Wien, Kapsch TrafficCom verfügt über Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 25 Ländern und hat Kunden in 50 Ländern.

Kapsch TrafficCOM hat 2022 einen Umsatz von 519,8 Mio. € (+2,89 %) erwirtschaftet. Der Mitarbeiterstand ist um 4,57 % auf 4.447 Mitarbeiter:innen zurückgegangen.

Kapsch TrafficCOM errichtete unter anderem 2006 das österreichische LKW-Mautsystem. In den folgenden Jahren wurde das Gleiche in Tschechien, Polen und auf dem Bang Na Expressway in Thailand bewerkstelligt. 2009 erhielt Kapsch ebenfalls den Zuschlag zur Errichtung des Gauteng-Maut-Projekts in Südafrika. 2010 wurde das US-Unternehmen Mark IV IVHS, ein Hersteller von Komponenten für elektronische Mautsysteme, und 2015 das Transport-Segment von Schneider Electric übernommen. Dieses spezialisierte sich auf Softwarelösungen für die Verkehrssteuerung auf Autobahnen, Städten und Tunneln sowie Maut- und Transit-Lösungen.

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Maut-Erfassungs und Kontrollstelle von Kapsch TrafficCom

 © Kapsch TrafficCom

2007 ging Kapsch TrafficCom an die Börse. Mehrheitsaktionär ist die Kapsch-Group Beteiligungs GmbH (63,3 %), die von der Familie Kapsch kontrolliert wird. Die Kapsch TrafficCom Aktie (AT000KAPSCH9) ist im Prime Market an der Wiener Börse gelistet.

Eine verfahrene Angelegenheit ist die Errichtung und Installation der Pkw-Maut-Lösung in Deutschland, für die Kapsch TrafficCom 2018 den Zuschlag erhielt. Im Juni 2019 entschied der Europäische Gerichtshof jedoch, dass die geplante Maut gegen EU-Recht verstößt, da in Deutschland zugelassene Fahrzeuge von bis zu 3,5 t von dieser ausgenommen werden sollten, woraufhin die Bundesrepublik Deutschland die Verträge mit Kapsch TrafficCom und dem Partner-Unternehmen CTS Eventim wieder kündigte. Kapsch TrafficCom und CTS Eventim klagen nun die auf Entschädigungsanspruch aufgrund entgangener Gewinne die Causa beschäftigt seither die Gerichte.

Nach einer schwierigen Phase der Kündigung der deutschen Mautverträge und mit dem Mautprojekt in Tschechien gelang der Kapsch TrafficCom im Geschäftsjahr 2021/22 wieder der operative Turnaround. "In einem anspruchsvollen Umfeld wuchsen beide Segmente und wir legten in allen Regionen zu. Im neuen Geschäftsjahr wollen wir die Profitabilität weiter verbessern“, erklärte Georg Kapsch, CEO von Kapsch TrafficCom, im Juni 2022 bei der Präsentation des Betriebsergebnisses.

Vom Krieg in der Ukraine ist das Geschäft der Kapsch TrafficCom kaum betroffen. Das Unternehmen war bis zum Beginn des Kriegs operativ nicht in der Ukraine tätig, das von der EU sanktionierte Geschäft in Russland lag zuletzt im Bereich von unter einem Prozent des Konzernumsatzes.

K-Businesscom AG

Die K-Businesscom AG ist die Nachfolge-Gesellschaft der Kapsch BusinessCom AG (zuvor Schrack BusinessCom AG). Im Zuge von Umstrukturierungen wurde die K-Businesscom im Sommer 2021 aus der Kapsch Gruppe ausgegliedert. Seitdem agiert das Unternehmen unter der Führung von Franz Semmernegg und Jochen Borenich als eigenständiges Unternehmen. Mit 1. April 2022 erfolgte die Umbenennung in "K-Businesscom". Aufsichtsratschef der K-Businesscom ist Kari Kapsch.

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Franz Semmernegg, Geschäftsführer K-Businesscom

 © K-Businesscom

ie in der Informations- und Kommunikationstechnik tätige K-Businesscom AG erreichte 2022/23 447,81 Mio EUR Umsatz (-2,28 %) mit 1.607 Mitarbeitern (+ 3,34 %). Eigentümer der K-Businesscom sind die KBC Beteiligungs GmbH (Aluk Privatstiftung (Stifter: Dr. Kari Kapsch) 70,8%; RLB Holding eGen OÖ (indirekt) 17,4%; Raiffeisen OÖ Invest GmbH & Co OG 5,8%; Mag. Jochen Borenich 3%; Dr. Franz Semmernegg 3%) 94,88%; Dr. Franz Semmernegg 5,12%.

K-Businesscom tritt als Digitalisierungs-Dienstleistungsunternehmen auf und unterstützt Unternehmen beim Erreichen digitaler Business-Ziele. Zu den angebotenen Lösungen gehören unter anderem KI-Lösungen wie Chat-Bots im Bereich des Kundenservice und der Kundenkommunikation, maßgeschneiderte Business und Sollaboration Software Lösungen, Cloud Services und IoT-Technologien, Cyber-Security Dienstleistungen, Cloud & Datacenter Infrastruktur.

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Jochen Borenich Geschäftsführer K-Businesscom

 © K-Businesscom

Kapsch Gruppe im Internet

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