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Ölkonzern BP – die Entwicklung der letzten Jahre war dramatisch

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Ölkonzern BP – die Entwicklung der letzten Jahre war dramatisch
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Der einst umsatz- und gewinnstarke Erdölkonzern BP hat im vergangenen Jahrzehnt viel an Glanz eingebüßt. Die Geschichte, die Geschäftsbereiche, die Marken, die zu BP gehören, die großen Umweltkatastrophen und die Zukunftsstrategie des Erdölkonzerns.

Facts: BP - der Ölkonzern

  • Gründung: 1909 von William Knox D’Arcy und Charles Greenway

  • Firmensitz: London

  • Mitarbeiterzahl: 66.000

  • Kerngeschäft: Mineralölhandel und Energie

  • Umsatz: 164,2 Milliarden Dollar

  • Gewinn: 8,2 Milliarden Dollar

  • Eigentümer: Aktiengesellschaft

  • CEO: Bernard Looney

  • Börsenkennzahl (ISIN): GB0007980591

  • Homepage: bp.com

Die Geschichte von BP

Der Ursprünge von der British Petroleum Company liegen in Deutschland. In Berlin wurde im Jahre 1904 die DPAG (Deutsche Petroleum Aktiengesellschaft) gegründet. Im Jahre 1906 ging diese in die Europäische Petroleum-Union über. Im selben Jahr gründete die Europäische Petroleum Union eine Tochtergesellschaft namens British Petroleum Company, mit der die Produkte in Großbritannien vertrieben wurden. Die Abkürzung der British Petroleum Company lautete BP und etablierte sich als Markennamen des Unternehmens.

Übernahme von BP durch die britische Regierung

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde die British Petroleum Company von der britischen Regierung beschlagnahmt, weil sich die British Petroleum Company in deutschem Eigentum befand. 1917 überführte man die British Petroleum Company in das Eigentum der Anglo-Persian Oil Company. Die Geschichte der Anglo-Persian Oil Company beginnt im Jahre 1909, nachdem im Iran Öl gefunden worden ist. Winston Churchill veranlasste, dass für zwei Millionen Pfund die britische Regierung die Mehrheit an der Anglo-Persian Oil Company kaufte. Die britische Regierung schloss mit der Anglo-Persian Oil Company einen langfristigen Liefervertrag für die Versorgung der britischen Flotte.

1935 wurde mit dem Iran ein neuer Konzessionsvertrag geschlossen. Im selben Zug wurde die Anglo Persian Oil Company in Anglo-Iranian Oil Company umbenannt. Auch der Anglo-Iraninan Oil Company blieb der britische Staat Mehrheitseigentümer. Im Jahre 1953 wurden die Anlagen des Anglo-Iranian Oil-Company durch einen Beschluss des iranischen Parlaments verstaatlicht. Verantwortlich für die Verstaatlichung war der iranische Machthaber Mossadeq, der durch geheimdienstliche Aktivitäten gestürzt werden sollte. Die CIA organisierte die Rückkehr von Mohammed Reza Pahlavi herbeizuführen. Mohammed Reza Pahlavi war vorteilhafter für die Ölgeschäfte von Amerika, England und dem Westen insgesamt. Die Firmenanteile, die sich im britischen Eigentum befanden, wurden mit den Firmenanteilen aus Iran zusammengeführt und in British Petroleum Oil Company umbenannt.

Die Deutsche BP AG hat ihre Wurzel nicht nur in der Deutschen Petroleum-Aktiengesellschaft (DPAG), sondern auch in der Aktiengesellschaft für österreichische und ungarische Mineralölprodukte (OLEX). Beide Unternehmen wurden 1904 gegründet. Wie bereits erwähnt, wurde die DPAG in die Europäische Petroleum-Union eingegliedert. Im Jahre 1926 verbanden sich die beiden Unternehmen DPAG und OLEX zur Deutschen Petroleum-Verkaufsgesellschaft mbH. Im Jahre 2010 schlossen sich die Ländergesellschaften von BP in Österreich, Niederlande, Polen, Belgien und Deutschland zu einer Europäischen Aktiengesellschaft mit dem Namen BP Europa SE zusammen.

So wurde BP zu einem der größten Unternehmen der Welt

1. Expansion in die USA

BP versuchte ab Mitte der 1990er Jahre den amerikanischen Markt zu erobern. 1998 gelang es, den amerikanischen Öl-Markt zu dominieren. Im selben Jahr fusionierte BP mit der American Oil Company (Amoco). Zunächst firmierte das Unternehmen unter dem Namen BP Amoco, wurde dann aber in BP umbenannt.

2. Fusion mit der führenden britischen Ölfirma und anderen

Im Jahre 2000 gelangen BP weitere Fusionen, die das Unternehmen anwachsen ließen. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang war die Fusion mit britischen Burmah Oil und wurde als Burmah Castrol bezeichnet. Durch die geschickten Zusammenschlüsse, Fusionen und Umstrukturierungen stieg das Unternehmen zum weltweit führenden Energieunternehmen auf. Das Unternehmen wählte als Markenlogo das Helios-Zeichen und benutzte für seine Außendarstellung die Kleinbuchstaben BP.

3. Zukauf großer Ölfelder

Im Frühjahr 2010 kaufte BP für eine Summe von ungefähr sieben Milliarden US-Dollar Ölfelder in Brasilien, Aserbaidschan und Mexiko von Devon Energy. Das war ein geschickter unternehmerischer Schachzug, weil BP sich damit Ölquellen in einer Region gesichert hat, in denen die größten Ölfunde der letzten Jahre gemacht worden sind. Bei dem Ölfeld Tupi wird z. B. ein Förderungsvolumen von bis zu acht Milliarden Barrel Öl erwartet.

Im Jahr 2022 rankt der britische Energieriese BP mit einem Marktwert von 98,4 Milliarden Dollar auf Platz zehn der größten Öl- und Gaskonzerne der Welt.

BP: Umsatz und Gewinnentwicklung seit 2003

BP: Umsatz - die goldenen Jahre sind Vergangenheit

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BP: Umsatz - die goldenen Jahre sind Vergangenheit

Seit 2013 ist der Umsatz des Konzerns von 380.000 Millionen Dollar auf 157.000 Millionen Dollar (2021) gesunken.

 © Martin Czwiertnia

BP-Gewinn: Von den Glanzzeiten ist wenig geblieben

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BP-Gewinn: Von den Glanzzeiten ist wenig geblieben

2011 machte BP noch einen Gewinn von 25 Milliarden Dollar, 2021 waren es nach einem kräftigen Minus im Jahr 2020 nur noch 7,6 Milliarden Dollar, die unterm Strich übrig blieben.

 © Martin Czwiertnia

BP in Österreich

Die Zweigniederlassung von BP Europa SE in Österreich heißt BP Austria und ist Teil des globalen Unternehmens. In Österreich ist BP Austria vor allem durch die Tankstellen bekannt, die Wild Bean Cafés und die MERKUR inside Shops.

Das Hauptgeschäft in Österreich besteht im Vertrieb von Schmier- und Kraftstoffen.
Im Schnitt werden pro Jahr 100.000 Kunden mit Kraftstoffen versorgt.
Es besteht ein dichtes Tankstellennetz, das 230 Stationen umfasst und
es werden Produkte über die Convenience-Shops verkauft.
Im Tankstellengeschäft in Österreich hat BP einen Marktanteil von über 8,3 Prozent.
Flankiert wird das Hauptgeschäft durch den Handel mit Flugtreibstoffen und Heizöl,
das Geschäft um die Autowäsche und Logistik.

Das soziale Engagement von BP Austria

Neben dem breit gefächerten Geschäft zeigt BP Austria auch soziales Engagement. Die Ronald McDonald Kinderhilfe unter dem Motto „Gemeinsam Gutes tun“ wird von Bp Austria seit 2014 unterstützt. Dabei wurden von BP Austria zahlreiche Aktionen und Aktivitäten für den guten Zweck initiiert. Ziel ist es dabei, den Familien mit schwer kranken Kindern ein Zuhause zu schaffen, das sich in der Nähe der jeweiligen Klinik befindet. Außerdem hat die BP Austria die Europäische Charta für Verkehrssicherheit unterzeichnet, um sich für die Sicherheit aus österreichischen Straßen einzusetzen.

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Der Wert des Firmenlogos von BP wird auf 210 Millionen Dollar geschätzt.

 © Apa, BARBARA GINDL

BP heute ist einer der wertvollsten Marken der Welt

Das Firmenlogo von BP wird heutzutage auf einen Wert von über 210 Millionen USD geschätzt. Die beiden Buchstaben sind dabei offensichtlich eine Abkürzung für den Firmennamen „British Petroleum. Heute ist die BP p.l.c. ein internationales Mineralölunternehmen mit Sitz in London. Im Jahre 2012 erreichte der Konzern einen Umsatz in der Rekordhöhe von 396 Milliarden US-Dollar.
Weltweit erwirtschaftete BP im Jahr 2012 einen Konzernumsatz von 375 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2013 erreichte BP sogar 379 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz ist in den letzten Jahren abgeflacht und betrug im Jahre 2021 etwa 157 Milliarden US-Dollar. Die nachgewiesenen Ölreserven, die sich im Besitz des Unternehmens befinden, belaufen sich auf ungefähr 17 Milliarden Barrel. Weltweit betreibt BP über 20.000 Tankstellen und versorgt täglich etwa 13 Millionen Kunden.

Die Strategie für die Zukunft von BP

In der Zukunft möchte sich BP von einem internationalen Ölkonzern zu einem Energieunternehmen wandeln, das seinen Fokus auf die Bereitstellung von Energielösungen für Kunden legt. Grundlage der Strategie ist laut BP Nachhaltigkeit. Die langfristige Stabilität und der Wert des Unternehmens werden soll durch nachhaltige Werte für die Mitarbeiter, die Anteilshabenden und die Gesellschaft geschaffen werden. Das Ziel der Klimaneutralität möchte BP bis zum Jahr 2050 erreichen.

Weitere Informationen zu dem Thema erhalten Sie auf der Webseite von BP.

Marken: Was gehört zu BP

Folgende Marken sind Teil von BP:

  • Aral - deutsches Tankstellennetz

  • Castrol - Schmierstoff wie Motorenöl und andere Flüssigkeiten für Fahrzeuge

  • ampm - In fünf Staaten der USA – von Südkalifornien bis Nordoregon – versorgt ampm Autofahrer, mit Lebensmitteln.

  • Amoco Amerikanische Tankstellenmarke, die 2017 wiederbelebt wurde. Amoco und BP fusionierten 1998. Amoco, bekannt unter dem Namen Standard Oil of Indiana, war bis 1912 der größte Erdgasproduzent Nordamerikas

  • Wild Bean Cafe - Das Café offeriert Autofahrer in Großbritannien, dem europäischen Festland, in Australien, Südafrika, China und Russland Speisen und Getränke.

Die Geschäftsbereiche von BP

  • Erdölhandel

  • Erdgas: Weltweit ist BP in der Produktion und in der Exploration von Erdgas aktiv. Das Unternehmen betreibt Erdgasfelder im Golf von Mexiko, Alaska und in den Continental United States.

  • Air BP: BP betreibt weltweiten Handel und die Produktion von Flugzeugtreibstoffen. Dafür wird der Name Air BP genutzt.

  • BP Chemicals: BP betrieb unter dem Namen BP Chemicals in den USA drei Petrochemische Anlagen, um Materialien für Plastiktüten, Kleidung und Kunststoffgetränkeflaschen herzustellen. In den drei Anlagen wurden etwa 1000 Mitarbeiter beschäftigt. 2020 verkaufte BP das Petrochemie-Geschäft für fünf Milliarden Dollar. Die petrochemischen Produktionsanlagen in Gelsenkirchen waren von dem Verkauf nicht betroffen und bleiben erhalten.

  • BP Solar: Unter dem Namen BP Solar stellte BP Fotovoltaikanlagen und Solarzellen her. 2011 wurden die Aktivitäten vollständig eingestellt. Über 35 Jahre war BP in diesem Geschäftsbereich tätig und führte den Markt an. Begründet wurde er Ausstieg aus diesem Geschäftsfeld mit der Entwicklung der Solarindustrie zu einem Massenmarkt, dessen Gewinnmargen niedrig sind.

  • BP Wind Energy: BP betreibt unter dem Namen BP Wind Energy in den USA Windenergiefarmen. Insgesamt umfasst das Produktionsvolumen von BP Wind Energy 2600 Megawatt. In den USA werden 16 Windenergie-Farmen betrieben.

BP in der Kritik – Umweltkatastrophen, Klimawandel und Unfälle

Laut einer Untersuchung aus dem Jahre 2019 handelt es sich bei BP um das Unternehmen mit dem sechsthöchsten CO2-Ausstoß seit 1965. BP hat der Untersuchung zufolge seit 1965 mehr als 34 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen.

Ölkatastrophe Deepwater Horizon

Am 20. April 2010 kam es zu einer Ölkatastrophe, die durch die Bohrplattform Deepwater Horizon ausgelöst wurde. Die Bohrplattform Deepwater Horizon wurde im Gold von Mexiko von BP betrieben. Im Jahre 2015 wurde BP von der Umweltschutzbehörde USEPA (United States Environmental Protection Agency) zu einer Strafe in einer Rekordhöhe von fast 21 Milliarden US-Dollar verurteilt.

Ölleck in Alaska - eine Million Öl lief aus

Das Prudhoe-Bay-Ölfeld ist das größte Ölfeld in Alaska. Mit einem Anteil von über 25 Prozent war BP an Prudhoe-Bay beteiligt. Im westlichen Teil der Prudhoe-Bay wurde Anfang März 2006 ein riesiges Ölleck entdeckt. Etwa eine Millionen Liter Öl liefen aus. Es handelte sich dabei um den größten Ölausfluss im nördlichen Alaska. Im Sommer 2006 hat BP die Förderung des Ölfeldes auf unbestimmte Zeit eingestellt. Die ersten Untersuchungen der Anlagen und der Rohre, die behördlich angeordnet worden sind, offenbarten massive Korrosionsschäden. BP verteidigte sich damit, dass die Röhren unter Aufsicht der Behörden regelmäßig überprüft wurden. Erst in der Rückschau konnte man feststellen, dass die angewandten Prüfmethoden, die darin bestanden, die Röhren mit chemischen Mitteln auszuspülen, nicht ausreichten. Die Umweltkatastrophe zog keine Strafen nach sich.

Unfall bei der größten Raffinerie in Texas 2005

Bei der größten Erdölraffinerie in Texas kam es im März 2005 zu einem verheerenden Unfall. Ursache dafür waren etwa 28.700 Liter brennbare Kohlenwasserstoffe, die aus einem Rückhaltebehälter ausgetreten sind und zu einer Explosion führten. Dabei sind 15 Arbeiter umgekommen und 180 zum Teil schwer verletzt worden. Der finanzielle Schaden belief sich auf etwa 1,6 Milliarden Dollar. Zu dem Unfall kam es, weil die Ausrüstung veraltet war und die Kontrollinstrumente Designfehler aufwiesen.

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