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OeMAG – die Ökostrom-Schaltstelle und Fördereinrichtung

Aktualisiert
Lesezeit
10 min
Doe OeMAG ist die zentrale österreichische Stelle zur Produktion, Einspeisung und Förderung von Ökostrom.
Doe OeMAG ist die zentrale österreichische Stelle zur Produktion, Einspeisung und Förderung von Ökostrom.©Elke Mayr
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Die OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG wurde 2006 als zentrale Anlaufstelle für Ökostrom etabliert. Über sie laufen auch die Ökostrom-Förderungen und Einspeisungen. Mit einem Umsatz von 1,26 Mrd. € liegt die OeMAG im trend TOP 500 Ranking auf Platz 98.

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FACTS: OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG

trend TOP 500 Ranking: 98

  • Gegründet: 2006

  • Firmensitz: 1090 Wien, Alserbachstraße 14-16

  • Mitarbeiter: 24

  • Tätigkeiten: Vergütung von Ökostromproduzenten, Verteilung des erzeugten Stroms an Stromhändler, Abwicklung von Förderungsanträgen rund um erneuerbare Energien

  • Umsatz (2022): 1,26 Mrd. €

  • Eigentümer: Austrian Power Grid AG 24,4%; „smart technologies“ Management-Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H. 12,6%; CISMO Clearing Integrated Services and Market Operations GmbH 12,6%; MS Dr. Markus Singer Beteiligungsgesellschaft mbH 12,6%; Österreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft 12,6%; TINETZ-Tiroler Netze GmbH 12,6%; Vorarlberger Energienetze GmbH 12,6%

  • Management: Horst Brandlmaier, Gerhard Röthlin

  • Aufsichtsrat: Georg Zinner (ARVors), Erich Entstrasser (ARVorsStv), Thomas Karall (ARVOrsStv), Hansjörg Tengg (ARVorsStv), Josef Holzer, Klaus Kaschnitz, Markus Singer, Johannes Türtscher

  • Website: oem-ag.at

Geschichte und zentrale Aufgaben der OeMAG

Die OeMAG wurde im Zuge der Verabschiedung des Ökostromgesetzes im Jahr 2006 als offizielle österreichische Abwicklungsstelle für Ökostrom gegründet, also der aus erneuerbaren Energieträgern gewonnenen elektrischen Energie (Wasserkraft, Photovoltaik-Anlagen, Kraft-Wärmekopplunganlagen, Biomasse, Winderzeugung).

Die Aufgaben beinhalten im Wesentlichen die Abnahme des Ökostroms zu den per Verordnung bestimmten Preisen, die Berechnung der Ökostromquoten, die tägliche Planung und Zuweisung des Ökostroms aufgrund der Ökostromquoten an die Stromhändler, das Ausgleichsenergiemanagement, die Kontingentverwaltung, die Energiestatistik sowie das technische und wirtschaftliche Clearing.

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Die OeMAG-Geschäftsführer Horst Brandlmaier (li.) und Gerhard Röthlin

 © OeMAG

Als zentrale Abwicklungsstelle für Ökostrom und mit der Verantwortung für Österreichs Ökostrombilanzgruppe sorgt die OeMAG außerdem dafür, dass die staatlichen Förderungen für erneuerbare Energien bei ihren Erzeugern ankommen. Österreichweit rechnet die OeMAG bereits für mehr als 38.000 Ökostromanlagen den erzeugten Ökostrom mit einer Leistung von mehr als 4.200 Megawatt monatlich ab.

Ein Jahr nach ihrer Gründung wurde die OeMAG auch mit der Abwicklung von Investitionszuschüssen betraut. Als Konzessionsinhaberin für die Ökostromabwicklung in Österreich stellt die OeMAG auch die Verwaltung der Förderkontingente sicher.

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) und mittlere Wasserkraftanlagen waren zunächst die einzigen erneuerbaren Energieträger, die Förderungen erhielten. Später wurden jedoch Kleinwasserkraftanlagen und 2018 auch Photovoltaikanlagen und Stromspeicher zu möglichen Zuwendungsempfängern.

Seit 2019 verwaltet die OeMAG auch die Landesförderungen für Biomasseanlagen. Im selben Jahr erhielt das Unternehmen zudem die Zulassung, den aus Biomasse gewonnen Strom an der Strombörse zu vermarkten. Die OeMAG hat im Bereich der Biomasse auch die Bilanzgruppenverantwortung für die Bundesländer Niederösterreich, Steiermark, Tirol, Salzburg, Oberösterreich, Wien und Kärnten.

Organisation und Eigentümer der OeMAG

Die OeMAG ist nach dem Public-Private-Partnership-Modell (PPP-Modell) organisiert. Sie fungiert als privatwirtschaftliches Unternehmen, dem durch die Republik Österreich die Konzession für die Abwicklung von Ökostrom erteilt wurde.

Entsprechend der PPP-Struktur ist auch die Eigentümerschaft der OeMAG gestaltet. Der größte Anteil des Unternehmens, nämlich 24,4%, befindet sich im Besitz der Verbund-Tochter Austrian Power Grid AG Alle anderen Teilhaber halten jeweils 12,6% an dem Unternehmen. Das sind die Verteilernetzbetreiber Tirols und Vorarlbergs, die TINETZ-Tiroler Netze GmbH und die Vorarlberger Energienetze GmbH, die Österreichische Kontrollbank und aus dem Industriebereich die "smart technologies" Management-Beratungs- und Beratungsges.m.b.H., die CISMO GmbH sowie die MS Dr. Markus Singer Beteiligungsgesellschaft mbH.

Geschäftsführer der OeMAG ist seit Juli 2007 Horst Brandlmaier (geb. 1969), der seit Mai 2020 von Gerhard Röthlin (geb. 1963) unterstützt wird.

Ökostromabwicklung – das Kerngeschäft der OeMAG

Die sogenannte Ökostromabwicklung, mit der die Abwicklung der Tarifförderung gemäß Ökostromgesetz bezeichnet wird, ist die Hauptaufgabe der OeMAG. Damit diese Abwicklung gewährleistet werden kann bedurfte es zunächst der Einrichtung einer eigenen Bilanzgruppe. Diese Bilanzgruppe fasst Stromlieferanten und Stromkunden zusammen, um zwischen den beiden Parteien einen Ausgleich zwischen Erzeugung und Abgabe von grüner elektrischer Energie zu schaffen.

Alle heimischen Betreiber von Ökostromanalgen sind dazu verpflichtet, Mitglied dieser Gruppe zu sein. Die Aufgabe der OeMAG als Bilanzgruppenverantwortlicher ist, den Betreibern Prognosen und Fahrpläne zur Verfügung zu stellen, wie viel Ökostrom an den Netzpunkten eingespeist und entnommen werden wird. Außerdem übernimmt die OeMAG auch das Ausgleichsenergierisiko, also die Differenz zwischen dem planmäßig vereinbarten Wert und der tatsächlich gelieferten Strommenge innerhalb einer Messperiode. Die OeMAG ist daher auch bemüht, die potenzielle Ausgleichsenergie möglichst gering zu halten.

Im Kern ist die OeMAG also die zentrale österreichische Anlaufstelle, an die alle Ökostrom-Betreiber in Österreich ihre erzeugte elektrische Energie abgeben und dafür zu festgelegten Tarifen oder zum Marktpreis entlohnt werden. Das Unternehmen verkauft die so erhaltene Elektrizität dann an Stromhändler weiter. Diese Stromhändler sind dazu verpflichtet – solange sie innerhalb von Österreich Kunden beliefern – der OeMAG den Ökostrom, der ihnen zugewiesen wurde, abzunehmen.

Investitionszuschüsse – die Förderungen der OeMAG

Die OeMAG wickelt auch die österreichischen Ökostrom-Förderungen ab. Auf der Website des Unternehmens sind alle Informationen zu den laufenden Fördeuntgen sowie die für eine Antragstellung notwendigen Formulare zu finden.

Konkret sind die Aufgaben der OeMAG im Bereich der Investitionszuschüsse die Entgegennahme der Anträge, die Durchführung der Begutachtung, die Aufbereitung und Prüfung der Unterlagen für das zuständige Bundesministerium sowie das Projektmonitoring bis zur Auszahlung der Zuschüsse.

Im Bereich der Investitionsförderung für Photovoltaik und Stromspeicher wurden beispielsweise bis 2023 bereits mehr als 14.000 Förderverträge ausgestellt.

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Installierte Photovoltaik-Anlagen in Österreich. Für eine vergrößerte Ansicht bitte auf die Grafik klicken.

 © statistik.at

Auf der OeMAG-Homepage sind die Förder-Informationen und Antragsformulare für Photovoltaikanlagen, Klein- und Mittlere Wasserkraftwerke und KWK zu finden.

Downloads

Tarifförderung für Photovoltaikanlagen (ÖSG 2012):

Investitionszuschüsse für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher (ÖSG 2012):

Investitionsförderung Klein- und Mittlere Wasserkraft (ÖSG 2012)

Investitionsförderung KWK-Anlagen

Überblick Investitionszuschüsse und Antragsstellung nach dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG)

Abwicklung der Landesförderungen für Biomasse-Anlagen

Ein neues Geschäftsfeld hat sich für die OeMAG 2019 eröffnet, als ihr die Abwicklung der Landesförderungen für Biomasse-Anlagen zugesprochen wurden. Ähnlich wie beim bereits beschriebenen Ökostrom agiert das Unternehmen auch hier als Bilanzgruppenverantwortlicher für alle österreichischen Bundesländer mit Ausnahme von Vorarlberg und Tirol.

Die Aufgabe der OeMAG ist hierbei erneut, die Abgabe von Prognosen und Fahrplänen für Biomasse-Stromerzeuger sowie die Abnahme der so erzeugten Elektrizität. Die so an das Unternehmen abgegebenen Strommengen müssen von der OeMAG bestmöglich vermarktet werden, wofür sie seit 2019 die erforderliche Zulassung an der Strombörse besitzt. Im Zuge des EAG können für die Neuerrichtung oder Erweiterung von Biomasse-Anlagen mit einer Engpassleistung von bis zu 50 kWel auch Investitionszuschüsse in Anspruch genommen werden.

In der Abwicklung der Landesförderungen befinden sich Biomasse-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 100 MW.

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