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Österreichische Lotterien - Glücksspiel mit Lizenz

Aktualisiert
Lesezeit
8 min

Maria Santner als Glücksfee im Lotto Studio

©Österreichische Lotterien
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Die Österreichische Lotterien Ges.m.b.H. ist eine Tochtergesellschaft der Casinos Austria AG und Inhaberin der heimischen Glücksspiellizenz Konzessionärin des Bundes im Rahmen des Glücksspielmonopols. Das Unternehmen führt verschiedene Glücksspiele wie Lotto „6 aus 45“, Toto, Brief- und Rubbellotterie durch. Im Unternehmen sind 530 Mitarbeiter beschäftigt. Mit einem Umsatz von 932 Mio EUR liegen die Lotterien auf Platz 138 im trend TOP500 Ranking.

von

FACTS: Österreichische Lotterien GmbH

trend TOP 500 Ranking: 138

  • Gegründet: 1986

  • Firmensitz: Rennweg 44, 1030 Wien

  • Mitarbeiter (2022): 532

  • Tätigkeit: Anbieter von öffentlichen Glücksspielen und Lotterien

  • Bruttospielertrag (2022): 932,15 Mio EUR

  • Eigentümer: ÖLG Holding GmbH (73,80 %), Lotto-Toto Holding GmbH (26,17 %), Casinos Austria Aktiengesellschaft (0,022 %)

  • Management: Martin Skopek, Erwin van Lambaart

  • Aufsichtsrat: Vorsitz: Wolfgang Hesoun und Robert Chvátal plus 14 weitere Delegierte

  • Website: lotterien.at; win2day.at

Geschichte und Eigentümerstruktur

Die Österreichische Lotterien GmbH wurde 1986 als Tochterunternehmen der Casinos Austria gegründet, um das Spiel Lotto “6 aus 45” in Österreich zu etablieren, sowie in der Folge das Fußball-Wettspiel „Toto“ und andere Glücksspiele zu betreiben. Ein weiterer Anlass für die Gründung der Gesellschaft war die Neuordnung des österreichischen Glücksspielmarkts.

Das Vertriebsnetz der Lotterien umfasst österreichweit über 5.500 Annahmestellen, der konsolidierte Bruttospielertrag – die Differenz zwischen Wetteinsätzen und der Ausschüttung aus den Spielen – lag im Jahr 2022 bei 932,15 Millionen Euro.

Kontrolliert wird das Unternehmen mehrheitlich von der ÖLG Holding (73,81 %) – einer 100-Prozent-Tochter der Casinos Austria –, der Lotto-Toto Holding (26,17 %) und der Casinos Austria AG (0,02 %).

Aufgeschlüsselt auf die Eigentümer-Struktur der drei beteiligten Unternehmen ergibt sich die tschechische SAZKA Austria Gaming Holding a.s. mit Sitz in Prag als größte wirtschaftliche Eigentümerin der Lotto-Gesellschaft.

Die Casinos Austria, Alleineigentümerin der ÖLG Holding, sind über die staatliche Beteiligungs-Gesellschaft ÖBAG, zu 33,24 % in staatlicher Hand. 59,70 % sind jedoch in Besitz zweier Allwyn Austria Holdings, deren Alleineigentümerin wiederum SAZKA ist.

Auch an der Lotto-Toto Holding ist SAZKA über eine Allwyn Holding beteiligt. 18,75 % der Holding gehören ORF,  27,08 % der NOVOMATIC-Tochtergesellschaft RSV Beteiligungs GmbH, jeweils weitere 27,08 % der LTB Beteiligungs GmbH und der CLS Beteiligungs GmbH, deren 2-Drittel-Eigentümerin wiederum SAZKA ist.

Umsatzentwicklung Österreichische Lotterien

Jahr

Umsatz (in Mio. €)

+/- ggü. Vorjahr

2015

3.084,05

n.A.

2016

3.351,98

8,69

2017

3.483,08

3,91

2018

3.938,86

13,09

2019

817,71

-79,24

2020

833,92

1,98

2021

900,55

7,99

2022

932,15

3,51

Ab dem Jahr 2019 sind in der Tabelle die Bruttospielerträge anstelle des konsolidierten Umsatzes angeführt.

Mitarbeiterentwicklung Österreichische Lotterien

Jahr

Anzahl Mitarbeiter:innen

+/- ggü. Vorjahr

2015

497

n.A.

2016

486

-2,21

2017

484

-0,41

2018

484

0,00

2019

509

5,17

2020

522

2,55

2021

510

-2,30

2022

532

4,31

Die Glücksspiele der Österreichischen Lotterien GmbH

Neben Lotto “6 aus 45” und dem Fußball-Toto führen die Österreichischen Lotterien noch zahlreiche weitere Glücksspiele durch. Dazu gehören die Klassenlotterie, EuroMillionen, Joker, Bingo, Lucky Day, TopTipp sowie diverse Instant-Lotteriespiele wie die Rubbellose und Brieflose.

Das Geschäft mit Glücksspiel im Internet wird über die Marke win2day, in der Form eines Online-Casinos, abgedeckt. Unter dem Namen WINWIN werden Video Lotterien Terminals (VLTs)  an 21 Standorten betrieben.

Die größten Umsätze machen die Spiele Lotto “6 aus 45” und EuroMillionen. Allerdings kommt rund die Hälfte des Gesamtumsatzes aus dem Online-Casino win2day und ein Fünftel von den VLT-Spielen von WINWIN. 2020 wurden insgesamt rund 710 Millionen Wettscheinspiele, 428 Millionen Lotto/LottoPlus Tipps und 132 Millionen EuroMillionen-Tipps abgegeben.

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Die Instant-Glücksspiele der Österreichischen Lotterien wie Brieflose oder Rubbellose sind ein Kassenschlager.

 © Österreichische Lotterien

win2day

win2day ist die Website für Online-Casino Spiele der Casinos Austria, sowie der Lotteriespiele der Österreichischen Lotterien. Es werden 72 Casino-Spiele angeboten, wie Black Jack, Roulette, Poker und virtuelle Slotmaschinen. Der Betrieb steht unter der Aufsicht des Bundesministeriums für Finanzen.

Mit dem Hashtag #passaufdichauf sollen aktive Spieler auf der Website zu einem verantwortungsvollen Spielen animiert werden.

win2day ist Titelsponsor der International Central European Hockey League, kurz ICE Hockey League. Früher bekannt unter dem Namen Erste Bank Eishockey Liga oder Österreichische Eishockey-Liga.

WINWIN

WINWIN bietet mit dem Slogan "WINWIN Spielen & Mehr” Video Lottery Terminals (VLTs) an. Die Terminals erinnern optisch an die klassischen Spielautomaten in Casinos. Der große Unterschied ist allerdings, dass VLTs nach Aktivierung eines Spielers ihre Gewinnchance nicht selbstständig berechnen, sondern dies über eine Anfrage an einen zentralen Rechner erledigt wird.

Gespielt werden können pro Terminal 35 unterschiedliche Spiele mit Einsätzen von 10 Cent bis 10 Euro, dem höchsten erlaubten Betrag in Österreich. Gesetzlich ist das Spielen an VLTs per §12a des Glücksspielgesetzes als Spielvertrag über elektronische Medien geregelt und nicht wie bei klassischen Slotmaschinen als Spiel vor Ort.

EuroMillionen

Das Spiel EuroMillionen ist eine Mehrstaatenlotterie nach dem Totalisatorverfahren. Die Kooperation mehrerer nationaler Lotterien umfasst neben Österreich, Spanien, Frankreich, UK, Belgien, Irland, Luxemburg, Portugal, Schweiz und Lichtenstein. Die Beteiligung macht für die Österreichische Lotterien GmbH rund 10% des Jahresumsatzes aus.

Getippt wird nach dem Prinzip 5 aus 50 plus 2 aus 12. Daraus ergibt sich eine Gewinnchance auf den Hauptgewinn von 1:139.838.160. Im Vergleich liegt beim herkömmlichen nationalen Lotto die Chance bei 1:8.145.060. Trotz der zweimal wöchentlich stattfindenden Ziehungen ist die Chance auf einen Hauptgewinn daher minimal und es gibt häufig große Summen im Jackpot.

Den historisch höchsten österreichischen Gewinn erzielte 2008 ein Kärntner mit rund 56 Millionen Euro.

Ehemalige Auslandsbeteiligungen in Albanien und Russland

Die Albanisch Österreichische Lotterien Holding Gesellschaft m.b.H.

Die Albanisch Österreichische Lotterien Holding Gesellschaft m.b.H. wurde 2012 als Tochtergesellschaft der Österreichischen Lotterien GmbH gegründet und gewann im selben Jahr die Ausschreibung für das Betreiben der Albanischen Nationallotterie, die “Loteria Kombetare”, für zehn Jahre. Dabei sollen im Betrieb bis 2016 6 Millionen Euro Schulden entstanden sein. Noch 2014 wurde bei einem Umsatz von 4,2 Millionen Euro ein Verlust von 3,5 Millionen Euro erreicht.

Mit der Genehmigung des Albanischen Finanzministeriums übernahm die Teilinhaber der Österreichischen Lotterien GmbH, die NOVOMATIC AG, 2016 für den Preis von einem symbolischen Euro die Albanisch Österreichische Lotterien Holding Ges.m.b.H. 2019 wurden jedoch Glücksspiele in Albanien komplett untersagt, und man musste sich zurückziehen.

Die Russisch Österreichische Lotterien Holding Ges.m.b.H.

2008 wurde die Russisch Österreichische Lotterien Holding Ges.m.b.H. als Tochterunternehmen der Österreichischen Lotterien GmbH gegründet. Mit der Hilfe des ÖVP-Abgeordneten, und 2014 wegen Bestechlichkeit für 3 Jahre unbedingt verurteilten Ernst Strasser, gelang es 2009, die Lotterie-Lizenz in der russischen Teilrepublik Baschkortostan zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt waren 34% der Russisch Österreichischen Lotterien im Besitz der VPB Beteiligungs GmbH, die 2008 gegründet wurde und bis heute dem österreich-russischen Geschäftsmann Pletnev Vadim gehört. Zum damaligen Zeitpunkt war Florian Stermann Geschäftsführer der VPB Beteiligungs GmbH und gleichzeitig geschäftsführender Präsident der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft.

Die Geschäfte mussten 2014 wieder eingestellt werden, da durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin alle privaten Lotterien verboten wurden. Der damalige Casinos-Austria-Chef und heutiger Vorsitzende des Österreichischen Olympischen Comités, Karl Stoss, äußerte sich 2015 in den Salzburger Nachrichten dazu: ”Darauf hatten wir keinen Einfluss. Auch die Beziehungen bekannter Österreicher zu Putin haben nichts bewirkt.

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