Revolutionäe Technologie: Rosenbauer ist am Weltmarkt führender Feuerwehr-Ausstatter.
©Elke MayrRosenbauer ist der weltweit führende Hersteller von Brand- und Katastrophenschutzfahrzeugen sowie von Feuerwehrtechnik. Die Produkte werden in die ganze Welt exportiert. Mit über 4.000 Mitarbeitern erreichte das Unternehmen im Jahr 2022 einen Umsatz von 972,20 Millionen Euro damit Platz 135 im Trend TOP 500 Ranking 2023.
- FACTS: Rosenbauer International AG
- Umsatzentwicklung Rosenbauer
- Firmengeschichte Rosenbauer
- Mitarbeiterentwicklung Rosenbauer
- Rosenbauer Produkte im globalen Einsatz
- Rosenbauer Produktpalette und Fahrzeuge
- Nachhaltigkeit in der Rosenbauer International AG
- Zukunftsstrategie Rosenbauer City 2030
- Rosenbauer International AG im Internet
FACTS: Rosenbauer International AG
Gegründet: 1866
Unternehmenssitz: Paschinger Straße 90, 4060 Leonding
Mitarbeiter:innen (2022) 4.075
Tätigkeiten: Herstellung von Kraftwagen, Kraftwagenmotoren, Feuerlöschpumpen und Feuerwehrausrüstung
Umsatz (2022): 972,20 Mio. €
Eigentümer: Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH (51%), Streubesitz (49%)
Management: Sebastian Wolf (CEO), Andreas Zeller (CSO), Markus Richter (CFO), Daniel Tomaschko (CTO)
Aufsichtsrat: Christian Reisinger (ARVors), Rainer Siegel (ARVorsStv), Rudolf Aichinger, Bernhard Matzner, Wolfgang Untersperger, Martin Paul Zehnder
Börsen-Kennzahl: AT0000922554
Website: rosenbauer.com
Umsatzentwicklung Rosenbauer
Jahr | Umsatz (in Mio. €) | +/- ggü. Vorjahr in % |
---|---|---|
2015 | 865,4 | k.A. |
2016 | 870,8 | 0,62 |
2017 | 847,6 | -2,66 |
2018 | 909,4 | 7,29 |
2019 | 978,1 | 7,55 |
2020 | 1044,2 | 6,76 |
2021 | 975,1 | -6,62 |
2022 | 972,20 | -0,30 |
Umsatzentwicklung Rosenbauer 2015 - 2022
Firmengeschichte Rosenbauer
Im Jahr 1866 gründete Johann Rosenbauer in Linz ein auf Feuerwehrbedarf spezialisiertes Handelshaus und bediente damit einen wachsenden Markt. Denn durch die Märzrevolution 1848 und dem damit verbundenen Vereinsrecht entstanden in ganz Österreich die ersten freiwilligen Feuerwehren.
Die ersten Feuerwehrfahrzeuge stellte das Unternehmen 1919 her. Das waren damals noch hölzerne Fuhrwerke, auf denen benzinbetriebene Pumpen angebracht wurden. 1926 kam es zum ersten Export eines Feuerwehrfahrzeuges der damaligen "Automobilspritzengesellschaft Lohner & Rosenbauer" nach China.
Ab 1906 begann Rosenbauer mit der eigenen Produktion eigener Feuerwehrgeräte. Die Erzeugnisse, wie Handdruckspritzen, wurden unter dem Namen "K. Rosenbauer & Kneitschel, Fabrik für Lösch- und Metallwaren" vertrieben.
1976 war die Exportquote erstmals auf über 50 Prozent angestiegen. 1992 wurde die Rosenbauer International GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wobei der Börsengang 1994 erfolgte. 2011 konnte das Unternehmen seinen historisch größten Auftrag verbuchen. Dabei wurden Feuerwehrfahrzeuge im Gesamtwert von 245 Millionen Euro nach Saudi-Arabien geliefert.
Heute hat die Rosenbauer International AG in 20 Ländern Vertriebs-, Produktions- und Servicestandorte und ist in 120 Ländern aktiv. Der aktuelle CEO, Sebastian Wolf, ist seit 2008 im Unternehmen und seit September 2017 der Vorsitzende der Gesellschaft.
Die Aktiengesellschaft Rosenbauer International ist zu 51 % im Besitz der Rosenbauer Beteiligungsverwaltung GmbH. Diese wiederum hat 21 Privatpersonen als Gesellschafter, wobei Reinhild Hawelka mit 23,21 % den größten Anteil daran hält. Die restlichen 49 % der Rosenbauer International AG sind im Streubesitz.
Mitarbeiterentwicklung Rosenbauer
Jahr | Mitarbeiter | +/- ggü. Vorjahr in % |
---|---|---|
2015 | 2.969 | k.A. |
2016 | 3.312 | 11,55 |
2017 | 3.397 | 2,57 |
2018 | 3.516 | 3,50 |
2019 | 3.656 | 3,98 |
2020 | 3.827 | 4,68 |
2021 | 4.041 | 5,59 |
2022 | 4.075 | 0,84 |
Mitarbeiterentwicklung Rosenbauer 2015 - 2022
Rosenbauer Produkte im globalen Einsatz
2021 machte Rosenbauer 35% der Umsätze in Mittel- und Osteuropa, gefolgt von Nord- und Mittelamerika mit 27%. Der Nahe Osten steht auf Platz drei der Regionen mit 13%. 76% des Gesamtumsatzes wird mittels Fahrzeugen erwirtschaftet, wobei deutlich mehr als die Hälfte auf Kommunalfahrzeuge zurückgeht. Die Exportquote liegt bei 89%.
Die Auftragslage des Konzerns lag 2021 bei 1.064,3 Mio EUR, was eine Steigerung zum Vorjahr bedeutet. Zu den wichtigsten kommenden neuen Aufträgen zählen die 22 Flughafenlöschfahrzeuge für die Försvarsmakten, die schwedischen Streitkräfte und die 76 hochgeländegängigen Waldbrandlöschfahrzeuge für die deutsche Bundeswehr.
Für die Region Nordamerika ist eine gute Lage und ein Wachstum zu erwarten. Speziell vollelektrische Fahrzeuge und das Akku-Löschsystem treffen auf wachsendes Interesse. Europa, und speziell die D-A-CH Region, weisen bis auf weiteres eine stabile Nachfrage auf. In Europa liegt der Fokus auf dem Ausbau des Servicegeschäftes.
Rosenbauer Produktpalette und Fahrzeuge
Rosenbauer bietet von den Stiefeln bis zum Helm alles an, was die Feuerwehr im Einsatz braucht. Aber auch Großraumlüfter, Stromerzeuger, Beleuchtungssysteme und vieles mehr. Des Weiteren werden umfangreiche Löschsysteme, von Schaumzumischsystem bis Höchstdrucklöschsystem, angeboten. Auch Digital Solutions wie Einsatzmanagement, Simulatoren und Drohnen gehören zu dem modernen Sortiment.
Die Fahrzeuge der Rosenbauer International AG gliedern sich in die folgenden vier Kategorien.
Kommunalfahrzeuge. Werden in unterschiedlichen Baureihen für den kommunalen Einsatz produziert. Dabei gibt es die
RT Reihe - eine “Revolutionary Technology”, ein Feuerwehrfahrzeug mit Hybridantrieb oder auf Wunsch auch mit vollelektrischen Antrieben. 2021 wurden die ersten vier vollelektrischen Kommunalfahrzeuge der RT-Reihe an die Basler Berufsfeuerwehr ausgeliefert.
Die ET-Reihe (Efficient Technology) - eine mit Aluminiumblech gebaute Variante, welche besonders leicht, langlebig und korrosionsbeständig sein soll.
Die AT-Reihe (Advanced Technology) - die mit den modernsten Technologien ausgestatteten Fahrzeuge. Die MT (Modular Technology) Reihe - eine besonders konfigurierbare Variante.
Und die CT-Reihe (Compact Technology) - das kleinste und leichteste Kommunalfahrzeug mit einem Gewicht ab 3,5 t.
Hubrettungsfahrzeuge. Löschfahrzeuge mit Drehleitern oder Hubrettungsbühnen
Flughafenlöschfahrzeuge. Spezialfahrzeuge für den Einsatz auf Flughäfen. Mit dem "Panther" hat Rosenbauer das weltweit erfolgreichste Flughafenlöschfahrzeug im Angebot.
Industrie- und Sonderfahrzeuge. MT-Reihe (Modular Technology) Zu dieser Kategorie gehören beispielsweise Waldbrandfahrzeuge, Dekontaminationsfahrzeuge und Einsatzleitungsfahrzeuge
Nachhaltigkeit in der Rosenbauer International AG
Rosenbauer veröffentlicht zusätzlich zu den Geschäftsberichten auch Nachhaltigkeitsberichte. Beide werden im Unternehmen als gleich wichtig erachtet. Dem letzten Nachhaltigkeitsbericht zufolge ist es dem Konzern gelingen, den Gesamtenergiebedarf im Jahr 2021 gegenüber 2019 um rund 7.780 MWh auf 59.705 MWh zu reduzieren.
Dies kam zustande durch eine Verringerung des Bedarfs an Strom, Heizenergie und Treibstoffen. Treibhausgas-Emissionen wurden ebenfalls von 2019 mit insgesamt 15.951 t CO2eq auf 11.861 t CO2eq reduziert. Allerdings ist aus dem Nachhaltigkeitsbericht 2021 ebenfalls zu entnehmen:
“Der Anteil an Grünstrom ist im Vergleich zum Vorjahr auf 64,8 % gesunken, was auf den erhöhten Stromverbrauch an Standorten mit geringem Anteil an erneuerbarem Strom zurückzuführen ist. Das Ziel, bis 2021 75 % des Strombedarfs erneuerbar zu decken, wurde damit verfehlt und soll nun bis 2025 erreicht werden. Die großen Produktionsstandorte in Österreich und Deutschland werden bereits seit 2019 zu 100 % mit Grünstrom betrieben.”
Die Feuerwehrfahrzeuge selbst werden für den europäischen Markt zum Großteil mit Euro-6-Antrieb produziert.
Zukunftsstrategie Rosenbauer City 2030
Der Plan Rosenbauer City 2030 wurde auf Basis der vier Megatrends Klimawandel, sozialer Wandel, Digitalisierung und Verschiebung der globalen Märkte erstellt. In der Strategie ist festgeschrieben, die Herausforderungen als Chancen zu nutzen, um die eigene Marktführerschaft zu stärken.
Die Strategie sieht vier Säulen vor, auf denen das Unternehmen in die Zukunft getragen werden soll. Zum einen soll bei der Säule “Kunden” eine höhere Kundenzufriedenheit erreicht werden, Entwicklungspartnerschaften sollen gefördert und der E-Commerce ausgebaut werden.
Bei der Säule”Mitarbeitende” sollrn die Diversität und Arbeitgeberattraktivität gesteigert werden. Zudem sollen Arbeitsumgebungen smarter und damit zukunftssicherer werden.
Im Bereich “Gesellschaft” sieht Rosenbauer die Halbierung der CO2-Emissionen in der Logistik und eine Ressourcenschonung vor. Brandbekämpfung soll emissionsfrei werden, Investitionsn sollen sich an ESG-Kriterien orientieren und für den Konzern soll eine Klimastrategie entwickelt werden.
Die letzte Säule “Kapitalmarkt” ist die konkreteste. Der Umsatz soll auf 2 Mrd EUR wachsen, eine EBIT-Marge von 7% erreicht werden, ein ROCE (Return on Capital Employed) von 14% und F&E-Investitionen von 30 Mio EUR jährlich betragen.