Die Vinzenz Gruppe ist einer der größten privaten Gesundheitsdienstleister Österreichs und wird vom Orden der Barmherzigen Schwestern verwaltet. Im trend TOP 500 Ranking 2023 befindet sich das Gesundheitsunternehmen auf Platz 122.
FACTS: Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH
Gegründet: 1995
Unternehmenssitz: 1060 Wien, Gumpendorfer Straße 108
Mitarbeiter (2022): 8.007
Tätigkeiten: Gesundheitswesen, Betrieb und Managment von Krankenhauseinrichtungen
Umsatz (2022): 1.084 Mio. €
Eigentümer: St. Vinzenz gemeinnützige Privatstiftung der Barmherzigen Schwestern 100%
Management: Michael Heinisch (Geschäftsführer)
Website: vinzenzgruppe.at
Die Vinzenz Gruppe ist eine der bedeutendsten Betreiberinnen von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen in Österreich. Die heutige Gruppe ging 1995 aus der St. Vinzenz Holding hervor. Letztere war von den Gumpendorfer Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul gegründet worden.
Firmengeschichte
Zum Zeitpunkt der Gründung der Gruppe gehörten die Krankenhäuser der Barmherzigen Schwestern in Wien, Linz und Ried im Innkreis zur Holding. 2001 kam das Orthopädische Spital Speising, 2004 das St. Josef Krankenhaus, das Krankenhaus Göttlicher Heiland und 2007 das Herz-Jesu Krankenhaus zu der Gruppe hinzu. Seit 2009 ist die Vinzenz Gruppe auch an der HerzReha Bad Ischl beteiligt und hat dort mittlerweile auch die Geschäftsführung inne.
Neben dem Betrieb von Krankenhäusern und Reha-Standorten, gehören zu der Gruppe auch eine Vielzahl an Dienstleistungsunternehmen, die ebenfalls im Bereich des Gesundheitswesens agieren. Zu diesen zählen unter anderem die SANTESIS Technisches Gebäudemanagement & Service GmbH, die Labcon GmbH oder die Vinzenz Pathologieverbund GmbH.
Die Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH ist seit 2010 im vollständigen Besitz der Sankt Vinzenz Gemeinnützige Privatstiftung der Barmherzigen Schwestern, damit der Orden der Barmherzigen Schwestern gegenüber den wirtschaftlichen Unternehmerrisiken abgesichert ist. Im selben Jahr wurde Michael Heinisch (geb. 1967) zum Geschäftsführer des Unternehmens ernannt.
Umsatzentwicklung Vinzenz Gruppe
Jahr | Umsatz (in Mio. €) | +/- ggü. Vorjahr in % |
---|---|---|
2015 | 532 | k.A. |
2016 | 602 | 13,16 |
2017 | 755 | 25,42 |
2018 | 789 | 4,50 |
2019 | 819 | 3,80 |
2020 | 855 | 4,40 |
2021 | 1.004 | 17,43 |
2022 | 1.084 | 7,97 |
Umsatzentwicklung Vinzenz Gruppe 2015 - 2022
Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen der Vinzenz Gruppe
Mit knapp 2.700 Betten und fast einer halben Million Ambulanten Patienten (Stand 2020) ist die Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH einer der größten Träger gemeinnütziger Gesundheitseinrichtungen in Österreich.
Sowohl für den medizinischen als auch den pflegerischen Bereich gibt es zentrale Management Teams, die als oberstes Führungs- und Steuerungsorgan fungieren. Ersteres dient dazu, die medizinische Gesamtstrategie des Unternehmens weiterzuentwickeln und regionale Strategien für die individuellen Häuser bereitzustellen. Das Pflege Management Team überwacht zum einen die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter und zum anderen die Ausführung pflegerelevanter Projekte. Außerdem beschäftigt es sich mit grundlegenden Fragestellungen im Pflegemanagement-Bereich.
Zentrale Themen sind bei Gesundheitseinrichtungen natürlich die Zufriedenheit und die Sicherheit der Patienten. Damit beide Faktoren gewährleistet werden können, versucht die Vinzenz Gruppe in all ihren Einrichtungen mittels einer vorbeugenden Strategie zur Fehlererkennung, mögliche Risiken frühestmöglich zu identifizieren und so zu verhindern. Hierfür verwendet das Unternehmen das Meldesystem für kritische Ereignisse und Beinahefehler „hiSAM – high SAfety Management“.
Mitarbeiter von Kranken- und Pflegeanstalten sind dazu aufgerufen, mögliche Fehlerquellen innerhalb des Systems zu melden, damit sich wiederholende Probleme vermieden und entsprechende Präventionsmaßnahmen getroffen werden können. Auch regelmäßige Patientenbefragungen sollen dazu beitragen, die Qualität der Gesundheitsdienstleistungen stetig zu verbessern. Die Datenverarbeitung erfolgt dabei absolut anonym, Berichte werden häuserübergreifend allen sieben Krankenhäusern der Gruppe publiziert, um weitere Fehlervermeidungsstrategien zu entwickeln.
Mitarbeiterentwicklung Vinzenz Gruppe
Jahr | Mitarbeiter | +/- ggü. Vorjahr in % |
---|---|---|
2015 | 5.160 | k.A. |
2016 | 5.254 | 1,82 |
2017 | 6.588 | 25,39 |
2018 | 6.653 | 0,99 |
2019 | 6.768 | 1,73 |
2020 | 6.796 | 0,41 |
2021 | 7.860 | 15,66 |
2022 | 8.007 | 1,87 |
Mitarbeiterentwicklung Vinzenz Gruppe 2015 - 2022
Forschung in der Vinzenz Gruppe
Die Krankenhäuser der Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH sind stark in die Forschung und die Durchführung klinischer Studien involviert. Die einzelnen Häuser haben dabei unterschiedliche Schwerpunkte.
Das Ordensklinikum Linz ist stark in die Krebsforschung und Onkologie eingebunden und ist aufgrund seiner Laborausstattung befähigt, Tumorproben zu untersuchen. So konnten bereits einige Fortschritte in der Behandlung von Krebserkrankungen gemacht werden.
Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Wien betreibt mit dem Karl Landsteiner Institut eine eigene Forschungseinrichtung für Gastroenterologie und Rheumatologie. Der Fokus liegt hierbei auf Darm- sowie rheumatischen Erkrankungen.
Das Comprehensive Cancer Center Vienna (CCC), das in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien und dem Allgemeinen Krankhaus der Stadt Wien betrieben wird, widmet sich sowohl der Versorgung von Krebspatienten, als auch der onkologischen Forschung. Durch die Verbindung mit der Universität werden im CCC nicht nur modernste Verfahren und innovative Technologie eingesetzt, Patienten haben darüber hinaus auch die Möglichkeit, an nationalen und internationalen Forschungsprogrammen teilzunehmen. Auch die Grundlagenforschung über die Entstehung, das Wachstum und die Ausbreitung von Tumoren steht im Zentrum der Arbeit des CCC.
Taskforce „Gesundheit neu denken!“
Die Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH ist auch in das Programm „Gesundheit neu denken“ integriert, welches sich mit drängenden Fragen der österreichischen Gesundheitsversorgung und potenziellen Lösungsansätzen beschäftigt. 2017 veröffentlichte die Taskforce ein Manifest, welches versuchte, die Schwächen des österreichischen Gesundheitssystems aufzuzeigen.
Neben dem hohen Kostenaufwand des Systems wurden auch die mangelnde Selbstverantwortung der in Österreich lebenden Menschen in Bezug auf ihre eigene Gesundheit sowie die fehlende Transparenz innerhalb des Gesundheitswesens als Probleme identifiziert. Michael Heinisch, Chef der Vinzenz Gruppe, prangerte bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Manifests darüber hinaus das Kompetenzwirrwarr und die unterschiedlichen Finanzierungslogiken innerhalb des Gesundheitssystems an:
"Derzeit behindern Kompetenzwirrwarr und unterschiedliche Finanzierungslogiken die integrierte Qualität für die Patientinnen und Patienten. Wir haben zu viele Regeln, die vorgeben, wie wir Qualität im Gesundheitswesen sicherstellen – hier braucht es dringend eine Entrümpelung-Reform. Die Balance zwischen Regulierung und Überregulierung muss wiederhergestellt werden.“