Philipp Habsburg ist seit über 20 Jahren bei KTM Motorrad im Innviertel tätig, der global tätigen Motorradfirma. Er reist viel herum: in den Haupt-Exportmarkt USA, zum KTM-Partner Bajaj in Indien oder nach China.
Als Entwicklungsleiter ist Philipp Habsburg für 550 Mitarbeiter zuständig, außerdem ist er Geschäftsführer von KTM Technologies. "Natürlich trage ich meinen Namen mit Stolz. Aber ich stehe mit beiden Beinen im Leben und habe nie darauf gehofft, dass die Monarchie wiederkommt und ich einen Versorgungsposten bekomme."
Für Stammbäume hat er sich erst in den letzten Jahren zu interessieren begonnen. Er stammt aus der so genannten Teschen-Linie der Habsburger, die ihren Sitz im südpolnischen Zywiec hat, früher Saybusch. Eine Brauerei gehört auch dazu. Gleich dreimal wurde die Familie enteignet: 1918,1939 von den Nazis und nach dem Zweiten Weltkrieg von den Kommunisten. Philipps Vater floh 1942 von Polen nach Österreich. Einige Verwandten streiten noch immer um eine Restitution der Güter in Zywiec.
Doch das alles bekümmert den Nachfahren nicht sonderlich. Viel wichtiger ist für ihn, einen anderen Teil des Habsburger-Erbes zu lebendig zu halten: den Anspruch, überstaatlich zu denken und zu organisieren. Denn die Entwicklung der letzten Jahre hat dem überzeugten Europäer zu denken gegeben: "Wir müssen die Grundsätze der Europäischen Union hochhalten und weg vom kleinstaatlichen, nationalistischen Gehabe kommen. Das ist etwas, das wir aus den alten Monarchie-Zeiten durchaus lernen können."
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