Trend Logo

„Kippen des Klimas lässt sich noch vermeiden“

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
4 min
Klimaexpertin Prof. Helga Kromp-Kolb
Klimaexpertin Prof. Helga Kromp-Kolb©Matt Observe
  1. home
  2. Specials
  3. Special
Das Finanzsystem spielt eine wesentliche Rolle, um den Klimawandel zu stoppen. Das sagt die Klimaexpertin Prof. Helga Kromp-Kolb beim Outlook 2022 von Amundi Austria.

Wenn wir jetzt handeln, ist noch vieles möglich – das war die Kernbotschaft der Meteorologin Prof. Helga Kromp-Kolb im Rahmen eines Online-Events der Fondsgesellschaft Amundi Austria. Die hatte ihren Outlook 2022 unter das Motto „Wirtschaft und Kapitalmärkte im Umfeld der Herausforderungen 2022“ gestellt. Die renommierte Wissenschaftlerin und Klimaexpertin machte dabei durchaus Mut: „Wenn wir das Ziel der Pariser Klimakonferenz erreichen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, besteht eine große Chance, den Klimawandel zu stabilisieren.“ Geschehe dies nicht, drohe eine kontinuierliche Erderwärmung, die dann nicht mehr aufzuhalten sei, das System drohe zu kippen – ein Szenario, das in der Wissenschaft mit dem Begriff „hot house earth“ bezeichnet wird. „Noch können wir diesen Kipppunkt vermeiden. Dafür müssen aber jetzt Maßnahmen gesetzt werden.“

Kreislaufwirtschaft statt Wachstumszwang

Klar ist für die Expertin auch: „Die Wirtschaft wird sich verändern müssen. Und zwar vom Wachstumszwang zur Kreislaufwirtschaft.“ Schon jetzt würden die höheren Temperaturen in Ländern wie den USA, China und Brasilien das Wirtschaftswachstum dämpfen, weil die Leistungsfähigkeit bei großer Hitze abnimmt. Das Finanzsystem spielt eine wichtige Rolle, an dieser Transformation mitzuwirken.“

Blurred image background
Alois Steinböck, Chief Investment Officer von Amundi Austria © Klimpt

Die Wirtschaft hat erkannt, dass der Wandel notwendig ist, ist Kromp-Kolb überzeugt. „Ganz entscheidend ist die Frage, wie diese Transformation finanziert werden kann und wie die dafür notwendigen Finanzströme in die richtige Richtung gelenkt werden“, betont auch Alois Steinböck, Chief Investment Officer von Amundi Austria. Als größter Asset Manager in Europa ist Amundi hier durchaus als Wegbereiter zusehen. Steinböck: „Wir haben bereits 2010 die Nachhaltigkeit als Firmenphilosophie verankert und in der Folge konkrete Ziele definiert.“ So berücksichtigen alle aktiv verwalteten, offenen Fonds ESG-Kriterien. In Initiativen und Maßnahmen zur Förderung der Energiewende oder des sozialen Zusammenhaltes wurden 31 Milliarden Euro investiert sowie ein „ESG Advisory Services“ aufgebaut, der vor allem institutionelle Investoren bei nachhaltigen Investments unterstützt. Zudem pocht Amundi als aktiver Aktionär bei zahlreichen Unternehmen auf die Berücksichtigung von Maßnahmen gegen den Klimawandel sowie auf soziale Aspekte.

Anlageziel „Net Zero 2050“

Ein gerade beschlossener „Klimaaktionsplan 2022-2025“ setzt neue Ziele. So sollen – neben zahlreichen anderen Maßnahmen - verstärkt offene Fonds mit dem Anlageziel „Net Zero 2050“ angeboten werden sowie ein Anlagevolumen von rund 20 Milliarden Euro in Impact-Fonds investiert werden. Das sind Fonds, die in Unternehmen investieren, die direkt und konkret messbare Beiträge zur ökologischen oder sozialen Entwicklung leisten. Zudem wird ein neues Umwelt-Ratings eingeführt, das die Anstrengungen von Unternehmen bei der Dekarbonisierung des operationellen Geschäfts und der Entwicklung nachhaltiger Aktivitäten bewertet. Unternehmen, die hier besonders gut abschneiden, werden in den Portfolios der Fondsgesellschaft übergewichtet.

Fazit von Alois Steinböck: „Amundi ist ein verlässlicher Partner beim Einsatz für mehr Nachhaltigkeit und wir haben auch die Größe und die Expertise, um auf die Unternehmen einzuwirken. Denn klar ist: Wir werden die Herausforderung des Klimawandels nur gemeinsam stemmen können.“

AmundiKlimapolitikESG im Finanzsektor
Logo
Jetzt trend. ab € 14,60 im Monat abonnieren!