Aufwind am Immobilienmarkt: Die Zahl der neuen Grundbucheintragungen nimmt wieder zu.
©Elke MayrÖsterreichs Immobilienmarkt kommt wieder in Bewegung. 9.359 Grundbucheintragungen im Juli 2024 bedeuten das höchste Transaktionsergebnis seit Juni 2023 und ein Ende des seit Mai 2022 andauernden Abwärtstrends.
Die letzten Jahre waren schwere Jahre für Immobilienentwickler. Wie Thomas G. Winkler, CEO der UMB Development AG in seinem Kommentar für den trend. festhält, beruht deren Geschäftsmodell im Kern darauf, dass in möglichst kurzer Zeit, mit möglichst viel Fremdkapital möglichst viele große Projekte gedreht werden.
Die Zins- und Inflationsentwicklung haben diesem Modell einen Strich durch die Rechnung gemacht. Erschwerend hinzu kamen verschärfte Bestimmungen zur Immobilienfinanzierung: Seit Juli 2022 müssen Kreditnehmer beim Abschluss eines Immobilienkreditvertrags mindestens 20 Prozent Eigenkapital vorweisen. Die Kreditrate darf 40 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens nicht überschreiten. Die maximale Kreditlaufzeit wurde auf 35 Jahre begrenzt. In der Pandemie haben zudem viele Unternehmen gelernt, dass sie mit Homeoffice-Regelungen Office-Space sparen können.
Alles zusammen ergab eine giftige Mischung für Immobilienentwickler. Ihre Businessmodelle sich rechneten sich plötzlich nicht mehr. Auf vielen Immobilien blieben sie förmlich sitzen, die darauf folgenden Forderungen der Fremdkapitalgeber hatten auch in Österreich bereits einige Insolvenzen aus der Branche zur Folge.
Steigende Grundbucheintragungen als Lichtblick
Nun gibt es jedoch einen Lichtblick. Der Auswertung der Grundbucheintragungen für den Juli durch die IMMOunited GmbH zufolge gab es im Juli 2024 in Österreich exakt 9.359 Grundbucheintragungen, was die größte Zahl von Immobilientransaktionen seit Juni 2023 bedeutet. Damit wurde auch der bereits seit Mai 2022 anhaltende Abwärtstrend durchbrochen.
IMMOunited CEO Roland Schmid führt diese positive Entwicklung zumindest zum Teil auch auf die politische Unterstützung zurück. Seit dem 1. Juli 2024 sind Grundbucheintragungen im Zusammenhang mit Eigentums- und Pfandrechten beim Erwerb von Wohnraum von der Eintragungsgebühr befreit. „Die erfreuliche positive Entwicklung der Grundbuchtransaktionen ist sicherlich auch auf die entfallende Eintragungsgebühr zurückzuführen. Dieser Faktor belebt den Immobilienmarkt spürbar“, sagt Schmid.
Tendenziell sieht Schmid jedoch auch einen generellen leichten Marktaufwärtstrend und rechnet damit, dass das Plus vom Juli kein einmaliges Ereignis war.