Elon Musk machte Tesla zum wertvollste Autobauer an der Börse. Die Aktie performt gut, die Modelle überzeugen die Kunden im Premiumsegment für E-Autos. Das Unternehmen "Tesla Inc." im Porträt.
- FACTS: Tesla
- Gründungsgeschichte von Tesla
- Elon Musk – CEO von Tesla
- Tesla fährt an die Börse – die Entwicklungen der Aktie im Nasdaq
- Tesla Umsatz und Gewinn
- Die Automodelle von Tesla
- Supercharger, Solaranlagen, Batterien: Weitere Produkte von Tesla
- Produktionsstandorte und Fabriken
- Autonomes Fahren – Ein weiteres Ziel
- Erfolge und Misserfolge
- Das Unternehmen im Internet
FACTS: Tesla
Name: Tesla Inc.
Gegründet: 01.07.2003
Gründer: Martin Eberhard und Marc Tarpenning
Firmensitz: Tesla Headquarters – Gigafactory Texas, 1 Tesla Road, Austin, TX 78725
Mitarbeiterzahl: rund 110.000
Tätigkeiten: Fahrzeuge, Energietechnik
Umsatz (2021): 53,8 Milliarden US-Dollar
Gewinn (2021): 5,5 Milliarden US-Dollar
CEO: Elon Musk
Management: Zachary Kirkhorn (Master of Coin & Chief Financial Officer), Martin Viecha (Head of Investor Relations), Kevin Mukai (Director-Production Engineering, Gigafactory), Andrew Baglino (Senior VP-Powertrain & Energy Engineering), Natasha Mahmoudian (UK Head-Public Policy & Business Development)
Börsenkennzahl (ISIN): US88160R1014
Gründungsgeschichte von Tesla
Tesla wurde im Juli 2003 von zwei Ingenieuren und Softwareentwicklern, Martin Eberhard und Marc Tarpenning, in San Carlos, Kalifornien, gegründet. Eberhard beanspruchte damals den Titel des CEO, Tarpenning nahm die Funktion des CFO ein. Das Unternehmen hieß zu der Zeit „Tesla Motors“; benannt nach dem berühmten Erfinder und Elektroingenieur Nikola Tesla.
Über die Intention der Gründung gibt es widersprüchliche Angaben. Fest steht, beide waren getrieben ein Akku für Fahrzeuge zu entwickeln und das Elektroauto massentauglich zu machen. Eberhard war davon überzeugt, dass Tesla sowohl ein Autohersteller, wie auch ein Technologieunternehmen werden sollte.
Erfahrung in puncto Batterieentwicklung hatten die beiden Silicon-Valley-Ingenieure bereits. Gemeinsam mit „Rocket Ebook“ entwickelten sie den ersten E-Reader. Die Firma wurde im Jahr 2000 für 187 Millionen US-Dollar verkauft.
Elon Musk war kein Tesla-Gründer
Tesla ist heute eng mit dem Namen Elon Musk verbunden. Fälschlicherweise wird Musk häufig auch als Gründer des Unternehmens bezeichnet. Das ist aber nicht der Fall.
Musk stieg 2004 – ein Jahr nach der Gründung – in das Unternehmen ein. Musk war der wesentliche Financier des Projekts. Er investierte anfangs 6,5 Millionen US-Dollar.
Musk legte auch in den kommenden Monaten den Fokus auf die Finanzierung, ohne sich dabei inhaltlich zurückzuhalten. Nach zwei Jahren der Strategieentwicklung, startete Musk weitere Finanzierungsrunden. Namhafte Unternehmen und Unternehmer investierten in Tesla; so z.B. die Google-Mitbegründer Larry Page und Sergey Brin, Valor Equity Partners oder Jeff Skoll von eBay.
Vision und Ziel des Unternehmens
Im August 2006 war dann auch für die Öffentlichkeit ersichtlich – Musk hatte eine klare Vision und wollte mehr Einfluss in dem Unternehmen. In einem Blogeintrag auf der Website von Tesla veröffentlichte er „The Secret Tesla Motors Master Plan (Just Between You and Me)“ und formulierte dabei die Mission des Unternehmens: Tesla solle dazu beitragen, dass der Wandel von einer „Kohlenwasserstoff-Wirtschaft zu einer Solar-Elektro-Wirtschaft“ gelänge. Sein „Masterplan“ sah folgende Punkte vor:
Sportwagen bauen
Mit dem Geld aus dem Verkauf sollen erschwingliche Autos gebaut werden.
Verwenden Sie dieses Geld, um ein noch erschwinglicheres Auto zu bauen.
Bieten Sie gleichzeitig emissionsfreie Optionen der Stromerzeugung an.
2008 verließen die Tesla-Mitbegründer Martin Eberhard und Marc Tarpenning das Unternehmen. Man trennte sich nicht im Guten. Klagen gegen Musk und das Unternehmen wurden eingereicht.
Im selben Jahr wurden zudem auch 24% der Belegschaft gekündigt. Ein aufwühlendes Jahr für den Autobauer, das jedoch auch einen Erfolg aufweisen konnte: Der erste funktionstüchtige Tesla Roadster lief im Februar 2008 vom Band.
Elon Musk – CEO von Tesla
Steckbrief Elon Musk
Name: Elon Reeve Musk
Geboren: 28. Juni 1971 in Pretoria, Südafrika
Ausbildung: Studium der Wirtschaftslehre und Physik an der Universität Pennsylvania
Unternehmen: Tesla, Inc., SpaceX, Neuralink, The Boring Company, Zip2, X.com, Musk Foundation
Vermögen: 188,6 Milliarden US-Dollar (2023) laut Forbes
Im Oktober 2008 wurde Elon Musk zum CEO befördert. Musk musste mit Finanzierungsschwierigkeiten und einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld kämpfen. Zudem mussten über die Monate zahlreiche Roadster aufgrund von technischen Gebrechen zurückgerufen werden. In den ersten Jahren seiner Firmengeschichte stand Tesla mehrmals vor dem finanziellen Aus.
Doch der erste monetären Erfolg gelang ihm ein Jahr später, als Tesla zum ersten Mal Gewinne erzielte – 1 Millionen US-Dollar. Im selben Jahr beteiligte sich Daimler an Tesla; auch Toyota ging mit dem Autobauer eine Partnerschaft ein.
2009 sicherte sich Tesla einen großen Kredit des US-amerikanischen Energieministeriums in Höhe von 465 Millionen US-Dollar.
Musks Führungsstil gilt als umstritten. Als machtverbissen, empathielos und manipulativ beschreiben ihn die einen. Die Anderen streichen seine revolutionäre Herangehensweise und seinen Ehrgeiz hervor.
Tesla fährt an die Börse – die Entwicklungen der Aktie im Nasdaq
Tesla ging 2010 an die Börse. Es war das erste IPO eines US-Autoherstellers seit dem Börsengang von Ford 1956. Und es war ein erfolgreiches Nasdaq-Debüt: Die Anteilsscheine des kalifornischen Herstellers von Elektrofahrzeugen sprangen gleich zu Handelsbeginn rund zwölf Prozent auf 19 Dollar in die Höhe. Die Dividendenpapiere waren zu 17 Dollar ausgegeben worden.
Acht Jahre später, 2018, sorgte Musk mit seinen Plänen, Tesla von der Börse zu nehmen, für Aufsehen. Musk hatte damals via Twitter überraschend verkündet, er erwäge, Tesla zum Aktienkurs von 420 Dollar von der Börse zu nehmen. Tesla wäre damit rund 70 Mrd. Dollar wert gewesen. "Finanzierung gesichert", fügte Musk hinzu.
Den Plan gab Musk jedoch auf - negative Reaktionen von Anlegern hätten ihn zum Rückzieher bewogen, lautete damals die Begründung.
Die Tesla-Aktie (US88160R1014) legte im Nasdaq über die Jahre eine Achterbahnfahrt hin; doch die langfristige Entwicklung des Papiers kann sich durchaus sehen lassen. In den letzten fünf Jahren legte das Papier um rund 940% zu.
Tesla Umsatz und Gewinn
Jahr | Umsatz (in Mio. $) | Ergebnis nach Steuer (in Mio. $) |
---|---|---|
2016 | 7,000 | -674,91 |
2017 | 11,759 | -1 961,40 |
2018 | 21,461 | -976,09 |
2019 | 24,578 | -862,00 |
2020 | 31,536 | 690,00 |
2021 | 53,823 | 5 524,00 |
2022 | 81,46 | 12 583,00 |
Umsatz- und Gewinnentwicklung Tesla 2016 - 2022
Die Automodelle von Tesla
In Österreich steigt die Zahl der zugelassenen E-Autos seit Jahren kontinuierlich an. Tesla hat an diesem Anstieg einen nicht geringen Anteil. Zwischen Januar und Oktober 2022 wurden rund 26.000 Elektro-PKW in Österreich zugelassen. Das Model Y von Tesla ist mit über 3700 zugelassenen Fahrzeugen in diesem Zeitraum, der Spitzenreiter.
Ein Überblick über die Tesla-Modelle
Model 3
Beschleunigung 0-100 km/h in 3,3 sec
Höchstgeschwindigkeit: 261 km/h
Reichweite: 602 km
Model S
Beschleunigung 0-100 km/h in 2.1 sec
Höchstgeschwindigkeit: 322 km/h
Reichweite: 600 km
Model X
Beschleunigung 0-100 km/h in 2.6 sec
Höchstgeschwindigkeit: 262 km/h
Reichweite: 543 km
Model Y
Beschleunigung 0-100 km/h in 3.7 sec
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Reichweite: 533 km
Roadster
Beschleunigung 0-100 km/h - ausständig
Höchstgeschwindigkeit: 402 km/h
Reichweite: bis zu 1000 km
Geplante Modelle
Cybertruck
Der Tesla Cybertruck wird ein elektrischer Pick-Up und soll 2023 auf den Markt kommen.
Cyberquard
Das Tesla Cyberquad ist ein Konzept für ein elektrisches Quad-Geländefahrzeug. Die erste Version - für Kinder - wurde 2021 auf den Markt gebracht; aufgrund von Sicherheitsmängel jedoch zurückgerufen.
Semi
Einen ausführlichen Überblick der jeweiligen Modelle erhalten Sie auf autorevue.at
Supercharger, Solaranlagen, Batterien: Weitere Produkte von Tesla
"Wir konzipieren nachhaltige Systeme, die massiv skalierbar sind - was zu größtmöglichen Umweltvorteilen führt. Unsere Produkte zur Energieerzeugung und Energiespeicherung arbeiten mit unseren Elektrofahrzeugen zusammen, um deren positive Auswirkungen zu verstärken“, heißt es auf der Unternehmenswebsite von Tesla.
Über die Jahre entwickelte Tesla sein Produktportfolio weiter. Auch der Name des Unternehmens änderte sich im Laufe der Jahre. 2017 verzichtete man auf den Zusatz „Motors“ im Namen; ab da an hieß das Unternehmen „Tesla Inc.“.
Supercharger E-Ladestationen. Mit rund 40.000 Superchargern weltweit betreibt Tesla das größte weltweite Netz an Schnellladestationen für Elektroautos. Tesla gibt an, dass bei einem Ladevorgang in 15 Minuten genügend Strom für bis zu 275 km geladen werden kann.
Stromspeicher. Die Tesla Powerwall ist ein Stromspeicher für Eigenheime, der zur Speicherung von Solar- oder Netzstrom verwendet wird.
Daneben entwickelt Tesla weitere Produkte wie Solarpanele und gigantische Batterien
Nach wie vor sind es jedoch die Autos, die Teslas Image prägen. Im Gesamtjahr 2022 hatte Tesla rund 1,3 Millionen Fahrzeuge weltweit ausgeliefert.
Produktionsstandorte und Fabriken
Wo baut Tesla seine Fahrzeuge, Batterien und Solaranlagen? Das Unternehmen ist auf drei Kontinenten mit seinen Werken vertreten; Tesla selbst bevorzugt die Bezeichnung „Gigafactory“.
Ein Überblick über die Standorte und Produktionsleistungen.
Tesla Werk Fremont Kalifornien, USA
Eröffnet: 2012
Was wird produziert? Model S, Model 3, Model X und Model Y
Gigafactory Nevada, USA
Eröffnet: 2016
Was wird produziert? Batteriezellen und Akkupacks für Autos und Powerwalls. Elektromotoren und Antriebseinheiten für Model S,X und 3 und Model Y. In Planung: Produktion des Sattelschleppers Semi
Gigafactory New York, USA
Eröffnet: 2016
Was wird produziert? Photovoltaikmodule, Solarschindeln, sowie Bauteile für Supercharger
Gigafactory AustinTexas, USA
Eröffnet: 2022
Was wird produziert? Model Y für den US-amerikanischen Markt. Geplant ist, dass auch Semi und Cybertruck hier gebaut werden sollen
Gigafactory Shanghai, China
Eröffnet: 2018
Was wird produziert? Model 3 und Model Y, Akkupacks, sowie Supercharger
Gigafactory Berlin - Brandenburg, Deutschland
Eröffnet: 2022
Was wird produziert? Model Y. In Planung: Produktion des Model 3 sowie Batteriezellen
Das 2015 eröffnete Werk im niederländischen Tilburg wurde 2021 geschlossen. Hier wurden die Endmontage der Modelle S und X vorgenommen. Nach der Schließung des Werks ist die Gigafactory in Berlin-Brandenburg der einzige Tesla-Standort in Europa.
Über den Standort des nächsten Werks gibt es schon länger Andeutungen. Zuletzt verdichteten sich Hinweise, dass die Fabrik in Kanada errichtet werden könnte.
Autonomes Fahren – Ein weiteres Ziel
Tesla-Chef Elon Musk kündigte immer wieder an, dass er die autonome Fahrtechnik „im großen Umfang einführen“ wollen würde. Zuletzt stellte er 2022 das lang angekündigte selbstfahrende Modell in Aussicht.
Doch die schon in Tesla-Fahrzeugen verfügbaren Funktionen für automatisiertes Fahren von Tesla waren in den USA in mehrere Unfälle verwickelt, die von den Behörden untersucht werden. Das sorgte für politische Kontroversen über den Zulassungsprozess.
Eng mit der Thematik des autonomen Fahrens ist die künstliche Intelligenz verbunden. Tesla schreibt auf seiner Website dazu:
"Wir sind davon überzeugt, dass ein auf fortschrittlicher KI basierender Ansatz für Vision und Planung, der durch den effizienten Einsatz von Inferenz-Hardware unterstützt wird, der einzig gangbare generelle Lösungsweg für autonomes Fahren und mehr darstellt."
Erfolge und Misserfolge
Tesla ist gilt als der Vorreiter im Bereich der Elektromobilität und hat sich immer wieder Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Herstellern erarbeitet. Als erster Hersteller brachte Tesla E-Autos auf den Markt, die eine Reichweite von 400 Kilometern erzielten. Zudem war die eingebaute Software bis dato konkurrenzlos.
Das Ziel, erschwingliche E-Autos zu produzieren, haben Konkurrenten wie Nissan oder Renault (auch) erreicht. Tesla konkurriert mit zahlreichen Unternehmen sowohl im Inland als auch international. Die Markenautorität für Premium-Elektrofahrzeuge ist Tesla hingegen nicht abzusprechen.
Marktübersicht Elektroautos. Testberichte, technische Daten, Reichweiten und Preise aller in Österreich erhältlichen E-Auto-Modelle finden Sie im umfassenden Marktüberblick von autorevue.at
Die weltweit steigende Energienachfrage und der wachsende Markt für Alternativenergien, könnte Tesla zugutekommen. Aufgrund der Diversifikationsstrategie in dem Bereich, könnten Produkte und Serviceleistungen Wachstumschancen haben.
Tesla ist eng mit Elon Musk verbunden. Manche sagen, Tesla ist Elon Musk. Dies kann ein Vorteil, wie auch ein Nachteil sein. Der CEO ist ein treibender Innovator, teils aber auch unberechenbar.
Fest steht, dass Tesla mittlerweile der nach Börsenwert wertvollste Autobauer ist und seinen Wachstumskurs fortsetzt.