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Schweiz senkt Wirtschaftsprognose

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Globale Handelskonflikte sorgen für Unsicherheit
©APA/HARALD SCHNEIDER
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Die Schweizer Regierung hat ihre Wachstumserwartungen für heuer und 2026 leicht gesenkt und rechnet weiterhin mit einem unterdurchschnittlichen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Zugleich betonten die beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) angesiedelten Ökonomen des Bundes eine außerordentlich große Unsicherheit der Vorhersage. "Diese Prognose basiert auf der Annahme, dass ein eskalierender globaler Handelskrieg ausbleibt", hieß es in ihrer Erklärung.

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Für das laufende Jahr erwarten die Seco-Volkswirte nun einen BIP-Zuwachs von 1,4 Prozent. Im Dezember hatten sie noch ein Plus von 1,5 Prozent veranschlagt. 2026 wird dann eine Wachstumsbeschleunigung auf 1,6 (bisher: 1,7) Prozent erwartet.

Die Unsicherheit im Zusammenhang mit der internationalen Wirtschafts- und Handelspolitik und ihren makroökonomischen Auswirkungen sei außerordentlich groß und es seien extreme Entwicklungen denkbar, erklärten die Seco-Ökonomen. Eine Abschwächung der internationalen Wirtschaftsentwicklung in einem handelspolitischen Negativszenario hätte erhebliche Auswirkungen auf den Schweizer Außenhandel und auf die Konjunktur. Ebenso könnten sich die globale Nachfrage und die Konjunktur in Europa günstiger entwickeln als aktuell erwartet, etwa im Zuge eines umfangreichen Fiskalstimulus, wie er derzeit in Deutschland geplant sei. "In einem solchen Positivszenario würde die Nachfrage nach Schweizer Exporten steigen und das Wirtschaftswachstum in der Schweiz höher ausfallen."

Die Jahresteuerung veranschlagt das Seco dieses Jahr wie bereits bisher erwartet mit 0,3 Prozent. 2026 dürften die Verbraucherpreise dann um 0,6 Prozent anziehen, nachdem bisher 0,7 Prozent erwartet wurden. Die Schweizerische Nationalbank (SNB), die für Preisstabilität einen Zielbereich von null bis zwei Prozent anpeilt, sieht die Inflation im Griff und hatte deswegen ihren Leitzins im Dezember zum vierten Mal in Folge gesenkt. Ökonomen erwarten bei der geldpolitischen Lagebeurteilung der Notenbank am Donnerstag eine weitere Rücknahme des Leitsatzes auf dann noch 0,25 Prozent.

Die BIP-Angaben sind um den Einfluss von Sport-Großereignissen wie etwa Fußball-Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele bereinigt. Lizenzgebühren und Fernseheinnahmen von Organisationen wie dem Weltfußballverband Fifa und dem Internationalen Olympischen Komitee, die ihren Sitz in der Schweiz haben, beeinflussen die Wertschöpfung spürbar.

KITZBUEHEL - ÖSTERREICH: FOTO: APA/HARALD SCHNEIDER

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