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Jung-Gründer Moritz Lechner und Viktoria Izdebska: "Harte, selten glamouröse Arbeit"

Aktualisiert
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3 min

KNOW-HOW. Viktoria Izdebska hat mit 19, Moritz Lechner mit 14 zum ersten Mal gegründet, heute beschäftigen sie 15 bzw. 45 Mitarbeiter. Die Krisen rundherum haben sie gelehrt, genau auf ihre Strukturen, Risiko- und Kostenmanagement zu achten. Lechner: „Um scheitern zu können, muss man erst einmal etwas machen.“

©trend / Lukas Ilgner / Bernhard Ecker
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Wer in den 2020ern jung gegründet hat, hat auch gelernt, dass man das Business-Einmaleins beherrschen muss. Das bestätigen auch Viktoria Izdebska, Gründerin mit 19, und Moritz Lechner, Gründer mit 14. Heute beschäftigen sie 15 bzw. 45 Mitarbeiter. Die Krisen rundherum haben sie gelehrt, genau auf Strukturen, Risiko- und Kostenmanagement zu achten.

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Nicht so viel Netflix schauen, sich seltener mit Freunden treffen können – Verzicht gehört zum Lebensmodell von Moritz Lechner und Viktoria Izdebska. Es sei bei ihrem Arbeitspensum und ihren Interessen doch „schwer, Anschluss an gleichaltrige Gruppen zu finden“, seufzt Izdebska, 22, Gründerin des Start-ups Salesy, das ein Softwaretool zur Verkaufsoptimierung entwickelt hat.

Lechner, der 20-jährige Gründer der Viral Social Media Kampagnenplattform NewFluence, sieht es dennoch gelassen: „An Work-Life-Balance denke ich nicht mal, solange die Arbeit Spaß macht“, sagt er. Seine Firma beschäftigt inzwischen 45 Mitarbeiter, die für große Konzerne wie Spar oder Coca-Cola Kooperationen mit Mikroinfluencern managen.

Das Einmaleins des Unternehmertums müssen sie sich mangels Zeit fürs Studieren berufsbegleitend aneignen, Izdebska vertieft sich etwa gerade in die Geheimnisse der Finanzkennzahlen. Die Heroes der beiden Entrepreneurial Youngsters sind jene des angelsächsischen Kapitalismus: Lechner bewundert Tesla-Gründer Elon Musk, Izdebska Virgin-Gründer Richard Branson und die Silicon-Valley-Größe Peter Thiel.

Strukturiert und zielorientiert

Beide haben zwar enormen Respekt vor so genannten Impact-Gründern, die mit ihren Lösungen oft ein konkretes Problem der Umwelt, der Gesellschaft etc. adressieren. Klimawandel und Krieg, gesteht die toughe Salesy-Gründerin, machen ihr durchaus Angst. Sie selbst setzen aber auf klassische Businesspläne, Umsätze, Expansion, Kostenmanagement. Das ist harte, selten glamouröse Arbeit.

In den ersten Jahren ihrer Tätigkeit als Unternehmer haben sie das Hochschnellen der Zinsen ebenso wie einen Konjunktureinbruch erfahren – alles andere als gute Startbedingungen, aber im Idealfall ein Stahlbad, aus dem man gehärtet hervorgeht.

Ihre allerwichtigste Lektion sei, „Strukturen zu schaffen, auch als Ein-Personen-Unternehmen“, sagt Izdebska, die inzwischen fast 15 Leute beschäftigt. Was sie damit meint: für alle Fälle vorbereitet zu sein, etwa E-Mail-Vorlagen für alle erdenklichen Kundenreaktionen parat zu haben.

Die Widrigkeiten des Business-Alltags

Als sehr junge Frau in einem Business-Umfeld wahrgenommen zu werden, in dem männliche Verhaltensmuster sich nur langsam ändern, sei eine Erfahrung für sich: „Ich habe gelernt, wie ich mich positionieren soll und wie ich Regeln und Grenzen klar aufzeige.“

Lechner hat schon mit 14 gegründet und wurde lange Zeit als jüngster Gründer Österreichs herumgereicht. Was seiner Ansicht nach besonders wichtig für seinesgleichen ist: „Aufmerksamkeit dafür, dass man es schaffen kann.“

Unternehmer-Wunderkinder schaffen es immer wieder in die Schlagzeilen, werden aber mit doppelt so viel Häme begleitet, wenn sie abstürzen. Die Positiv-Storys höre man dagegen viel zu selten, findet er. Die USA sind für ihn in dieser Hinsicht gelobtes Land, und er hört sich schon sehr amerikanisch an, wenn er sagt: „Um Scheitern zu können, muss man erst einmal etwas machen.“

Der Artikel ist trend. PREMIUM vom 24. Mai 2024 entnommen.
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