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Volvo – der Automobilhersteller aus Schweden

Aktualisiert
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13 min
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Volvo Logo Schriftzug©Elke Mayr
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Der traditionsreiche Automobilhersteller Volvo blickt auf eine lange Geschichte zurück und konnte viele Autoliebhaber mit seiner robusten und sicheren Konstruktionsweise überzeugen. Heute positioniert sich das Unternehmen als klimabewusst, strebt das autonome Fahren an und erfreut sich in Österreich einer immer größer werdenden Beliebtheit.

FACTS: Volvo

  • Name: Volvo Car Corporation

  • Gegründet: 1927

  • Gründer: Assar Gabrielsson und Gustaf Larson

  • Firmensitz: Göteborg, Schweden

  • Mitarbeiterzahl: ca. 95.000

  • Tätigkeiten: Automobil

  • Umsatz (2020): rund 305 Milliarden Euro

  • CEO: Jim Rowan

  • Eigentümer: Zhejiang Geely Holding (Mehrheitsaktionär)

  • Börsenkennzahl (ISIN): SE0016844831

Die Ursprünge des schwedischen Autoherstellers Volvo

Der Ursprung der Volvo Car Corporation liegt im schwedischen Unternehmen SKF (Svenska Kugellagerfabrigen Aktiebolag). Der Markenname geht auf eine besondere Bauart von Kugellagern zurück, die SFK 1915 patentierten ließ und „Volvo Kugellager“ nannte. 1924 wurde als Tochtergesellschaft von SKF die „Volvo Persenevagnar“, deren internationaler Name später Volvo Cars lauten wird, von Assar Gabrielsson und Gustaf Larson gegründet.

Die Konstruktionsarbeiten für die ersten Fahrzeuge begannen 1924. Die Produktion der ersten zehn Testfahrzeuge begann 1926. SKF investierte nach Abschluss der Testproduktion 200.000 Kronen für die Serienfertigung. Assar Gabrielson investierte weitere 150.000 Kronen aus seinem Privatvermögen.

Die ersten serienmäßig hergestellten Fahrzeuge von Volvo

Der erste seriengefertigte Volvo war der ÖV4 „Jakob“ und wurde in den Werkshallen in Lundby in der Nähe von Göteborg gefertigt. Der Name bezog sich darauf, dass der Wagen offen war (Öppen Vagn) und der Motor mit vier Zylindern ausgestattet war. Das erste Exemplar wurde am 14. April 1927 gefertigt und sorgte für Stress bei Volvo. Der erste seriengefertigte Volvo fuhr ausschließlich rückwärts, wie sich in einer Testfahrt herausstellte. Grund dafür war ein Bauteil, das in der späten Nacht aus Stockholm eingetroffen war und falsch verbaut wurden. Die Belegschaft im Werk arbeitete auf Hochtouren, um den Fehler bis zum Fototermin zu beheben.

Der Volvo PV4, ein vierzylindriger geschossener Personenwagen, folgte im Jahre 1927. 996 Fahrzeuge der Modelle ÖV4 und PV4 verkaufte Volvo bis 1929. Zehn weitere Serien wurden von Volvo bis 1958 aufgelegt. Pro Jahr überschritten die Verkaufszahlen allerdings nie die Schwelle von 6.200 Verkaufseinheiten.

Volvo - 12. Serie bringt den Durchbruch

Den internationalen Durchbruch erreiche Volvo mit seiner zwölften Fahrzeugserie, dem PV444 (1947-1958) und dem PV544 (1958-1965). Von diesen beiden Modellen verkaufte Volvo über 439.000 Fahrzeuge. Der PV544 war der erste Volvo, der mit dem innovativen Dreipunktgurt ausgerüstet war. Danach waren alle Volvos mit diesem ausgestattet. Mit der nächsten Fahrzeugserie, dem P120, hat Volvo standardmäßig die Kopfstützen eingeführt und sein Image als Hersteller von sicheren Autos gefestigt. Über 667.000 Exemplare des Modells P120 wurden hergestellt.

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Ein Volvo 121 (1963)

 © 1963 Getty Images

Im Herbst 1961 ging der erste Sportwagen von Volvo, der P1800, in Serie. Der P1800 wurde durch die Fernsehserie „Simon Templar“. Ein Exemplar einer Variante des P1800 wurde wegen seines Kilometerstandes von 4,2 Millionen Km bekannt. Dieser Kilometerstand ist der höchste, der heute bekannt ist und wurde seitdem nicht überboten. Die Sportkombi-Variante des P1800 wurde als Blaupause für die Lifestyle-Kombis bekannt, die heutzutage unter dem Namen „Schneewittchensarg“ Kultstatus genießen.

Das typische Volvo-Design, das auf einer kantigen, eckigen und funktionellen Karosserie beruhte, wurde durch den Volvo P140 im Sommer 1966 geschaffen. Im Sommer 1975 kam der P164 als Oberklassen-Variante des P140 auf den Markt.

Weitere wichtige Modelle: der 240, der 760 und der XC90

1974 brachte Volvo die Serie 240 auf dem Markt. Das Besondere daran war die verwindungssteife Stahlkarosserie, eine Zweikreis-Bremsanlage mit vier Scheiben und Knautschzonen. Dazu verfügte die Serie über eine Lenksäule mit Sollknickstellen und eine geschützte Tankposition. Mit all diesen Ausstattungen und Merkmalen festigte Volvo seinen Ruf, besonders sichere Fahrzeuge herzustellen. Der Serie wurde mit Benzinmotoren ausgestattet, deren Leistung von 82 bis 123 PS variierte. Später wurde eine Variante gebaut, die über einen Sechszylindermotor mit einer Leistung von 140 PS verfügte.

1982 wurde der Volvo 760 auf den Markt gebracht. Es dauerte nicht lange, bis das Modell sich als Flaggschiff der schwedischen Traditionsmarke etablierte. In einer Kooperation mit den französischen Autoherstellern Renault und Peugeot wurde der V6-Motor für den Volvo 760 entwickelt. Hinsichtlich des Designs entschied sich Volvo für eine kastenförmige Bauweise. Damit wich Volvo von den beliebten Designs ab, die bis zu diesem Modell zwar kantig und eckig waren, aber eben nicht kastenförmig. Das neue Design sorgte für Kontroversen unter Liebhabern von Volvo. Einige begrüßten diese optische Entwicklung, während andere ablehnend gegenüberstanden. Überzeugen konnte die Turbodieselversion des Modells damit, dass es in lediglich 11 Sekunden auf 100 km/ h beschleunigen konnte. Zu jener Zeit war das für ein Serienmodell eine herausragende Leistung.

Auf der Detroit Auto Show 2002 stellte Volvo sein erstes SUV-Modell vor. Innovativ zeigte sich der Autobauer mit einem speziellen Überschlagschutzsystem. Zudem verfügte das Model über eine optionale dritte Sitzreihe. Später wurde das Modell mit einem V8-Benzin-Motor mit einer Leistung von 232 kW angeboten. Das SUV-Modell von Volvo entwickelte sich zum meistverkauften Modell in der Geschichte von Volvo. Volvo wurde für den XC90 mit über 100 internationalen Auszeichnungen und Preisen geehrt.

Übernahmen, Börsengänge und Verkäufe des Unternehmens Volvo

Volvo und Ford einigten sich 1999 darauf, die Volvo Car Corporation für einen Gegenwert von 6,45 Milliarden US-Dollar an Ford zu verkaufen. Dabei wurde eine Summe von 6, 45 Milliarden US-Dollar gehandelt.

Li Shufu, Haupteigentümer und Gründer der Zhejiang Geely Holding Group, und Lewis Booth, Ford-Finanzvorstand unterzeichneten einen Kaufvertrag im Volvo-Werk in Göteborg. Damit übernahm Geely die Volvo Car Corporation für ungefähr 1,3 Milliarden Euro. Der Börsengang von Volvo Cars erfolgte im Herbst 2021 in Stockholm. Die Zhejiang Geely Holding Group Blieb Mehrheitsaktionär von Volvo.

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Die Volvo Car Aktie im Verlauf

 © Screenshot/bankdirekt.at

Volvco Car Umsatz und Gewinn

Umsatz- und Gewinnentwicklung Volvo Car 2016 - 2022

Jahr

Umsatz (in Mio. SEK)

Ergebnis nach Steuer (in Mio. SEK)

2016

180 672,00

5 944,00

2017

210 912,00

7 960,00

2018

252 653,00

6 840,00

2019

274 117,00

7 115,00

2020

262 833,00

5 834,00

2021

282 045,00

12 546,00

2022

330 145,00

15 577,00

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Volvo in Österreich wird immer beliebter

Volvo betreibt in Österreich keine Produktionsstätten und hat sich nur einen sehr kleinen Teil des österreichischen Marktes erschlossen. Dennoch wachsen die Popularität und die Wachstumskurve von Volvo in Österreich kontinuierlich. 2019 konnte Volvo Car Austria das Jahr wiederholt mit einem Rekordergebnis abschließen, der einen Meilenstein im Erschließen des österreichischen Marktes darstellte. Der Volvo Car Austria GmbH, österreichischer Importeur der schwedischen Traditionsmarke, schaffte 4.443 Neuzulassen und konnte seine Verkäufe damit um über 9 Prozent steigern. Mit diesem Ergebnis sicherte sich Volvo in Österreich einen Marktanteil von ungefähr 1,4 Prozent, was einen Anstieg von über 0,15 Prozent bedeutet und einen historischen Höchstwert darstellt.

Ebenso stieg der Umsatz aus dem Bereich des Zubehörs, der Teile und der Ersatzteile um über 11 Prozent. Volvo Car Austria nutzt die Einnahmen für weitere wertschöpfende Maßnahmen und modernisiert seine Autohäuser. Ebenso sollten die Werkstätten der Vertragspartner in den VPS, den Volvo Personal Service, eingebunden werden. Der VPS ist beinhaltet eine effektive Werkstattorganisation und durchdachte Teamarbeit, die Wartungs- und Reparaturzeiten reduziert. Damit wird die Effizienz der Autohäuser gesteigert, während sich die Wartezeit für die Kunden verringert.

Volvo Group - Nutzfahrzeuge, Omnibusse und Lastkraftwagen

Ein Teil von Volvo ist die Volvo Group. Die Volvo Group ist ebenso börsennotiert und stellt unter den Marken Nova Bus, MASA, Prevost und Volvo Nutzfahrzeuge, Omnibusse und Fahrwerke her. Unter den Marken Renault, Mack und Volvo stellt die Volvo Group Lastkraftwagen her. Des Weiteren werden Baumaschinen und unter dem Namen Volvo Penta Bootsmotoren hergestellt.

Technische Innovation von Volvo durch Zusammenarbeit mit Ericsson

Volvo nutzt seit 2012 den Cloudservice Vehicle Cloud von Ericsson, um im Auto Internetdienste anzubieten. Diese Zusammenarbeit soll intensiviert werden, indem die technische Möglichkeit von selbstfahrenden Autos entwickelt werden sollt. 2013 starte in diesem Rahmen die Volvo Car Group ein Projekt zum autonomen Fahren, das auf öffentlichen Straßen funktionstüchtig sein soll. Das Projekt hatte den Titel „Drive Me“ und erhielt Unterstützung von der schwedischen Regierung. Ziel des Projektes ist es, das Projekt „Drive Me“ in die SPA (Skalierbare Produkt-Architektur) von Volvo zu überführen. Es sollen dabei kontinuierliche neue Sicherheits- und Assistenzsysteme eingeführt werden. Der Volvo XC90 soll das erste Modell von Volvo sein, das vollständig auf der Basis der neuen Architektur beruht.

Autonomes Fahrzeug

Innovation und Umweltbewusstsein bei Volvo

Volvo hebt sich als Automarke ab, indem es sich dem Ziel verschrieben hat, bis 2040 klimaneutral zu sein und die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft vollständig in seine Herstellungsweise zu integrieren. In der Autobranche gilt das als eines der ehrgeizigsten Ziele hinsichtlich der Klimaneutralität. Laut Volvo selbst ist dem schwedischen Autobauer das Thema Umweltschutz so wichtig wie das Thema Sicherheit.

Bis 2025 sollen 2,5 Millionen Tonnen CO2 durch den Einsatz von klimaneutralem Aluminium und stahl einsparen. 2020 hat Volvo über 90 Prozent der Produktionsabfälle z. B. über 170.000 Tonnen Stahl recycelt. Darüber hinaus entwickelt Volvo seine neuen Modelle derart, dass alle Komponenten später wiederverwendet werden können. Die Motoren und Getriebe von Volvo werden derart aufbereitet, dass so viele Emissionen wie möglich eingespart werden.

E-Autos bei Volvo

In diesem Zusammenhang ist dem Unternehmen auch die Wiederverwertung von Hochvolt-Akkus aus e-Autos wichtig. Potenziale für Second-Life Anwendungen werden gemeinsam mit Partner und Zulieferern untersucht. Für diesen Zweck arbeitet Volvo eng mit dem Unternehmen BatteryLoop, das zur schwedischen Stena Recycling Group gehört. Batteryloop benutzt alte Batterien von Volvo-E-Fahrzeugen für solarbetriebene Energiespeicher.

An einem ähnlichen Projekt arbeitet Volvo mit Comsys Ab, einem schwedischen Cleantech-Unternehmen, und dem europäischen Energieunternehmen Fortum. Das Projekt ist kommerziell ausgerichtet und zielt darauf ab, in schwedischen Wasserkraftwerken die Flexibilität der stationären Energiespeicher zu verbessern. Die Akkus in diesem Einsatzbereich werden deutlich schonender beansprucht als in der automobilen Nutzung. Mit diesem Projekt möchte man Erkenntnisse über die kommerzielle Nutzung und Verwertung von Batterien nach dem Einsatz im automobilen Bereich gewinnen.

Darüber hinaus ist Volvo seit 2020 Mitglied der Ellen MacArthur Foundation. Dabei handelt es sich um eine renommierte und führende Organisation, die sich die Förderung der Kreislaufwirtschaft verpflichtet hat. Das Engagement von Volvo wird dabei von der Ellen MacArthur Foundation sehr begrüßt. Volvo möchte aufzeigen, dass die Reduzierung von CO2, Kreislauflösungen und kommerzielle Geschäftsstrategien kein Widerspruch sein muss.

Elektro- und Hybridautos von Volvo Car Corporation und Geely

Bei Polestar handelt es sich um ein Joint-Venture der Automobilhersteller Volvo Car Corporation und dem chinesischen Autohersteller Geely. Das Joint Venture fungiert unter dem Namen Polestar Engineered als markeninterner Tuner. Seit 2017 wird Volvo auch als Eigenmarke Elektro- und Hybridautos etabliert. Der Hauptsitz von Polestar befindet sich in Göteborg. CEO ist seit 2017 der Deutsche Thomas Ingenlath. Er war zuvor bei der Volkswagen, wo er 1991 seine Karriere als Autodesigner begonnen hatte. von 1991 bis 1994 war er bei Audi, zwischen 1995 und 2000 bei Volkswagen, von 200 bis 2006 war er dann Chefdesigner bei der VW-Tochter Škoda ehe er wieder zurück in den Konzern wechselte, um als Direktor im Volkswagen Design Center in Potsdam von 2006 bis 2012 die Design-Verantwortung aller VW-Marken zu leiten.

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Der Polestar 3

 © Polestar
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