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Keynote halten: So begeistern Sie Ihr Publikum

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Keynote halten: So begeistern Sie Ihr Publikum
Begeistern, inspirieren und das Auditorium einstimmen: Keynote-Speaker sind gefragte und mitunter bezahlte Redner.©iStock
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Visionen und Ideen zu vermitteln - darum geht es in Keynotes - Vorträgen, die Menschen begeistern und inspirieren. Worauf es bei dieser Königsdisziplin der Rede ankommt und was Sie von Apple-Gründer Steve Jobs lernen können.

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Unternehmenslenker - Manager und Leader - gehören zu den Personen, die gerne als Keynote-Speaker eingeladen werden, um bei Tagungen, Kongressen oder anderen Veranstaltungen einen inspirierenden Vortrag zu halten. Auch im Rahmen des eigenen Unternehmens, im Kreise von Mitarbeitern, Kunden oder Geschäftspartnern, stehen Leader immer wieder vor der Aufgabe, eine Rede halten zu müssen.

Im Deutschen gibt es für das Wort "Keynote" nur unzureichende Umschreibungen. Worte wie "Grundsatzreferat" oder "Plenarvortrag" treffen den Kern einer Keynote nicht wirklich. Im Rahmen einer Keynote geht es nämlich nicht ursächlich darum, Wissen zu vermitteln, sondern vielmehr darum, mit Ideen, Visionen oder Taten zu begeistern, ein Auditorium zu überzeugen und zu motivieren.

Eine gute Keynote ist daher so ziemlich das Gegenteil eines am Rednerpult stehend vom Papier abgelesenen Vortrags, bei dem die Zuhörer bereits nach den ersten Minuten mit dem Schlaf kämpfen und verstohlen auf die Uhr schauen oder sich gänzlich ihren Smartphone-Displays zuwenden. Sie wird freistehend und ohne jegliche Unterlagen gehalten und beinhaltet auch ein entsprechendes Maß an Unterhaltung. Und zwar auch dann, wenn die eigentliche, zentrale Message nur die Einführung eines neuen Produkts ist.

Die Steve-Jobs-Methode

Produktpräsentationen, die unter die Haut gehen

Apple-Gründer Steve Jobs galt zu Lebzeiten als König unter den Keynote-Speakern. Jobs verstand es, sich selbst und das Unternehmen, das er anführte zu inszenieren. Die jährlichen Produktpräsentationen waren für Apple-Fans Happenings, für Investoren, Analysten und Medien Pflichtveranstaltungen.

Jobs zog dabei viele Register, die für Keynote-Speaker als Blaupause herangezogen werden können. Ein wichtiges Element dabei war das Erscheinungsbild: ein schlichter, dunkler, hochgeschlossener Pulli eine dezente Brille. Um optische Akzente zu setzen, benutzte er nur seine Arme und Hände. Das machte ihn aber nicht unscheinbar, sondern authentisch. Er unterstrich dadurch seinen Typ, betonte seinen wachen Geist, und lenkte gleichzeitig den Fokus und die Konzentration auf seine Visionen und das Wesentliche - die Produkte.

Steve Jobs bei der Präsentation des iPhone im Jahr 2007

Einer der Tricks, die Jobs immer einsetzte, war bei seinen Auftritten neue Apple-Produkt mit aberwitzigen Superlativen zu bewerben. Selbst neue Knöpfe für Geräte wurden einmal mit den Worten beworben: "Die Knöpfe sind so geil! Sie werden Sie am liebsten ablecken wollen!" Die Entwicklung des iPods bezeichnete er selbstverständlich als "Revolution in der Musikwelt" und neue Notebooks - natürlich nur die aus eigenem Haus - versah er mit Super-Eigenschaften wie "das dünnste aller Zeiten".

Jobs war auch ein Meister der Visualisierung und wusste, dass vollgetextete Vortrags-Präsentationen Aufmerksamkeits- und Stimmungskiller sind, die die Intelligenz der Zuschauer beleidigen. Seine Bilder waren so ausgewählt, dass sie binnen Sekunden verstanden werden konnten. Das Publikum konnte sich somit bis auf gut ausgewählte Side-Steps, voll auf den Redner konzentrieren.

So begeistern Sie Ihr Publikum

4 Punkte, wie Sie Zuhörer fesseln

  • 1. Beginnen Sie mit einem Paukenschlag. Beginnen Sie mit einer Aussage, die alle beeindruckt. Das kann eine Anekdote, eine neue Erkenntnis oder eine kurze Erzählung sein, Hauptsache die Keynote startet mit einem Knalleffekt.

  • 2. Reagieren Sie auf das Publikum. Ein guter Keynote-Speaker wird sein Publikum nach Möglichkeit einbeziehen, Stimmungen und Zwischenrufe aufnehmen und darauf eingehen.

  • 3. Wählen sie einfache Formulierungen. Was nicht in einfachen Worten gesagt werden kann, ist nicht durchdacht genug. Feilen Sie deshalb lieber noch an den Formulierungen, bis Sie sicher sind, dass auch die Zuhörer, die in dem Thema nicht so drinnen sind, das Gesagte auf Anhieb verstehen. Testen Sie am besten den Vortrag vor Ihrem Partner oder Kollegen. Im Zweifel lassen Sie die Passage, die schwer verständlich sind, lieber weg.

  • 4. Setzen Sie einen Schlusspunkt, der allen in Erinnerung bleibt
    Schließen Sie die Keynote mit einer spektakulären Aussage oder einer Vision. Bedenken Sie, der Schluss bleibt vielen besonders im Gedächtnis. "Bedanken Sie sich aber bloß nicht für die Aufmerksamkeit. Das macht Sie klein", warnt Keynote-Speaker, Entscheidungsphilosoph" und "Klardenker" Ingo Radermacher. Schließlich gehen Sie davon aus, einen so mitreißenden Vortrag gehalten zu haben, Ihr Publikum an Ihren Lippen gehangen ist und für Ihre Inspiration und den unterhaltsamen Vortrag dankbar ist.

Die Macht der Worte und der Bilder

Was von einer Keynote erwartet wird

Eine Keynote-Speech ist nicht nur irgendeine Rede, sie hat im Grunde das Ziel, die Zuhörer soll auf ein bestimmtes Thema einzustimmen. Sie ist damit ein "Grundton im Chor", wie man das Wort Keynote auch übersetzen kann, der auf das Thema oder den Leitgedanken einer Veranstaltung vorbereitet.

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Keynote-Speaker Ronny Leber gibt als Coach Erfahrungen an Kunden weiter und hilft Führungskräften, Sportlern und Influencern ihre Stimme zu finden.

 © Ronny Leber

Das gesprochene Wort ist dabei entscheidend. Wenn visuelle Präsentationen zum Einsatz kommen, dann sollten dafür besonders kraftvolle Bilder und eindrucksvolle Videos ausgewählt werden. Der Sportmoderator und Keynote-Speaker Ronny Leber dazu: "Generell gilt bei visuellen Hilfsmitteln: Weniger ist mehr."

Redetalent und die Fähigkeit, ein Thema verständlich und souverän präsentieren ist dabei aber noch nicht alles. „Nur wer die emotionalen Bedürfnisse des Publikums kennt, wird sein Publikum erreichen“, weiß Leber und ergänzt: "Die Bühnenpräsenz ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor."

Als bekannter Firmenchef, Schauspielstar oder Sportler als Keynote-Speaker kann man zu Recht darauf hoffen, alleine durch seinen Bekanntheitsgrad, seiner Position oder des Namens die Zuhörer zu beeindrucken. Allerdings ist das nur ein kleiner Startvorteil. „Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen hält der nur ein paar Minuten. Wer nichts Spannendes zu erzählen hat, ist beim Publikum unten durch“, stellt Leber klar.

Im Gegensatz zu einer Rede, die auch kurz sein kann, wird von einer Keynote-Speaker nämlich erwartet, dass sie zumindest 20, 30 Minuten lange dauert. Die durchschnittliche Spanne, in der Menschen die Aufmerksamkeit halten, liegt bei 25 Minuten. „Deshalb dauern Sitcoms auch meist genau so lange“, weiß Leber. Die Keynote kann aber auch länger sein. „Meistens wird die Dauer vom Veranstalter vorgegeben“, weiß Keynote-Profi Leber und gibt noch einen weiteren Rat: „Je länger sie sein muss, umso mehr Interaktion mit dem Publikum und auch mehr Beispiele, die das Thema veranschaulichen, sind notwendig.“

Die Bühnenpräsenz

3 Punkte für Ihren Auftritt

Wer starr auf dem Podium steht und einen Vortrag emotionslos herunterbetet, wird sein Publikum langweilen. Die Show ist "part of the game". Wenn Sie die folgenden drei Punkte beachten können Sie Ihre Bühnenpräsenz erheblich verbessern.

1. Setzen sie sich optisch gut in Szene. Wählen Sie Ihre Kleidung für die Performance - denn nichts anderes ist eine Keynote - bewusst aus. Um authentisch rüber zu kommen, sollte Ihr Outfit den Charakter unterstreichen. Viele kommen Sie mit einem besonderen Dress auch erst richtig für die Bühne in Stimmung. Probieren Sie es aus!
2. Bringen Sie mit Sprache und Bewegung Leben in die Keynote. Um auf der Bühne souverän zu wirken und die Menschen mitzureißen sind Körpersprache und der richtige Einsatz der Stimme entscheidend. Betonen Sie die Sätze und schaffen Sie so eine lebendige Sprache, stehen sie mit festem Stand auf der Bühne und bewegen Sie sich. So ziehen sie die Zuschauer in Ihren Bann. Aber übertreiben Sie nicht. Sie sollten dabei nicht hektisch wirken. Unterstützen Sie den Vortrag mit Gesten, versuchen Sie Augenkontakt mit einzelnen Menschen im Publikum herzustellen. Je mehr dieser Elemente erfüllt werden, umso einfacher ist es, die Aufmerksamkeit der Zuschauer über die gesamte Dauer zu halten.
3. Tragen Sie mit Emotion vor. Wenn die Rede das Publikum nicht berührt und begeistert, bleibt auch nicht viel hängen. Lassen Sie Ihrem Publikum spüren, dass Sie das wovon Sie reden, selbst begeistert und Sie großes Engagement in die Sache liegen.

Buchtipps für Keynote-Speaker

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k.A

 © Rieck Verlag

Von PowerPoint zum Kraftpunkt. Keynote-Speaker Christian Rieck steht Rede und Antwort, gibt Tipps für Präsentationen und erzählt aus dem Nähkästchen eines Keynote-Speakers.
Traumberuf: Keynote Speaker: Wie Sie als Redner durchstarten – Geschäftsmodell, Kundenakquise und Vorbereitung.Felix Plötz verdient inzwischen mit seinen Vorträgen in einer Stunde mehr als früher in einem ganzen Monat. In seinem Buch nimmt er die Leser mit hinter die Kulissen des Speaker-Business.

Goldene Regeln für Keynote-Speaker

  • 1. Ziel definieren. Überlegen Sie, wofür die Menschen begeistert werden sollen: Ein Produkt, eine Idee oder eine Vision?

  • 2. Benennen Sie ein Problem und präsentieren Sie Lösungen. Die Lösung kann auch der rote Faden sein, der sich durch die Keynote zieht.

  • 3. Eine gute Keynote ist auf das Publikum maßgeschneidert. Um Inhalte richtig zu transportieren, sollten Keynote-Speaker daher berücksichtigen:
    - Wie ist das durchschnittliche Alter der Zuhörer?
    - Sind mehr Männer oder Frauen anwesend?
    - Was macht mein Publikum beruflich und in welchen Positionen sind diese?
    - Wie sehr ist das Publikum mit dem Thema vertraut: handelt es sich um Experten oder um Einsteiger?
    - Wie sehr betrifft die Teilnehmer das Thema emotional?
    - Sind die Anwesenden freiwillig hier oder ist es “part of the job”?

  • 4. Frei Reden.Die freie Rede ist die Königsdisziplin unter den Vorträgen und sollte bei einer professionellen Keynote nicht fehlen. Die Kunst besteht darin, etwas so vorzutragen, als ob man sich mit dem Publikum unterhalten würde – ungezwungen, ohne vom Blatt abzulesen und dennoch flüssig. Das vermittelt Kompetenz und zeigt: Der Vortragende kennt sich mit der Materie aus.

  • 5. Akzente setzen, nicht ausschweifen. Eine gute Keynote ist ein Exzerpt des Wissens des Vortragenden zu einem Thema und keine ausschweifende Rundschau. Bauen Sie in Ihrem Vortrag einen Spannungsbogen auf, der keine Langweile zulässt und nicht an einen langatmigen Frontalunterricht in der Schule erinnert.

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